• 26. August 2017 · 20:30 Uhr

Mercedes vorne: Warum Ferrari in Spa trotzdem gewinnen kann

Lewis Hamilton startet in Spa von Pole, doch bei Ferrari rechnet man sich trotzdem Siegchancen aus - Auch Red Bull darf hoffen, denn es gibt viele Unwägbarkeiten ...

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton sicherte sich am Samstag die 68. Pole-Position seiner Karriere und geht damit am Sonntag als großer Favorit in den Großen Preis von Belgien. WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel steht daneben auf Startplatz zwei, dahinter folgen die Teamkollegen der beiden - Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas. Obwohl Hamilton logischerweise die beste Ausgangsposition hat, haben auch seine Verfolger im Rennen durchaus realistische Chancen auf den Sieg.

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Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton? Oder gewinnt doch ein ganz anderer? Zoom Download

Denn eine Prozession, wie es sie zuletzt in Ungarn zum Beispiel gab, ist in Belgien nicht zu erwarten. "Hier kann man gut überholen, denn es gibt hier zwei sehr lange Geraden, auch wenn auf der einen Seite Eau Rouge dazwischenliegt und auf der anderen Seite Blanchimont. Trotzdem kann man sich da gut ransaugen, und beide Geraden münden in Kurven, die stärker angebremst werden", erklärt Vettel.

In Budapest rettete der Deutsche zuletzt den Sieg ins Ziel, obwohl sein Ferrari stark angeschlagen und die Lenkung nicht mehr gerade war. In Spa wäre so etwas wohl nicht möglich, denn die Strecke bietet - zumindest auf dem Papier - deutlich bessere Überholmöglichkeiten. Die erste Gelegenheit bietet direkt der Start. "Der Start ist ganz wichtig. Auf der ersten Geraden nach Eau Rouge ist die beste Möglichkeit zu überholen", warnt Toto Wolff.

Strategie lässt viele Fragen offen

"Da müssen wir aufpassen. Es wäre besser gewesen, wenn wir Valtteri auf Platz zwei gehabt hätten, aber es ist eben so", grübelt der Österreicher, der sich der Gefahr durch Vettel durchaus bewusst ist. "Die erste lange Gerade wird spannend. Ich traue mich nicht, eine Prognose abzugeben. Eigentlich sollte unserem Auto die Strecke liegen, insofern ist Ferrari schon ziemlich dicht dran", so Wolff.


Fotos: Großer Preis von Belgien


Im Qualifying war Hamilton zwar 0,242 Sekunden schneller als Vettel, doch Wolff warnt: "Der Longrun von den Ferraris war sehr schnell. Wir wissen nur nicht, wie viel Sprit sie hatten. Ich denke, beide Autos haben die Pace, das Rennen gewinnen zu können." Theoretisch haben auch die beiden Finnen die Chance, Hamilton und Vettel zu ärgern. Denn das Rennen am Sonntag wird sich - anders als bisher häufig in dieser Saison - nicht am Start entscheiden.

Hintergrund: Noch ist völlig unklar, welche Strategie in Spa die beste ist. "Wegen der gestrigen Bedingungen ist das für alle eine große Unbekannte", erklärt Räikkönen im Hinblick auf den Regen im zweiten Training am Freitag und ergänzt: "Die Reifen sind hier auf dieser Strecke sehr weich, aber sie scheinen gut zu funktionieren. Wie sie sich bei einem längeren Run verhalten, ist allerdings eine andere Geschichte."

Red Bull im Rennen deutlich stärker?

Fakt ist, dass alle Top-10-Piloten am Sonntag auf Ultrasoft starten müssen. Diese Mischung wurde in Belgien allerdings noch nie in einem Rennen verwendet, Erfahrungswerte gibt es nicht. Es könnte also zu unterschiedlichen Strategien kommen. Aktuell steht noch nicht einmal fest, ob die Teams versuchen werden, mit einem oder mit zwei Stopps durchzufahren. Für Toto Wolff steht jedenfalls jetzt schon fest: "Ich denke, es wird ziemlich aufregend ..."


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Zumal es mit Red Bull noch eine weitere Unbekannte in der Rechnung geben könnte. Max Verstappen und Daniel Ricciardo gehen von den Plätzen fünf und sechs ins Rennen und sollten unter normalen Umständen eigentlich keine Gefahr für das Spitzenquartett darstellen. Doch Verstappen erklärt optimistisch: "Wir sollten (im Rennen; Anm. d. Red.) näher dran sein. Das ist immer der Fall, denn im Qualifying können sie ihren Motor mehr aufdrehen."

Und Ricciardo erklärt mit einem Grinsen: "Die erste Kurve ist hier sehr interessant ..." Sollte einem der beiden Bullen ein guter Start gelingen, könnte man sich nämlich plötzlich in der Spitzengruppe wiederfinden. Ob man dann auch mithalten kann, ist zwar eine ganz andere Frage, doch Verstappen geht zumindest nicht davon aus, auf den langen Geraden ein leichtes "Opfer" für Mercedes und Ferrari zu sein.

Regen wird wohl keine Rolle spielen

"Auf den Geraden sind wir ziemlich langsam", ist er sich zwar bewusst. "Aber im Wandschatten ist es meistens okay. Wir müssen nur dafür sorgen, dass wir eine gute erste Kurve erwischen und gut durch Eau Rouge kommen", gibt sich der Niederländer vor seinem Quasi-Heimspiel angriffslustig. Auch Ricciardo erklärt im Hinblick auf den Start: "Es ist natürlich eine Möglichkeit, um ein schnelleres Auto zu überholen."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Spa-Francorchamps

"Ihre Pace war etwas weg, aber man kann nie wissen", ist sich Hamilton der möglichen - wenn auch unwahrscheinlichen - Gefahr durch Red Bull bewusst. Und auch Vettel warnt: "Es wäre nicht das erste Mal, dass wir von Red Bull im Rennen eine deutlich bessere Pace sehen ..." Zumal Ricciardo in Spa 2014 gewinnen konnte, als er von einer Kollision zwischen Hamilton und Nico Rosberg profitierte. Auf etwas ähnliches werden die Bullen auch in diesem Jahr wieder spekulieren.

Und dann ist da ja auch noch das Wetter, das in Belgien immer alles über den Haufen werfen kann. Zumindest in dieser Hinsicht kann man aus Mercedes-Sicht allerdings Entwarnung geben, denn die Regenwahrscheinlichkeit ist am Sonntag während des Rennens quasi nicht existent. Doch bei Ferrari kann man sich den Regentanz sparen, denn am Sonntag gibt es auch ohne Wetterchaos eine echte Siegchance.

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