Hamilton: Hungaroring hätte sich Asphalt-Geld sparen sollen

Mit dem neuen Streckenbelag des Hungaroring kann sich Lewis Hamilton nicht anfreunden: "Man hat die Strecke ihres Charakters beraubt"

(Motorsport-Total.com) - Bereits zum 31. Mal mach die Formel 1 an diesem Wochenende auf dem Hungaroring bei Budapest zum Grand Prix von Ungarn Station (Formel 1 2016 live im Ticker) Und dennoch stehen die Teams und Fahrer in gewisser Weise vor einer neuen Herausforderung, denn im Winter wurde der Kurs komplett neu asphaltiert. Aus Sicht von Weltmeister Lewis Hamilton eine völlig überflüssige Maßnahme.

Der neue Asphalt des Hungarorings kommt nicht bei allen Fahrern gut an

"Das Geld hätten sie sich sparen können. Das wäre nicht notwendig gewesen, denn die Strecke war vorher fantastisch", sagt der Mercedes-Pilot. Nach 30 Jahren Nutzung war der alte Asphalt von Bodenwellen übersät, auch einige Randsteine waren in die Jahre gekommen. Doch gerade das hat für Hamilton den Reiz des Hungarorings ausgemacht. "Je älter die Strecke wurde, umso besser wurde sie. Ich bin immer gerne hierher gekommen und kannte jede Bodenwelle", so der Brite.

Auch mit dem neuen, dunkleren Asphaltband sei der Hungaroring immer noch eine "tolle Strecke", allerdings nicht mehr die selbe wie noch im vergangenen Jahr. "Durch den neuen Asphalt hat man die Strecke ihres Charakters beraubt."

In diese Kerbe schlägt auch Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat: "Ob es nun Bodenwellen oder die Randsteine sind, es gibt keinen Grund, das zu beseitigen", meint der Russe. "Jede Strecke hat ihre Eigenheiten. Diese Strecke hatte hier und da Bodenwellen, und einige Randsteine waren etwas aggressiver. Wir mussten das Auto entsprechend abstimmen. Jetzt sind die Randsteine überall gleich, es ist überall das Selbe", beschwert sich Kwjat.

Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Ungarn

Das Streben nach Perfektion sei nicht immer von Vorteil, meint der Russe. "Auf einer perfekten Strecke ist es uninteressant zu fahren. Manchmal brauchte man Fahrtalent, um über die Bodenwellen zu fahren."

Hamilton zieht indes einen Vergleich zur Architektur, um seine Trauer um den "alten" Hungaorring zu illustrieren. "Es ist, als würde man eine alte Wand einreißen und eine neue hochziehen. Bei der Chinesischen Mauer sieht man, welche Stellen alt sind und welche sie neu gebaut haben. Man will aber nur auf den alten Teilen stehen", so der Mercedes-Pilot.