Sebastian Vettel: Räikkönen hat mich nicht überholen lassen

Warum der Zweikampf der Ferrari-Piloten laut Sebastian Vettel beweist, dass Kimi Räikkönen nicht sein Wasserträger ist, und wieso er das auch nicht erwarte

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Sebastian Vettel legt sich Kimi Räikkönen in der Variante della Roggia zurecht. Jetzt durch weitere Highlights des Grand Prix von Italien klicken!

(Motorsport-Total.com) - In Runde drei kam es zum Zweikampf der Ferrari-Piloten. Doch anstatt Sebastian Vettel zu hofieren, hielt Kimi Räikkönen in der Variante della Roggia zunächst dagegen, erwischte dann eine ungünstige Linie und musste den Teamkollegen dann bei der Anfahrt auf die erste Lesmo-Kurve ziehen lassen. "Man hat ja den Kampf gesehen", holt Vettel nach dem Rennen aus. "Ich würde nicht sagen, dass er mich vorbeigewunken hat, aber damit habe ich auch nicht gerechnet. Es war knapp."

Vettel sieht sich seit Jahren dem Vorwurf ausgesetzt, dass Räikkönen nur noch auf Gnaden seines Teamkollegen bei Ferrari fährt. Bereits beim Ungarn-Grand-Prix hieß es, der Finne habe hinter ihm die Mauer gemacht, um die Mercedes abzublocken, während Vettel vorne mit technischen Problemen kämpfte. Und in Monaco musste sich Ferrari den Vorwurf gefallen lassen, den in der Anfangsphase führenden Räikkönen mit einer ungünstigen Strategie hinter Vettel bugsiert zu haben, damit der WM-Leader das Rennen gewinnt.

Umso überraschender, dass Räikkönen, der am Ende nach Problemen mit dem Fahrverhalten seines Boliden nur Fünfter wurde, ausgerechnet im WM-Endspurt etwas Gegenwehr zeigt, denn viele hätten vermutet, dass er einfach Platz machen würde. Allerdings nicht Vettel selbst.

"Wir kämpfen doch beide um das optimale Ergebnis", erklärt der Ferrari-Pilot, der in Monza erstmals in dieser Saison von der WM-Spitze verdrängt wurde. "Und wenn man im gleichen Auto rennfährt, dann liegt es in der Natur der Sache, dass man sich um das gleiche Stück Strecke streitet."

Und Vettel muss sich laut eigenen Angaben gegen seinen Teamkollegen wie gegen jeden anderen behaupten. Viel wichtiger sei allerdings, dass er mit Räikkönen intern an einem Strang ziehe und die Chemie stimme. "Kimi ist bekannt dafür, nicht viel zu reden, aber im Team spricht er recht viel", beschreibt er seinen Teamkollegen.

"Wir kommen gut miteinander klar, sein Feedback ist wertvoll, und für das Team bedeutet das keinen Stress", erklärt Vettel, wieso er die Vertragsverlängerung für Räikkönen richtig findet. "Das ist gut für das Team." Während der WM-Zweite seinen Ferrari-Kontrakt bis einschließlich 2020 verlängerte, wurde Räikkönen wie gewohnt für die kommende Saison weiterverpflichtet.