• 02. Juli 2016 · 18:52 Uhr

Vettel-Frust in Spielberg: "Ich beiß mir in den Po!"

Im Qualifying-Chaos von Spielberg zogen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen den Kürzeren - Ferrari mit zu wenig Risiko auf abtrocknender Strecke

(Motorsport-Total.com) - Kein Desaster, aber ich auch nicht wirklich zufriedenstellend: So fassen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ihr Qualifying zum Großen Preis von Österreich 2016 zusammen. Waren beide im zweiten Qualifying-Abschnitt auf Supersofts noch schnell unterwegs und wollten in der finalen Session weiter auf Mercedes aufschließen, machte ihnen der Regen einen Strich durch die Rechnung. Denn er warf die Ferrari-Piloten deutlich stärker zurück als den Rest der besten Qualifyier auf dem Red Bull Ring in Spielberg.

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Die wechselhaften Bedingungen in Spielberg warfen Ferrari zurück Zoom Download

"Mit dem Regen war es eine Lotterie zum Schluss", erklärt ein enttäuschter Vettel. Mit einer Bestzeit von 1:09.781 Minuten reichte es nur für Rang vier hinter beiden Mercedes-Piloten und Nico Hülkenberg im Force India. Wegen eines Getriebewechsels und einer Rückversetzung um fünf Startplätze muss der Deutsche am Sonntag von Platz neun aus ins Rennen gehen." Zufrieden bin ich nicht, weil mehr drin war", sagt er rückblickend: "Bei konstanteren Bedingungen wären wir auf jeden Fall weiter vorn gewesen."

Dabei habe nicht etwa das Auto, sondern vor allem der Fahrer den Unterschied gemacht, glaubt Vettel. "Ich hätte natürlich mehr Risiko gehen können im Nachhinein. Aber man weiß nicht, wenn man einlenkt, wie trocken dann die Strecke ist", kommentiert er die schwierigen Bedingungen auf dem neu asphaltierten Grand-Prix-Kurs. Als einzige Referenz diene nun einmal die Runde zuvor - und da sei es noch nass gewesen: "Es hätte mich fast abgelegt in Kurve fünf und zwei."

Vettel und Räikkönen mit zu wenig Risiko

Nur eine Runde später seien die Stellen dann aber komplett abgetrocknet. Doch weil der 28-Jährige die Strecke rutschiger erwartet hatte, ging er weniger Risiko ein als die Konkurrenz - und zog den Kürzeren. "Ich beiß mir ein bisschen in den Po deswegen. Aber gleichzeitig hat man nur diese eine Runde zum Schluss. Die drei vor mir waren einfach ein bisschen aggressiver", gibt er zu. Dass er etwas später als die anderen von Intermediates auf Slicks wechselte, habe dabei nicht den Ausschlag gegeben.

"Der frühere Wechsel hat nicht den großen Unterschied gemacht. Es kam auf die letzte Runde an. Und da hilft es, die Linie möglichst spät zu überqueren", erklärt der Ferrari-Pilot, der die letzte Session als einer der ersten beendete, während andere sich auf der immer schneller werdenden Strecke noch weiter verbessern konnten. Ähnlich wie Vettel erging es Teamkollege Räikkönen (1:09.901 Minuten), der auf den letzten Metern noch von Jenson Button im McLaren auf Rang sechs verdrängt wurde.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Österreich


"Das Timing hätte besser sein können, aber am Ende muss man das Beste daraus machen. Es ist kein Desaster", kommentiert der Finne sein Ergebnis. Auch er haderte mit den Bedingungen: "Es war schwer zu wissen, wo der Grip ist oder nicht, und zu entscheiden, wie hart man pusht." Vor seinem letzten Stint ereignete sich bei Räikkönen zudem ein Zwischenfall an der Box: Nach dem Reifenwechsel fuhr er aus Versehen über einen Schlagschrauber, jedoch ohne größere Schäden.

Ferrari in Spielberg trotzdem siegfähig?

Für das Rennen, das er wegen der Strafversetzungen von Vettel und auch Mercedes-Pilot Nico Rosberg aus der zweiten Startreihe von Rang vier aus aufnehmen wird, erwartet er eine starke Pace. "Das Auto hat das ganze Wochenende über gut funktioniert, insbesondere heute Morgen und im Qualifying", lobt Räikkönen seinen SF16-H. Sowohl im Trockenen als auch im Regen sei das Gefühl vielversprechend gewesen. Wie Vettel wird er auf Supersoft-Reifen starten - ein Vorteil?

"Ob es wirklich ein Vorteil ist, wird sich morgen herausstellen. Die Reifen am Leben zu halten, wird für jeden eine große Herausforderung werden", glaubt der 36-Jährige. Dabei könnte das Wetter das Feld einmal mehr durcheinander wirbeln. Denn am Sonntag soll es kühler werden, Regenschauer sind angesagt. Vettel ist diesbezüglich zwiegespalten: "Wenn es trocken ist, bin ich froh, dass wir auf Supersoft starten. Wenn es regnet, könnte es einfacher sein, nach vorn zu kommen."

Den Sieg hat der Deutsche in Spielberg noch nicht abgeschrieben. "Der Speed ist da, um ganz vorne mitzumischen", sagt Vettel selbstbewusst und hat die Silberpfeile im Visier. "Wir waren sehr nah dran an Mercedes. Deshalb ist es schade, dass wir kein normales Qualifying hatten. Normalerweise stören mich solche Bedingungen nicht. Aber gerade heute wäre es interessant gewesen zu sehen, wo wir mit denselben Reifen zur selben Zeit auf der Strecke gelandet wären."

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