Grosjean: Formel 1 sollte weniger von den Reifen abhängig sein

Haas-Pilot Romain Grosjean wünscht sich ein besseres Verständnis für die Pirelli-Reifen - "Wenn es funktioniert, fragt man nicht warum", gibt er zu

(Motorsport-Total.com) - Für das Haas-Team geht es im Grand Prix von Aserbaidschan (Formel 1 2019 live im Ticker!) um Schadensbegrenzung, verbreitete Teamchef Günther Steiner bereits am Donnerstag wenig Optimismus. Das Team werde wohl auch an diesem Wochenende mit Reifenproblemen zu kämpfen haben, befürchtet er. Sein Schützling Romain Grosjean wünscht sich daher eine "einfachere" Formel 1.

Die Reifen sind das große Problem von Haas zu Saisonbeginn 2019

"Ich würde mir wünschen, dass die Formel 1 in dieser Hinsicht einfacher wäre, damit wir mit anderen Einstellungen herumspielen können", kommentiert der Franzose. Er ist bereits am vierten Rennwochenende sichtlich genervt, wenn die Pirelli-Pneus zur Sprache kommen.

"Wir werden das gesamten Wochenende nur über Reifen, Reifen und noch mehr Reifen sprechen", meinte er am Donnerstag in seiner Medienrunde mit einem gequälten Lächeln. Das Grundproblem seines Teams: Während die Pace im Qualifying stimmt, kühlen die Reifen im Longrun zu stark aus.

Die Fahrer verlieren Grip und kämpfen infolgedessen nur noch mit stumpfen Waffen. Bereits in Bahrain und China war zu beobachten, wie die Haas-Piloten von ihren aussichtsreichen Startplätzen im Laufe des Rennens zurückgereicht wurden.

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Grosjean vermutet, dass die dünnere Lauffläche, die in dieser Saison eingeführt wurde, an den Schwierigkeiten schuld ist: "Wir denken, das schadet uns. Das ist die einzige Erklärung, die wir haben." Andere Teams haben allerdings einen deutlich "besseren Job" gemacht, betont er.

Um die Komplexität der Thematik zu veranschaulichen, bringt Grosjean ein Beispiel: "Manchmal funktionieren sie und man weiß nicht, warum eigentlich. Und man fragt sich auch nicht, warum es plötzlich funktioniert. In Österreich 2017 war das der Fall, wir waren so schnell." Er wurde Sechster.

Nachsatz: "Aber frag nicht, wie wir das geschafft haben, es hat einfach geklappt. Wir haben versucht, das zu reproduzieren, mit denselben Zahlen und Temperaturen - es hat aber nie funktioniert." Bereits seit "sieben, acht" Jahren sorgen die Reifen für Kopfzerbrechen, meint er resignierend.