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Sebastian Vettels Unfallschrott: Immerhin halten sich die Folgen in Grenzen
Sebastian Vettel versus Daniil Kwjat, die Zweite: Als am Start zum Russland-Grand-Prix in Sotschi beide Piloten aus Reihe vier losfuhren, war der wegen eines Getriebewechsels rückversetzte Deutsche (hier in Fahrtrichtung ganz rechts im zweiten Ferrari) zunächst klar vorne.
Doch als sich Vettel an Daniel Ricciardo innen vorbeibremsen wollte, um Rang fünf zu erobern, schepperte es im Heck.
Kwjat hatte den Bremspunkt in der ersten Kurve verpasst und traf den roten Renner hinten rechts. Vettel war nur noch Passagier und rauschte seitlich in Ricciardo rein.
Beim Russen ging der Frontflügel zu Bruch. Vettel kam zunächst scheinbar ungeschoren davon...
...doch das Duell war noch nicht ausgefochten. Inwiefern der Ferrari nach Kurve zwei schon havariert war, geht aus den Bildern nicht hervor. Als Kwjat Vettel kurz darauf jedoch erneut auffuhr, erlitt der Ex-Weltmeister einen Reifenschaden und krachte in die Streckenbegrenzung. Ausfall!
Kwjat wechselte den Frontflügel und fuhr weiter, bekam von der Rennleitung allerdings eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt, holte aber keine WM-Punkte mehr.
Im Funk schäumte Vettel schon, als er gerade in die Reifenstapel gekracht war: "I'm out. Crash. Somebody hit me in the f**king rear in Turn 2, then someone hit me in the f**king rear again in Turn 3. Honestly. What the f**k are we doing here?? Übersetzung überflüssig.
Vettel schäumte an den TV-Mikrofonen fleißig weiter: "Ich hatte gehofft, dass ich nicht zum Wahrsager werden würde", meinte der Heppenheimer mit Bezug auf die erste Kollision mit Kwjat beim China-Grand-Prix zwei Wochen zuvor.
Kwjat hatte versucht, Vettel in Schanghai in der Startkurve auf der Innenbahn zu überholen, wobei der Ferrari-Pilot die Lenkung aufmachte, seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen abräumte und sein Auto havarierte.
Wie "ein Torpedo" sei Kwjat in die Lücke geschossen, hatte Vettel im Funk beklagt und seinen Rivalen anschließend vor einem Millionenpublikum bei den Vorbereitungen zur Podiumszeremonie zur Rede gestellt. Sein Nachfolger im Red-Bull-Cockpit reagierte gelassen auf die Schelte des Ex-Weltmeisters - und beide schlossen scheinbar Frieden.
(Motorsport-Total.com) - Glück im Unglück für Sebastian Vettel: Der Doppel-Unfall des Ferrari-Stars mit Daniil Kwjat beim Russland-Grand-Prix am vergangenen Wochenende bleibt ohne weitere Folgen. Wie 'Autosport' am Freitag berichtet, wäre für den anstehenden WM-Lauf in Barcelona kein Tausch von Komponenten des V6-Hybridantriebs im SF16-H des Deutschen nötig. Das haben offenbar Inspektionen des Autos in der Fabrik der Scuderia in Maranello ergeben. Für Ferrari bedeutet es eine wichtige Nachricht.
Schließlich war Vettel mit seinem Komponentenplan schon früh in der Saison unter Druck geraten: Nach dem Einsetzen eines zweiten Verbrennungsmotors infolge des Einführungsrunden-Defektes in Bahrain zückte Ferrari in Sotschi Triebwerk Nummer drei, um von einer neuen Entwicklungsstufe zu profitieren. Bereits im kommenden Monat in Kanada soll wieder getauscht werden, um endlich die Probleme mit dem Turbolader in den Griff zu bekommen. Sie drücken seit geraumer Zeit.
Was Vettel droht: ein Getriebewechsel. Die Maßnahme bleibt jedoch straffrei. Auch wenn Ferrari in arge Nöte geraten ist, könnte sich die Zuverlässigkeit zum Saisonende hin doch noch als Trumpf auf der Hand der Italiener erweisen. Denn Mercedes schient allen voran am Auto Lewis Hamiltons mit vielen Problemen zu kämpfen zu haben, die auch die Silberpfeile in Bedrängnis gebracht haben.