• 02. Oktober 2016 · 14:53 Uhr

Mercedes plante zweiten Stopp: Hamilton-Sieg war nicht sicher

Red Bull hätte mit riskanter Strategie und Verstappens Verteidigungskünsten auch ohne den Ausfall gewinnen können - Hamilton war an der Spitze unter Druck

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons Sieg beim Malaysia-Grand-Prix am Sonntag war nicht so ungefährdet wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Der souverän in Führung liegende Weltmeister wäre noch in der Runde seines Motorschadens an die Box gekommen, um sich zum zweiten Mal frische Reifen abzuholen, erklärt Sportchef Toto Wolff. Somit hätte er möglicherweise einen der Red-Bull-Piloten auf der Strecke niederringen müssen, zumal die Truppe in Sachen Strategie ein Ass im Ärmel hatte.

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Lewis Hamilton hätte sich in Malaysia nochmals frische Pneus abholen müssen Zoom Download

Zunächst versuchte Hamilton auf harten Reifen aber, seine Führung auszubauen, um genug Abstand auf Verfolger Daniel Ricciardo zu haben - und selbst mit dem Besuch bei der Crew auf Platz eins zu bleiben. "Er ist zu diesem Zeitpunkt Vollgas gefahren. Wir brauchten 23 Sekunden Vorsprung für den Boxenstopp", erklärt Wolff. Bei der letzten Überfahrt des Zielstriches im 41. von 56 Umläufen waren es 22,7 Sekunden, was eine Wimpernschlagentscheidung am Boxenausgang bedeutet hätte.

Sowohl Ricciardo als auch Max Verstappen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht beim zweiten Reifenwechsel. Red Bull reagierte erst, als Hamiltons Auto in Flammen im Kiesbett stand und ging auf Nummer sicher. Sie holten beide Piloten in der durch den qualmenden Mercedes ausgelösten Virtuellen Safety-Car-Phase, um den Doppelsieg ins Ziel zu tragen und entschärften nebenbei das Teamduell. Wolff wusste um die Gefahr, die herrschte: "Red Bull hat alles richtig gemacht", sagt er.

Denn Christian Horner und Co. hätten es probieren können, ihre Strategie zu splitten. Die riskante Variante: Max Verstappen nach dem Hamilton-Stopp - möglicherweise an der Spitze des Feldes - auf der Strecke behalten und durchfahren lassen. Zwar waren die harten Reifen des Niederländers zu diesem Zeitpunkt auch 14 Runden alt, einen Versuch wäre es aber wert gewesen, zumal das Podium durch den großen Vorsprung auf den mit Zeitstrafe belegten Nico Rosberg sicher schien.

Verstappens Qualitäten als Verteidigungskünstler sind spätestens seit den Rennen in Spanien und in Kanada, wo er Kimi Räikkönen und eben Rosberg zur Verzweiflung brachte, bekannt. Hinzu kommt, dass sich der Teenager nicht vor harten Bandagen scheut. "Das wäre schwierig geworden, aber sie hätten es probieren können", glaubt Wolff.


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Die gleiche Taktik mit Ricciardo zu fahren hätte sich indes nicht angeboten, da der Australier seine ebenfalls harten Pneus sechs Runden länger auf den Achsen hatte. Dennoch hätte Hamilton mit DRS, Mercedes-Power und frischen Gummis wohl notfalls auf der Strecke kurzen Prozess gemacht. Pikante Randnotiz: Im Fall der Fälle hätte die wilde Attacke Verstappens auf Ricciardo Red Bull die entscheidenden Sekunden kosten können.

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