Blaue Flaggen ignoriert: Lance Stroll wird nachträglich bestraft

Williams-Pilot Lance Stroll wird nach dem Grand Prix von Österreich nachträglich bestraft, weil er die Team-Anweisungen über die Blauen Flaggen gestellt hat

von Maria Reyer · 01.07.2018 22:06

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team steht auch nach dem neunten Saisonrennen bei vier WM-Punkten, und damit immer noch auf dem letzten WM-Rang in der Konstrukteurs-Wertung. Zu allem Übel wurde Lance Stroll nachträglich auch noch von den Rennkommissaren bestraft. Der Kanadier hat wissentlich mehrere blaue Flaggen ignoriert und damit Sergio Perez aufgehalten. Zehn Sekunden brummte ihm die Rennleitung auf das Endresultat noch drauf, was allerdings wenig Unterschied machte. Stroll wurde schließlich 13., mit zwei Runden Rückstand.

Williams-Pilot Stroll hat Force-India-Fahrer Perez behindert

Erst um 18:32 Uhr hatte Stroll Gewissheit, eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe und drei Strafpunkte handelte er sich durch die Aktion ein. Bereits vor der Verkündung hat FIA-Rennleiter Charlie Whiting mit einer Strafe spekuliert: "Lance ist lange Zeit vor ihm gefahren, bevor er Platz gemacht hat. Allerdings war er auch auf neuen Reifen unterwegs. Man kann das schon verstehen, aber ich denke, er hätte dennoch Platz machen müssen."

Schließlich ist der Kanadier vier Runden vor Rennende noch einmal an die Box gekommen und hat sich danach vor Sergio Perez auf der Strecke wieder eingereiht. Von seinem Team wurde er dazu angehalten, vor dem Force India zu bleiben und sich nicht erneut überrunden zu lassen. Als er blaue Flaggen gezeigt bekam, hat er sie vorerst ignoriert. In der Begründung der FIA heißt es, dass Stroll zugegeben hat, die blauen Flaggen und Lichtsignale gesehen zu haben.

Grand Prix von Österreich - Sonntag

Die drei Strafpunkte (insgesamt steht er nun bei vier Strafpunkten) wurden ihm zusätzlich noch aufgebrummt, da das Thema blaue Flaggen im Fahrermeeting am Freitag extra besprochen wurde. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Hinterherfahrende zum erstmöglichen Zeitpunkt vorbeigelassen werden sollte. In diesem Fall habe Stroll den Teamanweisungen Vorrang gegeben und die Regularien und Instruktionen des Rennleiters missachtet.

Allerdings musste Whiting auch zugeben, dass es einen Problemfall mit blauen Flaggen gegeben hat: An Pierre Gaslys Toro Rosso hat eine Verbindung zwischen Rennleitung und Auto nicht funktioniert. Daher hat der Franzose per Funk gefragt, ob es ein Problem mit dem Streckensystem gäbe. Whiting verneint: "Bei Gasly gab es ein Problem mit dem Auto. Eine Verbindung zum Auto hat nicht funktioniert, daher mussten wir es ihm manuell anzeigen."