• 03. August 2016 · 12:01 Uhr

Track-Limits-Chaos: Elektronische Überwachung als Ausweg?

Während Christian Horner den FIA-Weg scharf kritisiert, die Track-Limits von Kurve zu Kurve anders zu bewerten, fordert Martin Brundle eine elektronische Kontrolle

(Motorsport-Total.com) - Die Tracklimits sorgen in der Formel 1 für Diskussionen. Die Strategiegruppe einigte sich vor dem Hockenheim-Wochenende auf deren Abschaffung, FIA-Rennleiter Charlie Whiting legte sich aber dagegen quer und will die Angelegenheit von Strecke zu Strecke - und teilweise sogar von Kurve zu Kurve - unterschiedlich bewerten. Das hält Red-Bull-Teamchef Christian Horner für den falschen Weg.

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Leben am Track-Limit: Nach wie vor gibt es keine Lösung für das Problem Zoom Download

"Man kann nicht für jede Kurve eigene Regeln aufstellen", warnt der Brite davor, die Formel 1 unnötig kompliziert zu machen. "Das ist zu verwirrend für uns im Fahrerlager, aber vor allem für die Fans."

Horner fordert entweder eine komplette Freigabe der Rennlinie, die dann auch durch die asphaltierten Auslaufzonen führen könnte, oder eine Regelung, die durchgehend gültig ist. "Es gibt eine weiße Linie, die die gesamte Strecke abgrenzt. Und wenn man mit allen vier Rädern über diese weiße Linie kommt, dann ist man außerhalb der Strecke. Das funktioniert in anderen Sportarten - ganz egal, ob man mit einem Ball oder mit einem Fuß außerhalb ist", zieht Horner einen Vergleich mit dem Ballsport.

Konsequente Regel oder komplette Freigabe?

"Wenn es aber einen Widerwillen gegen diese Regel gibt, dann muss man den Fahrern erlauben, alles zu nutzen", sagt er. "Man kann nicht hergehen und sagen: Für Kurve 1 gilt diese Regel, und für Kurve 17 gilt eine andere Regel."


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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass eine Freigabe der beste Weg wäre, ehe natürliche Streckenbegrenzungen gefunden werden, die den Fahrer auch ohne Eingreifen der Rennkommissare bestrafen: "Wenn man anfängt, weiße Linien zu analysieren und man die Rundenzeit streicht, wenn ein Fahrer zwei Zentimeter über diese Linie gekommen ist, dann versteht das niemand", spricht sich der Österreicher für eine weniger restriktive Herangehensweise aus.

Brundle fordert elektronische Überwachung

Damit kann Ex-Formel-1-Pilot und TV-Experte Martin Brundle nicht viel anfangen. "Wo um Himmels Willen soll das bitte enden, wenn die Fahrer sich selbst aussuchen können, wo die Strecke ist?", kritisiert er. "Wir benötigen wie jeder andere Sport eine definierte Sportstätte, und der einfachste Weg wäre, die zwei weißen Linien als die Abgrenzung der Strecke zu sehen."

Er fürchtet, dass eine Rennlinie, die durch die Auslaufzone führt, nicht nur die Sicherheit gefährdet, weil die Piloten deutlich näher an die Mauern heranfahren, sondern durch die Reifengummischicht auch die Ideallinie grundlegend verändert werden würde. Er sieht die Streckendesigner in der Pflicht: "Es kann ja nicht sein, dass es so schwierig ist, einen Randstein zu designen, der auch für Motorräder und Sportwägen funktioniert", um die Strecke abzugrenzen.

Abgesehen davon sollte es über Sensoren möglich sein, dass bei einem Auto einige Sekunden lang ein Leistungsverlust herbeigeführt wird, wenn ein Pilot die Streckebegrenzungen verletzt. "Das sollte nicht willkürlich und von den Rennkommissaren entschieden werden", fordert er. Zumal die Technologie bereits verwendet wird. "Ein Teamchef hat mir erzählt, dass er ein Geräusch im Kopfhörer hört, wenn eines seiner Autos die Strecke verlässt", wundert sich Brundle.

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