Ferrari-Schäden: Pirelli sieht keinen Grund für Änderungen

Bei Pirelli sieht man nach den beiden Reifenschäden bei Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen kein generelles Problem und verzichtet auf vorschnelle Aktionen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Pirelli die Untersuchung der beiden Reifenschäden bei Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen in Silverstone abgeschlossen hat, kündigt der Reifenhersteller an, nichts an seiner bisherigen Arbeitsweise zu verändern. Man werde auch in Zukunft das "übliche System" verwenden, mit dem man die Limits für Reifendrücke, Radsturz und Co. für die Teams festlegt. "Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu ändern", stellt Pirelli-Manager Mario Isola vor dem Rennen in Ungarn klar.

Bei Pirelli geht man nicht davon aus, dass sich die Silverstone-Probleme wiederholen

Hintergrund: Auch mit leicht anderen Vorgaben wären die Reifenschäden an den beiden Ferraris in Silverstone wohl nicht zu verhindern gewesen. "Der Verschleiß ist nicht der Grund für das Problem", stellt Isola noch einmal klar und verrät: "Wir haben fast alle Reifen untersucht, die während des Rennens verwendet wurden - besonders die, die die schnellsten Autos auf einem langen Stint benutzt haben."

"Wir haben dort überhaupt keinen Hinweis auf ein Problem gefunden", berichtet Isola. Man habe verschiedene Tests ausgeführt - und alle seien negativ ausgefallen. Folglich hat es sich bei Vettel und Räikkönen in Silverstone um zwei isolierte und unterschiedliche Zwischenfälle gehandelt. Bei Pirelli sieht man daher keinen Anlass dazu, in Zukunft größere Änderungen durchzuführen.

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Während bei Vettel ein schleichender Plattfuß als Ursache ausgemacht wurde, gab es bei Räikkönen wohl einen Kontakt mit einem Fremdkörper, der den Schaden verursacht hat. Ob es sich dabei aber um ein Trümmerteil oder zum Beispiel einen Randstein gehandelt hat, kann Isola nicht sagen. "Es ist schwer zu sagen, denn im Reifen haben wir nichts gefunden - aber es gab irgendetwas, was das Problem ausgelöst hat", ist er sich sicher.

Für Pirelli steht ebenfalls fest, dass es auch kein Problem war, das durch den Ferrari selbst ausgelöst wurde. "Wenn es irgendetwas mit dem Auto zu tun hätte, dann würde man das (in der Analyse; Anm. d. Red.) am Reifen sehen", erklärt Isola. Das war allerdings nicht der Fall. "Wir haben auch überprüft, ob der Schaden durch 'Blistering' entstanden ist", so Isola weiter. Räikkönens Reifen hätten allerdings gar keine Blasen geworfen.