Toro Rosso mit 2015er-Ferrari-Motor in Monza chancenlos
Auf dem schnellen Kurs in Monza will das Heimspiel von Toro Rosso nicht auf Touren kommen - Renningenieur Phil Charles spricht schon von "Schadensbegrenzung"
(Motorsport-Total.com) - Für die Scuderia Toro Rosso steht in Monza ein Heimspiel vor der Tür. Feierlaune will beim Team aber nicht so richtig aufkommen. "Die Strecke ist nicht einfach nichts für uns, sodass ein recht schwieriges Wochenende vor uns liegt," muss Daniil Kwjat eingestehen und ergänzt hoffnungsvoll: "Das war ein produktiver Freitag. Wir haben viele Daten gesammelt, die wichtige Erkenntnisse liefern werden." In den Freien Trainings war bei sommerlichen Lufttemperaturen um die 30 Grad Celsius nicht mehr drin als ein 17. und 20. Platz.
Technische Probleme gab es nicht, wie Teamkollege Carlos Sainz verrät. "Offensichtlich waren wir einfach nur ein bisschen langsam," muss der Toro-Rosso-Pilot einräumen. "Wir müssen im Rennen so hart wie möglich kämpfen," fügt Kwjat hinzu. Dass es selbst im Freien Training auf wirklich jede Zehntelsekunde anzukommen scheint, wird deutlich, als der Russe auffällig spät auf der Zufahrt zur Boxengasse abbremst. "Wir wollten einfach ausprobieren, wo das Limit ist," klärt Kwjat die Situation mit einem Schmunzeln auf.
Das Toro-Rosso-Team bestreitet die Hochgeschwindigkeitspassagen in Monza mit dem 2015er-Ferrari-Motor. "Wir wussten, als wir nach Monza gekommen sind, dass das ein schwieriges Heimrennen sein wird," gibt Renningenieur Phil Charles offen zu. Im Zweifel wolle man sich auf "Schadensbegrenzung" beim Großen Preis von Italien beschränken, so der Teamverantwortliche am Freitag. Optimismus sieht anders aus.
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Monza
Kaum ein Rennen im Formel-1-Kalender wird dem Begriff Klassiker so gerecht wie der Italien-Grand-Prix. In Monza trifft Tradition auf Tifosi, wenn die Boliden in einem roten Fahnenmeer mit rekordverdächtigen Geschwindigkeiten über die Highspeed-Bahn in der Lombardei krachen. Fotostrecke
Doch es scheint ein kleines Licht am Ende des Tunnels aufzuflackern. Im Zuge der umfangreichen Veränderungen des Formel-1-Reglements 2017 soll sich der Antrieb deutlich verbessern, verrät der Teamverantwortliche, der einen "großen Schub" im neuen Jahr erwarte.
"In den letzten Rennen konnten wir nicht das abliefern, was unseren Erwartungen entspricht," findet Renningenieur Charles ungewöhnlich offene Worte. "Monza ist einzigartig, wenn man sich die Einstellungen der Flügel anschaut. Den Großteil der Trainings haben wir damit verbracht, die richtigen Einstellungen für die Flügel zu finden - insbesondere für die langen Geraden hier in Monza," verrät Charles in Italien.