• 03. April 2016 · 23:38 Uhr

McLaren: Vandoorne-Debüt überstrahlt glücklosen Button

Tadelloses Debüt mit einem WM-Punkt, doch Vandoorne bleibt bescheiden - Button glaubte vor Motorschaden an "goldene Gelegenheit" - Alonso machte sich nützlich

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Youngster Stoffel Vandoorne ist bei seinem Formel-1-Debüt am Sonntag in Bahrain allen Vorschusslorbeeren gerecht geworden: Der Belgier holte als Zehnter auf Anhieb Punkte und grüßt in der WM-Tabelle als bester Pilot des Teams - vor den Altmeistern Jenson Button und Fernando Alonso. Dabei war das spontane Einspringen für den Spanier keine einfache Aufgabe: "Davon habe ich schon als Kind geträumt. Es fühlt sich nicht an wie ein Sieg, aber ich kann glücklich sein", so Vandoorne.

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Stoffel Vandoorne untermauerte in Bahrain seinen Anspruch auf einen Stammplatz Zoom Download

Er selbst lieferte keinen Grund zur Klage. Vandoorne spricht von einer "einmaligen Chance". Er sei froh, dass ihm an drei Tagen kein Patzer unterlaufen wäre. Der hart erkämpfte Meisterschaftszähler sei Bonus auf eine Premiere, von der er 24 Stunden zuvor im entfernten Japan erfuhr. "Ich wollte das Wochenende genießen und bin es ohne Erwartungen angegangen. Ich habe schnell alles unter Kontrolle bekommen und wusste, was ich tue. Es ging nur darum, keine Fehler zu machen", bleibt Vandoorne bescheiden.

Dabei erwischte der 24-Jährige für seinen Einstand in der Königsklasse keinen glücklichen Grand Prix. Schon in Kurve eins ging es zur Sache. "Die erste Runde war hektisch, und rechts und links flogen Teile herum", sagt der GP2-Champion, der im Tohuwabohu falsche Entscheidungen traf: "Ich war nicht immer in der richtigen Position, aber danach konnte ich es gut managen." Schnell aus dem Verkehr herausgekommen zu sein und freie Bahn gehabt zu haben, sei Schlüssel zum Erfolg gewesen.

Button ärgert sich: "Solche Rennen muss man nutzen"

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Mit dem Lenkrad hatte Vandoorne so zu kämpfen wie mit den Gegnern Zoom Download

Unterwegs gab es weitere Hürden für einen Formel-1-Rookie. "Der Umgang mit dem Lenkrad war nicht einfach", sagt er über sein Debüt. Die neuen Beschränkungen für die Kommunikation mit dem Renningenieur machten die Aufgabe nicht weniger knifflig. "Mit ein wenig mehr Erfahrung wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen", schätzt Vandoorne, dass Platz zehn in Bahrain vielleicht nicht das Ende der Fahnenstange gewesen wäre und traut auch dem MP4/31 noch mehr zu: "Wir haben definitiv Fortschritte gemacht und es gibt sicher die Möglichkeit auf den einen oder anderen Punkt mehr."

Die gleiche Prognose könnte er auch für sich selbst abgeben: WM-Punkte beim Debüt gelangen in der Formel-1-Geschichte erst 62 Piloten - mit Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel gehörten drei Weltmeister dazu. Schon in zwei Wochen soll allerdings Alonso wieder im Auto sitzen. "Im Moment weiß ich nicht, was in China passieren wird", tappt Vandoorne im Dunkeln und atmet auf: "Zwar wird immer gesagt, dass niemand etwas erwartet, aber Erwartungen gibt es immer." Alonso sei eine Hilfe gewesen, betont Vandoorne: "Er war die ganze Zeit da, bei allen Briefings und hat bei der Strategie mitgeholfen. Er war wirklich nützlich."


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In den Schatten stellte Vandoorne mit seinem glänzenden Debüt Button: Der Schwesterwagen des Ex-Weltmeisters verlor nach sechs Runden an Vortrieb und schrieb ein weiteres Kapitel in der traurigen Geschichte des Honda-Comebacks. "Wirklich schade, weil wir einen guten Start hatten und zum Zeitpunkt des Ausfalls auf Rang neun lagen", bedauert der Brite. "Ich konnte viel Benzin sparen und hinter den beiden Autos vor mir gemütlich machen. Wenn man bedenkt, wo die gelandet sind, dann ist es ziemlich schmerzhaft", so Button, der unter anderem hinter den Red Bull fuhr.

Er bedauert es, eine goldene Gelegenheit in Bahrain nicht genutzt und von Fehlern der anderen profitiert zu haben. "Das war eines der Rennen, in dem es Zwischenfälle gibt und Patzer passieren. Davon muss man profitieren, aber wir hatten heute nicht die Zuverlässigkeit dafür." Mit dem Auto ist Button aber im Allgemeinen zufrieden: "Wir haben eigentlich gute Fortschritte gemacht. Das Qualifying lief nicht nach Plan, aber das Tempo war da. Wir hätten heute viele Punkte erzielen können." Stattdessen ist ihm Stoffel Vandoorne noch weiter auf die Pelle gerückt als ohnehin schon.

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