Force India: Spielt in Monza die Technik mit?

Force India reist mit großen Erwartung zum Formel-1-Rennen nach Monza und hofft darauf, dass nicht wie in Spa-Francorchamps die Technik streikt

(Motorsport-Total.com) - Lange Geraden und enge Schikanen: In Monza, wo am Wochenende der Grand Prix von Italien, der zwölfte Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 stattfindet, ist vor allem ein starker Antrieb gefragt. Damit ist Force India als Mercedes-Kundenteam grundsätzlich im Vorteil, weshalb das britisch-indische Team mit großen Erwartungen nach Italien reist. "Aufgrund des Layouts der Strecke sollten wir erneut konkurrenzfähig sein", sagt Nico Hülkenberg.

Nico Hülkenberg will beim Rennen in Monza das Potenzial des VJM08 umsetzen

"Ich hatte dort 2013 ein sehr aufregendes Rennen und hätte nichts gegen eine Wiederholung", sagt der Deutsche. Vor zwei Jahren fuhr Hülkenberg, damals noch in Diensten von Sauber, auf einen starken fünften Platz und ließ dabei unter anderem die beiden Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton hinter sich.

Teamkollege Sergio Perez weiß ebenfalls, worauf es in Monza ankommt: "Da Überholen nicht einfach ist und da auch die strategischen Optionen begrenzt sind, ist es besonders wichtig, im Qualifying einen guten Job zu machen", sagt der Mexikaner. "Im Rennen kommt es vor allem darauf an, die Bremspunkte richtig zu treffen."

Force India will Rang fünf festigen

"Monza ist eines der Highlights des Jahres", meint auch Teamchef Vijay Mallya. "Es ist das letzte Rennen der Europa-Saison, und es ist wichtig, dass wir viele Punkte holen, um unseren fünften Platz zu festigen." Dazu muss Force India vor allem an der Zuverlässigkeit arbeiten, nachdem Hülkenberg aufgrund technischer Probleme zuletzt zwei Mal nicht ins Ziel kam und in Belgien noch nicht einmal das Rennen aufnehmen konnte.

"Die vergangenen beiden Rennen mit den beiden Ausfällen waren etwas unglücklich. Ich weiß, dass wir in Belgien ohne die technischen Probleme am Renntag sehr konkurrenzfähig gewesen wären. Dort haben wie die Gelegenheit verpasst, viele Punkte zu holen", ärgert sich Hülkenberg. In Spa hatte ihn ein Problem mit dem kinetischen Energierückgewinnungssystem am Start gehindert. Laut dem stellvertretenden Teamchef Robert Fernley sei dieser Fehler schon im Qualifying aufgetreten.

"Wir dachten, wir hätten es behoben und sind deshalb die Aufwärmrunde gefahren. Es hat aber nicht funktioniert, und ohne Boost wollten wir nicht starten, denn wir wollten keine anderen gefährden", erklärt Fernley. "Wir werden zusammen mit Mercedes hart daran arbeiten, das zu richten, denn wir wollen natürlich keine weiteren Ausfälle haben."

Auto gut - Stimmung gut

Abgesehen von der steigerungsfähigen Zuverlässigkeit sieht man im Lange von Force India das Team nach dem schwierigen Saisonstart mittlerweile auf einem guten Weg. "Beim Rennen in Belgien hat sich gezeigt, dass die Updates für den VJM08 wie vorhergesehen funktioniert haben", sagt Teamchef Mallya. "Wir haben in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht und arbeiten an weiteren Entwicklungen, sodass wir unsere Form halten sollten."

Diese Marschrichtung gibt auch Hülkenberg vor. "Für uns bei Force India ist wichtig, dass wir den fünften Platz bei den Konstrukteuren behalten. Lotus macht von hinten Druck, Toro Rosso ist auch schnell ist. Ich denke aber, dass unser Trend nach oben geht", sagt er. "Unsere Updates haben funktioniert, und es kommen weitere. Das macht Mut. Die Stimmung im Team ist gut. Ich bin zuversichtlich, dass uns ein gutes Saisonfinale gelingt."