• 11. November 2017 · 22:00 Uhr

Toro Rosso zittert: Hält der Renault-Motor morgen im Rennen?

Toro Rosso steht nach Strafen wieder weit hinten, doch ob die Motoren am Sonntag noch einmal halten, ist die große Frage: Pierre Gasly fürchtet Probleme

(Motorsport-Total.com) - Kommt Toro Rosso morgen ohne Probleme über die Runden? Das ist die große Frage vor dem Formel-1-Lauf in Brasilien. Das Team der Jungbullen war zuletzt arg gebeutelt und musste zahlreiche Defekte und Strafen hinnehmen. Weil man auch in Sao Paulo wieder Strafversetzungen kassieren wird, war das Qualifying heute eine Angelegenheit ohne großen Wert. Denn das Auto wurde vornehmlich für das Rennen am Sonntag eingestellt.

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Für Toro Rosso steht ein schwieriges, aber wichtiges Rennen an Zoom Download

Die Plätze 15 und 17 von Brendon Hartley und Pierre Gasly sind ebenfalls rein von statistischem Wert, denn beide werden morgen von ganz hinten ins Rennen gehen - abgesehen von Lewis Hamilton. "Wir mussten Kompromisse beim Set-up eingehen, um im Rennen etwas mehr Topspeed zu haben", erklärt Gasly. "Das hat es für das Qualifying zwar etwas schwieriger gemacht, aber es hätte unsere Startpositionen auch nicht verändert."

Gasly verpasste den Einzug in Q2 um 61 Tausendstelsekunden, hätte damit aber seinen Teamkollegen Hartley verdrängt, der es gerade so in den zweiten Abschnitt schaffte. Doch damit war der Neuseeländer schon zufrieden, wie er sagt. Denn weiter ging es für ihn ohnehin nicht. Hartley wagte in Q2 keinen einzigen Versuch und sparte sich die Reifen für das Rennen. "Es ist nicht so, dass wir nicht genug hätten, aber es hält unsere Optionen für morgen offen. Wir gehen von zwei Stopps aus und haben immer neue Reifen", sagt er.

Außerdem konnte der Rookie so ein paar Startübungen machen, die ihm im Training verwehrt geblieben waren. Hartley war dort nämlich bereits nach zwei Runden mit rauchendem Motor ausgerollt, und auch Gasly kam kaum zum Fahren. Was folgte, war ein offener Streit zwischen Motorenpartner Renault und den Kundenteams Red Bull und Toro Rosso, bei dem die Giftpfeile hin- und herflogen.

Auch die Pace stimmt nicht ...

Um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, versucht sich Hartley daher diplomatisch: "Ich muss meine Worte weise wählen, aber wir hatten seit meinem Einstieg ein paar Schäden", drückt er es neutral aus. Doch sein Teamkollege Gasly schimpft noch einmal auf die Tatsache, dass man auch im Rennen mit alten Teilen wird fahren müssen. "Das ist für die Zuverlässigkeit nicht das Beste. Die Chancen sind höher, dass wir wieder Probleme haben werden", fürchtet er.

Für Toro Rosso sind die Aussichten im Kampf um WM-Rang sechs dadurch deutlich schlechter geworden. Zwar besitzt man noch ein kleines Polster auf Renault und Haas, doch beide besitzen die deutlich besseren Ausgangspositionen im Rennen - einerseits durch die Startpositionen, andererseits durch die Pace. Denn auch die sieht in Brasilien überhaupt nicht gut aus, lauscht man den Worten der Piloten.

"Wenn ich es mit Austin oder Mexiko vergleiche, dann hatten wir in Austin die Pace für die Punkte, und auch in Mexiko wären ohne die Strafen Punkte möglich gewesen", glaubt Hartley. Anders sieht es in Sao Paulo aus: "Hier haben wir Probleme mit der Pace. Die Strecke liegt uns nicht, und dass wir in Q2 gekommen sind, damit bin ich schon zufrieden", sagt er.

Windschatten-Trick geht schief

Um noch mehr Pace zu generieren, griff Hartley im Qualifying auch auf neue Tricks zurück: Nun gut, so ganz neu ist die Windschatten-Suche in der Formel 1 nicht, doch für Hartley war es im ersten Versuch Neuland - und ging komplett schief. Er versuchte, sich so nah wie möglich an Nico Hülkenberg zu hängen und sich ziehen zu lassen. Denn anders als in Mexiko war der Windschatten-Effekt in Brasilien "riesig", wie der Neuseeländer meint.

Das Team sagte ihm zwar vorher, dass er zu nah dran sei, "doch ich habe es trotzdem probiert. Manchmal muss man seine eigenen Fehler machen", lacht Hartley. "Ich war beim Zielstrich viel zu nah dran, was meine erste Runde versaut hat. Daraus habe ich gelernt."

Für morgen muss nun die oberste Devise sein, ins Ziel zu kommen. Punkte dürften für die Bullen jedoch schwierig werden, auch wenn man jede Chance nutzen möchte. "Wenn etwas im Start oder während des Rennens passiert, dann ja", sagt Gasly auf die Frage, ob Zähler möglich seien. Doch dafür muss auch der Renault-Antrieb im Heck halten. Und das bleibt das große Fragezeichen.

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