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Nico Hülkenberg nimmt seinen neuen Rekord mit Humor: Er dürfte sich einen ungewollten Titel krallen. Klick dich durch, wer sonst noch lange warten musste.
10. Piercarlo Ghinzani - 74 Rennen: Der Italiener ist in seiner Karriere vor allem in langsamen Wagen unterwegs und verbringt die 80er-Jahre am Ende des Feldes - wenn überhaupt. Häufig qualifiziert er sich nicht einmal. In 111 Versuchen ist er nur 74 Mal dabei - und nur 21 Mal sieht er das Ziel. Einmal immerhin in den Punkten.
9. Vitantonio Liuzzi - 80 Rennen: Der ehemalige Red-Bull-Junior fährt zwischen 2005 und 2011 80 Grands Prix, steht dabei aber nie auf dem Podest. Mit Red Bull, Toro Rosso, Force India und HRT kämpft er maximal um hintere Punkteränge und hat zwei sechste Plätze als bestes Ergebnis zu Buche stehen.
8. Marc Surer - 81 Rennen: Der heutige TV-Experte ist mit zwei vierten Plätzen (1981 Brasilien und 1985 Italien) zumindest zweimal ganz nah dran am Podest, doch klappen soll es nie ganz. Meist fehlt ihm das Material für den Erfolg, doch Teamkollege Nelson Piquet macht es ihm bei Brabham vor, wie es geht.
7. Jonathan Palmer - 82 Rennen: Wenn es um Familien geht, könnten die Palmers weit nach vorne stoßen, doch Jolyons Vater Jonathan ist näher dran am Podium als der Renault-Pilot. Von 1983 bis 1986 holt der Brite gar keine Punkte, in Australien 1987 ist Palmer bei Tyrrell dann aber ganz nah dran.
6. Ukyo Katayama - 94 Rennen: Der japanische Dreherkönig hat eine wahnsinnige Ausfallquote und daher kaum Chancen auf eine gute Zielankunft. Zwischen 1992 und 1997 ist er in der Formel 1, doch lediglich bei Tyrrell 1994 kommt er auf immerhin fünf Punkte - zu wenig für einen Podestplatz.
5. Pedro Diniz - 98 Rennen: Der Brasilianer gilt als der Bezahlfahrer schlechthin, doch ganz so schlecht sind seine Ergebnisse zwischen 1995 und 2000 nicht. Achtmal fährt Diniz unter die Top 6, doch näher als bei seinen beiden fünften Plätzen für Arrows kommt er dem Podest nicht.
4. Philippe Alliot - 109 Rennen: Der größte Erfolg des Franzosen ist, dass er sich von 1984 bis 1994 in der Formel 1 halten kann. Doch weder mit RAM noch mit Ligier, Larrousse oder Lola gelingt ihm ein achtbarer Erfolg. Größtes Highlight ist der San-Marino-GP 1993, als er überraschend Fünfter wird.
3. Pierluigi Martini - 118 Rennen: Der Italiener ist unmittelbar mit dem Namen Minardi verbunden - und die leider mit dem Hinterfeld. Zwar sorgt er 1989 mit der ersten Startreihe in Phoenix für Aufsehen, doch in ein Podest kann er es nicht ummünzen. So bleiben zwei vierte Plätze 1991 als Höchstes der Gefühle.
1. Adrian Sutil - 128 Rennen: Mit Force India hat der Gräfelfinger das Mittelfeld im Visier, doch die Podestchance ergibt sich einmal. Noch punktelos ist das Team 2009 in Spa und Monza plötzlich stark: Teamkollege Giancarlo Fisichella fliegt zur Pole und Rang zwei in Belgien, Sutils Chance endet ein Rennen später auf Rang vier.
1. Nico Hülkenberg - 128 Rennen: Der Emmericher hat den Rekord von seinem Landsmann übernommen, dürfte aber sicher darauf hoffen, dass er sich irgendwann aus der Liste entfernt. Hülkenberg hat mehrere Chancen auf Champagner, doch irgendetwas kommt immer dazwischen ...
Am spektakulärsten ist sicherlich das Rennen in Brasilien 2012. Im feuchten Wetter führt Hülkenberg das Rennen einige Zeit sogar an, doch nach einem Crash mit Lewis Hamilton ist der Überraschungs-Coup zunichte.
(Motorsport-Total.com) - "Die Sutil-Ära wird an diesem Wochenende beendet werden und die Hülkenberg-Ära wird beginnen", lacht Nico Hülkenberg. Denn aller Voraussicht nach, wird sich der Renault-Pilot an diesem Wochenende in Singapur einen Rekord von seinem Landsmann und ehemaligen Teamkollegen holen. Es ist aber ein Rekord, den eigentlich kein Formel-1-Fahrer gerne haben möchte ...
128 Starts hat Hülkenberg bislang in der Königsklasse absolviert - auf das Podest gekommen, ist er dabei aber kein einziges Mal. Auch Adrian Sutil liegt derzeit bei dieser Marke, ohne je an einer Champagner-Zeremonie teilgenommen zu haben - Rekord. Beide Deutsche teilen sich derzeit diese ungewollte Bestmarke, doch wenn Hülkenberg am Sonntag startet und nicht unter die Top 3 kommt, ist er der einzige Rekordhalter.
Der Emmericher nimmt es mit Humor: "Ich musste lange warten und hart arbeiten, um an diesen Punkt zu gelangen, an dem ich Adrian endlich den Titel abnehmen kann und selber Rekordhalter bin", lacht er und meint, dass er "zwei oder drei" dritte Plätze freiwillig aufgegeben habe, um die Nummer 1 zu werden - natürlich nur im Spaß.
Denn nah dran war Hülkenberg schon einige Male. Besonders Brasilian 2012 und Monaco 2016 kommen ihm dabei in den Sinn. In Brasilien zeigte er im Force India eine starke Leistung und führte das Rennen bei nassen Bedingungen sogar an, bis ein Crash mit Lewis Hamilton die Träume zerstörte. In Monaco war es im Vorjahr eine falsche Boxenstopp-Entscheidung, die ihn um ein mögliches Podium brachte - Teamkollege Sergio Perez sagte danke.
Noch kann Hülkenberg ja abwenden, dass er auf Ewigkeiten in der Statistik steht, und in gewisser Weise ist er auch stolz, dass er sich trotzdem so lange in der Formel 1 halten konnte. "Das ist auch eine Leistung, ohne Leistung solange in der Formel 1 zu sein, oder? Seien wir mal ehrlich: Keine Leistung und immer noch da", lacht er.