Sebastian Vettel: Gerade in Baku ist "zu lang"

Sebastian Vettel vergleicht die Stadtkurse von Baku und Monaco - Die langen Geraden seien nicht anspruchsvoll und könnten kürzer sein

von Andre Wiegold · 26.04.2018 20:49

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende findet im aserbaidschanischen Baku das vierte Saisonrennen der Formel 1 statt. Sebastian Vettel vergleicht die beiden Stadtkurse von Baku und Monaco und bewertet, wie anspruchsvoll die Strecken sind. Baku sei ein guter Mix aus allen Disziplinen, jedoch seien die Geraden des Kurses viel zu lang, so der Ferrari-Fahrer. Er sagt: "Geradeaus fahren kann jeder. Jedoch gehört es auch dazu, nach so einer langen Geraden den Bremspunkt präzise zu finden und im richtigen Moment aufs Pedal zu steigen."

Die langen Geraden in Baku: Fluch oder Segen?

Baku sei nur aufgrund der Gerade ein so schneller Kurs, fügt der Formel-1-Veteran hinzu. "Lange Geraden sind nicht so anspruchsvoll", so Vettel. "Deswegen könnte man sich drüber streiten. Monaco ist mit Sicherheit ... Man hat nicht so viele Pausen drin, man ist mehr gefordert, was die einzelne Runde angeht. Man hat ja auch mehr Runden, die Strecke ist kürzer. Deswegen sind die Strecken sehr unterschiedlich. Aber der Teil da oben um die Altstadt rum ist schon sehr verwinkelt und sehr eng - teilweise enger als Monaco. Hier ist alles drin."

Trotz der Kritik seien die Geraden ein Teil der "Seele der Strecke", fügt Vettel hinzu. Der Streckenteil in der Altstadt sei "sehr herausfordernd". Das Fazit von Vettel lautet. "Es ist eine super Strecke." Stoffel Vandoorne pflichtet dem Deutschen bei und spricht von einem einzigartigen Kurs im Formel-1-Kalender. "In Monaco und Singapur fahren wir mit höchstem Abtrieb. Außerdem sind die Bedingungen völlig andere", so der Belgier. Aufgrund der langen Gerade müssten die Fahrer die Balance zwischen Tempo und Abtrieb finden. "Das macht es schwieriger, das Auto zu fahren. Das ist eine besondere Herausforderung."

Grand Prix von Aserbaidschan - Pre-Events

Laut Vandoorne mögen Rennfahrer die Straßenkurse lieber als normale Rennstrecken, da es auf den engen Kursen etwas Besonderes sei, eine gute Runde zu fahren. Außerdem sei es ein tolles Gefühl, ans Limit zu gehen und sogar die Mauern zu berühren. "Auf den Strecken mit großen Auslaufzonen wird man für Fehler kaum bestraft", so der Belgier. "Hier ist das nicht der Fall. Wenn man hier von der Strecke abkommt, kracht man sofort in die Mauer. Deshalb verfolgen wir hier einen völlig anderen Ansatz."

Vettel über die Geraden in Baku: "Geradeaus fahren kann jeder!"

Toro-Rosso-Pilot Brendon Hartley ist ebenfalls ein Fan der engen Stadtkurse. "Macau hat immer zu meinen Lieblingsstrecken gehört", sagt der Neuseeländer. "Ich mag es, an Rennen auf Stadtkursen teilzunehmen. Hier es ist man so nah an den Mauern und man darf sich keinen Fehler erlauben." In Baku ist Hartley noch nie gefahren, weshalb er sich im Simulator auf das Rennen vorbereitet hat. Er sagt, die Strecke sei wegen des geringen Abtrieblevels der Fahrzeuge sehr fordernd. "Ich freue mich auf die neue Herausforderung."