Schwarzes Wochenende: Grosjean schafft es nicht an den Start

Ohne Brake-by-Wire-System ist es Romain Grosjean nicht möglich, am Grand Prix von Singapur teilzunehmen - Das Pech verfolgte den Haas-Pilot seit Freitag

(Motorsport-Total.com) - "Mir tun die Jungs leid, die das ganze Wochenende so hart gearbeitet haben, das Auto zu reparieren. Und jetzt konnten wir nicht einmal das Rennen starten." So lautet Romain Grosjeans ernüchternden Fazit des Singapur-Grand-Prix 2016. Der Haas Pilot hatte bereits den Trainingsauftakt zum Nachtrennen als "schlimmster Freitag der Karriere" bezeichnet, crashte am Samstag im Qualifying und schaffte es dann schließlich nicht einmal an den Start.

Romain Grosjean erlebt in Singapur ein Wochenende zum vergessen

Nach Getriebewechsel und einer Strafversetzung von fünf Plätzen hatte sich das Team entscheiden, aus der Boxengasse zu starten. Doch bereits in der Aufwärmrunde wurde klar: Es gab ein Problem mit dem Bremssystem. Das wurde so schlimm, dass das Brake-by-Wire-System gar nicht mehr funktionierte. Grosjean fehlten somit die Hinterbremsen. So kann man keinen Boliden um einen Straßenkurs fahren.

"In der Aufwärmrunde habe ich noch versucht, das Auto umzuprogrammieren, aber leider ohne Erfolg", erklärt der Pechvogel. "Wir haben wahrscheinlich den Sensor verloren. Es gab kein Signal mehr an die Hinterbremsen. Gestern hatten wir andere Probleme. Das nächste Rennen ist wieder ein normales, dann können wir wieder versuchen, ein ordentliches Wochenende zu haben."

Grosjeans Singapur-Wochenende liest sich tatsächlich wie ein Krimi. Das erste Freie Training musste er am Freitag nach zwei Runden wegen Problemen mit der Antriebseinheit abbrechen. Im zweiten crashte er seinen Boliden bereits mit Bremsproblemen. Auch am Qualifying-Samstag landete er in der Mauer, weil er "200 Prozent geben" geben wollte, wie er zugab.

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"Nach gestern dachte ich, es könnte nicht schlimmer werde - aber das tat es", sagt Grosjean. "Was die Zukunft angeht bin ich zuversichtlich. Was wir jetzt erst einmal versuchen müssen, ist ein sauberes Wochenende hinzubekommen. So etwas ist nie einfach. Aber ich bin nicht allein hier. Es ist ein Teamsport und die Jungs haben so hart gearbeitet, um das Auto hinzubekommen. Niemand hat Schuld."

Ein wenig Galgenhumor ist dem Franzosen am Ende aber auch geblieben. Er sagt über sein Auto: "Vielleicht sie mochte einfach die Nacht nicht."