Sauber: Leclerc gewöhnt sich an Formel-1-Zirkus
Charles Leclerc ersetzt Pascal Wehrlein im ersten Freien Training - Der Monegasse gewöhnt sich an den Formel-1-Zirkus und sagt, warum er vorher verwirrt war
(Motorsport-Total.com) - Im ersten Freien Training zum US-Grand-Prix kam bei Sauber Ferrari-Junior Charles Leclerc - ein heißer Kandidat auf ein Stammcockpit 2018 - statt Wehrlein zum Einsatz. Der GP2-Champion aus Monaco landete bei seinem zweiten Formel-1-Auftritt in Austin auf dem 19. und vorletzten Platz der Vormittagswertung. Allerdings nur, weil Fernando Alonso im McLaren keine gezeitete Runde fuhr. Damit, 0,380 Sekunden langsamer als Teamkollege Ericsson gewesen zu sein, konnte Leclerc gut leben, weil sie unterschiedliche Programme abgespult hatten.
Er resümiert zufrieden: "Wegen der schlechten Bedingungen war es knifflig. Am Anfang regnete es, dann trocknete es glücklicherweise ab, was für mich besser war, um Erfahrung zu sammeln", so Leclerc, der sich bei Sauber nach seinem zweiten Trainingseinsatz nach Malaysia zunehmend weniger als Fremdkörper fühlt. "Ich komme immer besser klar und lerne mit jedem Rennen das Team ein Stück weit kennen. Ich weiß jetzt, wer was macht - das hatte mich am Anfang total verwirrt."
Ericsson verbesserte sich im zweiten Freien Training und umrundete den Kurs in seiner besten Runde in 1:38.262 Minuten. Er landete vor Romain Grosjean, der im Haas-Boliden mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und daher keine schnelle Runde fahren konnte. Trotzdem blickt Ericsson eher pessimistisch auf das kommende Rennen in Austin.
"Im Vergleich zu den vergangenen Rennwochenenden war der Freitag heute ganz gut", so der Schwede. "Wir wissen, dass wir in den verbleibenden Rennen aber Schwierigkeiten haben werden, mit den anderen Teams mitzuhalten." Zudem habe das Team am Set-up seines Fahrzeugs gearbeitet, da sich Ericsson in dem Sauber nicht wohl gefühlt habe. Die Mechaniker müssten vor allem an der Balance des Fahrzeugs arbeiten, so der Sauber-Pilot.
Mit den Updates, die Sauber beim Grand Prix der USA eingeführt hat, macht das Team laut Ericsson keine großen Schritte vorwärts. "Es sind nur kleine Verbesserungen", erklärt der Schwede. "Wir werden bis zum Ende der Saison nicht viel mehr zu bieten haben. Trotzdem ist unser Ziel, das Maximum aus dem Fahrzeug herauszuholen." Sauber müsse jedoch realistisch sein, so Ericsson. Mit dem aktuellen Tempo habe das Team keine Chance, die der Konkurrenz mitzuhalten. Daher müsse Sauber auf Fehler der anderen Piloten hoffen.
Im zweiten Training griff auch wieder Wehrlein ins Sauber-Steuer. Er landete auf Platz 18 und schlug seinen Teamkollegen Ericsson um 0,097 Sekunden. Dementsprechend zufrieden war der Deutsche am Freitag. "Da ich am Morgen nicht im Cockpit saß, lief das Training für mich ganz gut", so der Sauber-Pilot. "Mein Ziel war es, so viele Runden wie möglich zu drehen. Was die Balance angeht, fühlte sich das Auto ganz gut an. Die Lücke zu unseren direkten Konkurrenten war ebenfalls nicht sehr groß. Wir werden sehen, wie es am Samstag für uns laufen wird."
Im ersten Freien Training, als Wehrlein zum Zuschauen in der Box war, beschrieb er die Probleme mit dem Sauber-Boliden. Er erklärt, dass sich das Auto wie eine große Diva verhalten würde. "Von einem auf den anderen Tag verhält sich das Auto ganz anders. Daher ist es sehr schwierig, bei uns das kleine Fenster zu treffen."