• 11. Oktober 2015 · 19:49 Uhr

Red Bull: Pech und Glück bei Kwjat Heimrennen

Nach geerbten fünften Platz von Daniil Kwjat und Ausfall von Daniel Ricciardo in aussichtsreicher Position ist Red Bull mit dem Russland-Grand-Prix nicht zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Gute Strategien, schlechte Strategien - so könnte man Red Bulls Seifenoper-ähnliches Rennen in Sotschi betiteln. Denn Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo durchliefen beim Grand Prix von Russland so ziemlich alle Gefühlslagen. Das Team probierte den riskanten Strategie-Poker, der bei Kwjat beinahe schief ging. Bei Ricciardo glückte der Versuch zwar, der Australier musste seinen Boliden jedoch kurz vor Schluss abstellen. Beim Rennen vor heimischen Publikum fuhr Kwjat aber immerhin als Sechster über die Ziellinie und bekam danach noch den fünften Platz zugesprochen.

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Die Maximalausbeute blieb Red Bull in Sotschi verwehrt Zoom Download

"Ich denke, wir haben heute alles herausgeholt", so der Russe. "Zehn Punkte aus einem so komplizierten Rennen ist ein sehr gutes Ergebnis und wir müssen damit zufrieden sein. Rückblickend kann man vielleicht sagen, dass wir eine etwas bessere Strategie hätten fahren können. Aber man weiß ja nie was kommt."

Von den Startplätzen zehn und elf aus ging es für beide Piloten rasch nach vorn. Nach der ersten Safety-Car-Phase und dem frühen Ausscheiden des führenden Nico Rosberg lag Kwjat in Runde 7 bereits auf Rang sechs, Ricciardo direkt dahinter. Zur ersten entscheidenden Szene kam es, als der Australier mit dem zweiten Safety-Car schon früh an die Box kam. In Runde 12 wechselte er auf die härtere Reifenmischung. Kwjat blieb draußen.

Mit Ricciardo (fast) alles richtig gemacht

Seine Taktik spülte ihn schließlich bis auf Rang vier vor, wo er von Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen gejagt und erst acht Runden vor Schluss gekriegt wurde. Auf sicherem Acht-Punkte-Kurs erwischte es dann seinen RB11 mit einem vermuteten Aufhängungsschaden.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Russland


"Ich bin zufrieden mit meiner Leistung heute, aber es ist schade, dass sich daraus keine Punkte ergeben konnten", so Ricciardo. "Die riskante Strategie schien aufzugehen und wir waren auf dem Weg zu einer Menge Punkten. Dafür, dass wir von dieser Strecke nicht viel erwartet haben, können wir zufrieden damit sein, dass wir mit den schnelleren Williams und Ferrari mithalten und sie sogar eine Zeit lang hinter uns halten konnten."

Auch Red-Bull-Berater Helmut Marko hat in Ricciardos Rennen und der aggressiven Strategie viel Potenzial entdecken können: "Das war unsere Chance und wie man sehen konnten, ist das optimal aufgegangen. Die paar Kurven vor der Start-uns-Ziel-Geraden haben ausgereicht, dass der Williams uns nicht schlucken konnten. Das ist ihm dann nur gelungen, weil der Manor im Weg stand."

Kwjat gegen Massa

Lokalheld Kwjat hat die erhofften Punkte einfahren können, aber zwischendurch zittern müssen. Er kam erst in Runde 33 zum regulärem, einzigen Reifenwechsel und bekam es danach mit Felipe Massa zu tun. Gegen den Williams mit starkem Mercedes-Motor konnte der Renault-betriebene RB11 lange Zeit gut aussehen.

"Wir haben einen Fehler gemacht und hätten ihn eine Runde eher reinholen müssen."Halmut Marko zu Kwjats Taktik
"Wir wissen, dass wir in den langsamen Sektionen stark sind und Sektor drei ist hier recht langsam", erklärt Kwjat. "Aus diesen langsamen Kurven gut auf die Geraden herauszukommen ist wichtig und ich denke, ich konnte ihn da gut kontrollieren, bis ich einen kleinen Powerverlust hatte. Das müssen wir uns anschauen."

Denn in Runde 44 zog Massa vorbei und Kwjat bekam die zehn Punkte für den fünften Platz nur, weil Kimi Räikkönen eine nachträgliche Zeitstrafe erhielt. "Wir haben einen Fehler gemacht und hätten ihn eine Runde eher reinholen müssen", bewertet Marko das Rennen des Russen. "Und er hat die Konzentration verloren, nachdem er von Massa überholt wurde - da gingen seine Zeiten hoch und runter."

Kwjat bleibt als Fazit noch ein angenehmer Auftritt vor den heimischen Fans: "Es war ein schönes Gefühl, die ganzen Menschen zu sehen, die hierhergekommen sind, um mich zu unterstützen. Ich konnte auch sehen, dass die Fans auch andere Fahrer unterstützt haben, was für die Leidenschaft hier in Russland spricht und zeigt, dass der Sport hier immer mehr wächst. Ich freue mich nun auf Austin, denn ich denke, dass uns die Strecke ein wenig mehr entgegen kommen wird."

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