Daniel Ricciardos größte Angst in Monaco: "Die Boxengasse!"

Verkehrte Welt bei Red Bull in Monaco: Noch im Vorjahr scheiterte Daniel Ricciardo in der Box und Max Verstappen an der Mauer, diesmal war es (fast) umgekehrt der Fall

von Juliane Ziegengeist · 29.05.2017 09:46

(Motorsport-Total.com) - Noch im Vorjahr war Monaco für Daniel Ricciardo kein allzu glückliches Pflaster. Zwar fuhr der Australier mit seinem Red Bull damals auf einen zweiten Platz hinter Sieger Lewis Hamilton im Mercedes. Dennoch erlebte man Ricciardo so angesäuert wie selten, nachdem er die Führung aufgrund eines völlig verkorksten Boxenstopps eingebüßt hatte. Kein Wunder, dass es dem Red-Bull-Piloten in diesem Jahr insbesondere vor einer Sache graute.

Daniel Ricciardo hat das Boxenstopp-Trauma von Monaco überwunden

Danach gefragt, was für ihn die Gefahrenzone Nummer eins in Monaco sei, antwortete der 27-Jährige noch vor dem Rennen wie aus der Pistole geschossen: "Die Boxengasse!" Und Teamkollege Max Verstappen scherzte: "Keine Boxenstopps für Daniel in diesem Jahr." Zu dem Zeitpunkt konnten beide noch darüber lachen. Tatsächlich sollte die Boxenstrategie beim diesjährigen Monaco-Grand-Prix aber Verstappen zum Verhängnis werden.

Dessen Crew hatte versucht, den Niederländer durch einen Overcut an Mercedes-Konkurrent Valtteri Bottas vorbeizuschieben. Doch weil Bottas reagierte und gleich danach an die Box kam, wurde daraus nichts. Stattdessen profitierte Ricciardo. Er blieb nämlich länger draußen und ging dank eines Overcuts sowohl am eigenen Teamkollegen als auch an Bottas vorbei und wurde schließlich Dritter. Spätestens da war Verstappens Lachen dahin.

Immerhin sah der 19-Jährige diesmal die Zielflagge. 2016 hatte sein Rennen noch in der Leitplanke geendet. An der kam Verstappen auch in diesem Jahr nicht ganz ohne Berührung vorbei. "Aber du küsst sie nur. Du kannst sie berühren", betont er. "Einige Fahrer haben sie berührt und daraufhin hat sich die Begrenzung nur etwas bewegt. Im Vorjahr habe ich das ausprobiert, aber es hat nicht funktioniert", witzelt der Red-Bull-Pilot.

Am Sonntag war es jedoch nicht er, sondern Teamkollege Ricciardo, der die Mauer küsste - zum Glück ohne Folgen. Stattdessen scheiterten andere am engen Stadtkurs und seinen Tücken. Sowohl Stoffel Vandoorne (McLaren) als auch Marcus Ericsson (Sauber) landeten in der Streckenbegrenzung. Sergio Perez (Force India) rauschte in Daniil Kwjat (Toro Rosso) und Jenson Button (McLaren) schickte Pascal Wehrlein (Sauber) in die Wand.