• 02. Juli 2015 · 19:25 Uhr

Die drei Briten: Heimspiel unter ungleichen Vorzeichen

Lewis Hamilton an der Spitze, Jenson Button im Mittelfeld, Will Stevens am Feldende: Die Vorzeichen sind gegensätzlich, die Vorfreude auf Silverstone eint die drei Briten

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Gemeinde betritt an diesem Wochenende historischen Boden. Auf dem Silverstone Circuit, wo am 13. Mai 1950 das erste Rennen in der Geschichte der Fahrer-Weltmeisterschaft über die Bühne ging, wird am Sonntag einmal mehr der Grand Prix von Großbritannien ausgetragen. Für drei der 20 Fahrer im aktuellen Starterfeld ist das Rennen auf der britischen Insel das Heimspiel: Lewis Hamilton (Mercedes), Jenson Button (McLaren) und Will Stevens (Manor-Marussia).

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Lewis Hamilton mit der Mike-Hawthorn-Trophy: Am Sonntag will er den Siegerpokal Zoom Download

Im Mittelpunkt des Interesses steht natürlich Hamilton, der sein Heimspiel vor zwölf Monaten zum zweiten Mal nach 2008 gewann (Formel-1-Datenbank: Lewis Hamiltons Bilanz in Silverstone). Siegte Hamilton auf heimischem Boden, gewann er am Saisonende auch den WM-Titel. Somit ist klar, dass er an diesem Wochenende nichts anderes als seinen dritten Heimsieg ins Visier nimmt. Der amtierende Champion und Vorjahressieger kommt mit zehn Punkten Vorsprung auf seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg zum "für mich größten Rennen des Jahres, das am ehesten mit dem Saisonfinale vergleichbar ist".

Seinen Teamkollegen Rosberg, der in der Saison 2013 in Silverstone siegte und im vergangenen Jahr in Führung liegend ausschied, hat der Lokalmatador auch diesmal wieder auf der Rechnung. "Es wird ein schwieriges Wochenende und Nico wird sehr schnell sein", ist Hamilton überzeugt und hofft nach dem Reifenschaden an seinem eigenen Silberpfeil in Silverstone 2013 und dem Getriebeschaden am Auto von Rosberg in Silverstone 2014 nun auf ein direktes Duell um den Sieg: "Einmal war es für Nico schwierig, ein anderes Mal für mich. Ich hoffe auf ein Rennen, in dem wir es einfach ausfechten können."


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Wer aber wird erster Verfolger des mutmaßlich erneut an der Spitze liegenden Mercedes-Teams sein? "Wer an diesem Wochenende unser Hauptgegner sein wird, weiß ich nicht. Es könnte Williams sein, es könnte Ferrari sein", will sich Hamilton nicht festlegen. Nachdem die Scuderia aus Maranello bei den ersten Rennen des Jahres klar Mercedes-Verfolger Nummer eins gewesen war und in Sepang sogar über die Silberpfeile triumphiert hatte, war es zuletzt sowohl in Montreal als auch in Spielberg das Williams-Team, das hinter dem Mercedes-Duo einen der eigenen Piloten auf das Podest brachte.

Jenson Button will "Möglichkeiten so gut es geht nutzen"

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Jenson Button schaffte es beim Heim-Grand-Prix noch nie auf das Podest Zoom Download

Während Hamilton am Sonntag einer der heißesten, wenn nicht der heißeste Sieganwärter ist, wird Jenson Button mit dem bei den ersten acht Saisonrennen nicht konkurrenzfähigen McLaren-Honda um Schadensbegrenzung bemüht sein. "Die Zuversicht im Team ist groß. Man könnte jetzt fragen, warum das so ist, schließlich waren die beiden zurückliegenden Rennen echt schwierig. Innerhalb des Teams gibt es aber den starken Glauben, dass wir uns steigern werden", bemerkt Button.

"Wir haben viel in der Pipeline", spricht der McLaren-Pilot das Entwicklungsprogramm in Woking und beim japanischen Antriebshersteller Honda an, gibt aber zu bedenken: "Ich möchte nicht zu weit in die Zukunft blicken. Ich bin einer derjenigen Menschen, die im Hier und Jetzt leben und versuchen, das Bestmögliche zu erreichen."

In Silverstone freilich ist Button Kummer gewohnt. Bei bisher 15 Anläufen beendete er seinen Heim-Grand-Prix noch nie auf dem Podest. Buttons bestes Silverstone-Ergebnis sind drei vierte Plätze (Formel-1-Datenbank: Jenson Buttons Bilanz in Silverstone). Dies hält den Weltmeister von 2009 aber ebenso wenig wie die aktuellen Probleme davon ob, mit einer positiven Grundstimmung an das Rennwochenende heran zu gehen. "Der Heim-Grand-Prix ist natürlich immer etwas Besonderes. Die Atmosphäre ist immer eine ganz spezielle. Ich freue mich auf das Wochenende und werde versuchen, die mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten so gut es geht zu nutzen", so Button.

Will Stevens fiebert erstem Heim-Grand-Prix entgegen

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Will Stevens: Nach Jahren als Fan nun als Formel-1-Pilot in Silverstone dabei Zoom Download

Geht Hamilton an diesem Wochenende zum neunten Mal bei seinem Heim-Grand-Prix an den Start und Button bereits zum 16. Mal, so steht Will Stevens, der dritte Brite im aktuellen Starterfeld, vor seinem ersten Heimrennen als Formel-1-Pilot. "Ich war zehn oder zwölf Jahre alt, als ich den Grand Prix von Großbritannien zum ersten Mal als Zuschauer besuchte", sagt der Manor-Marussia-Pilot. Wenngleich er sich an das Jahr nicht mehr genau erinnern kann, so ist dem 24-jährigen eines fest im Gedächtnis geblieben: "Es war nass, aber das ist für England ja nichts Ungewöhnliches."

Im Vergleich zu seinem ersten Besuch hat sich der Silverstone Circuit längst verändert. Das aktuelle Layout mit 18 Kurven verteilt auf 5,891 Kilometer Streckenlänge findet Stevens anhand seiner Erfahrungen aus den Nachwuchsklassen (Britische Formel Renault und Renault-World-Series) "sehr reizvoll".

"Ich kann es kaum erwarten, am Freitag zum ersten Mal auf die Strecke zu gehen und all die Leute auf den Tribünen zu sehen", blickt Stevens seinem ersten Silverstone-Wochenende als Formel-1-Pilot voller Vorfreude entgegen. Dank einiger neuer Teile, die der Ferrari-befeuerte MR03B für Silverstone spendiert bekommen hat, erhofft sich der Manor-Marussia-Pilot aus Großbritannien auch in Sachen Rückstand auf die Konkurrenz ein Vorankommen: "Wir haben hier einige Upgrades dabei. Schauen wir mal, wie viel uns diese bringen werden."

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