• 15. Juli 2017 · 16:22 Uhr

Hamilton und Schatten bei Mercedes: Bottas "nicht so toll"

Während der Brite die Fans mit einer Fabelrunde unter schwierigen Bedingungen versöhnte, patzte Bottas: Ein Verbremser erkläre aber nicht seinen Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Eine bessere Versöhnung mit den heimischen Fans hätte sich Lewis Hamilton nicht malen können: Im Qualifying zum Großbritannien-Grand-Prix am Samstag landete der Mercedes-Star nach Missstimmungen und Buhrufen wegen seiner Abstinenz bei einer Showveranstaltung in London unter der Woche seine 67. Pole-Position. Anschließend wandte er sich direkt an die Anhänger auf den Tribünen: "Danke Leute", ruft Hamilton der tosenden Masse zu, "ich hoffe, dass ihr alle zufrieden seid!"

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Lewis Hamilton jubelte den britischen Fans nach einer Qualifying-Gala frenetisch zu Zoom Download

Grund dazu gab es, schließlich lieferte Hamilton auf einer nach einem Regenschauer abgetrockneten, aber noch rutschigen Bahn eine formidable Vorstellung ab. "Die letzte Runde war wirklich super", schwärmt Sportchef Toto Wolff. "Du kannst bei solchen Bedingungen schnell Fehler machen, dass du ganz blöd aussiehst." Sein bestes Pferd im Stall glänzte jedoch und brummte dem zweitplatzierten Kimi Räikkönen 0,547 Sekunden Rückstand auf. Sebastian Vettel sogar 0,756 Sekunden.

"Man sagt, man müsste sich das Beste bis zum Schluss aufheben. Und es war meine beste Runde", grinst Hamilton wie ein Honigkuchenpferd. "Egal, wie groß die Unterstützung ist - ich musste absolut sicherstellen, dass ich es hinbekomme. Ich mag schwierige Bedingungen und bin bei britischem Wetter aufgewachsen." Hinzu kam, dass Mercedes sein Set-up so gewählt hatte, dass die Reifen bei niedrigen Temperaturen perfekt funktionierten. Dennoch musste Hamilton am Volant kräftig ackern.

Und zittern: Wie erst kurz nach dem Qualifying bekannt wurde, sanktionierte die Rennleitung ein vermeintliches Aufhalten von Romain Grosjean (Haas) in Q3 trotz Untersuchung nicht, andernfalls hätte eine Rückversetzung um drei Plätze gedroht. Wolff erklärt: "Wir haben Grosjean übersehen und es ihm nicht gesagt." Gravierend behindert wurde der Franzose ohnehin nicht. Hamilton betont, dass er nichts hätte anders machen können und davon ausgegangen sei, den Rücken frei zu haben.

Ärgern musste sich Wolff stattdessen über das Abschneiden seines zweiten Piloten: "Man hat gesehen, dass das Auto nicht ganz einfach war, weil Valtteri keine Runde zusammengebracht hat." Denn Bottas griff bei seinem entscheidenden Versuch in Q3 komplett daneben. Er verbremste sich in Kurve 3 und landete mit 0,776 Sekunden Rückstand nur auf dem vierten Rang. Da er wegen Getriebewechsels noch fünf Startplätze zurück muss, beginnt er das Rennen nur als Neunter. "Es war verdammt knifflig", schnauft ein hörbar enttäuschter Bottas nach der Pleite gegen beide Ferrari durch.

Sein Malheur sieht er nicht als ursächlich für sein Abschneiden an: "Der Verbremser hat mich vielleicht eine Zehntelsekunde gekostet, was nicht den großen Rückstand zur Spitze erklärt", tappt der Finne im Dunkeln. Jedoch hätte er sonst sicher Sebastian Vettel und vielleicht sogar Kimi Räikkönen kassiert, was eine erste Mercedes-Startreihe bedeutet hätte. Bottas hofft auf eine Aufholjagd: "Unser Auto ist stark. Von Platz neun mit einem anderen Reifen zu starten dürfte es spannend machen."

Schließlich fährt Bottas am Sonntag auf der für einen langen Stint besseren Soft-Mischung los - als einziger Pilot in den Top 10, die sonst unisono auf den weicheren Supersoft gepolt sind. Glanz stünde ihm gut zu Gesicht, schließlich frohlockt Team-Aufsichtsrat Niki Lauda nicht über seine Vorstellung. Die Rennlegende bemerkt über Hamilton und Bottas: "Er hat perfekte Arbeit abgeliefert. Valtteri war dagegen nicht so toll."

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