• 05. Juni 2015 · 23:28 Uhr

Näher dran? Vettel wagt noch keine Mercedes-Kampfansage

Beim Trainingsauftakt zum Grand Prix von Kanada scheint Ferrari wieder einen Schritt auf Mercedes zugemacht zu habe - Sebastian Vettel stapelt tief

(Motorsport-Total.com) - "Es ist schwer einzuschätzen", war die einhellige Ferrari-Einschätzung nach den ersten Trainingseinheiten vor dem siebten Rennen der Formel-1-Saison 2015. Der Regen von Montreal verkürzte auch für die Scuderia die Vorbereitung auf den Grand Prix von Kanada und hinterließ daher unsichere Prognosen für den Verlauf des restlichen Rennwochenendes. Auf den Zeitentafeln scheint die Lücke zu Mercedes allerdings wieder geschmolzen zu sein. Das könnte unter anderem an der überarbeiteten Antriebseinheit der Roten liegen.

Neben Honda hatte auch Ferrari in der Zeit zwischen dem Rennen und Monaco und diesem Wochenende ein paar der sogenannten Token gezogen und am Motor geschraubt. Ursprünglich sollte der neue Antrieb erst am Samstag eingebaut werden, nun fuhren Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen schon beim Trainingsauftakt damit.

"Wir haben ihn nicht geschont und von Beginn an Gas geben", verrät Vettel. "Es war wenig Zeit, da wollte man natürlich so viele Informationen wie möglich bekommen. Es schien aber alles wie erwartet zu laufen." Und sein Teamkollege kann berichten: "Es lief alles, wie erwartet, alles ist in Ordnung."

Räikkönen mit bestem Topspeed

In Ordnung waren auch die Zeiten, die beide Fahrer hinlegen konnten. Mit einer persönlichen schnellsten Runde von 1:16.304 Minuten war Vettel nur 0,316 Sekunden langsamer als Lewis Hamilton und damit Zweitschnellster am Nachmittag in Montreal. Räikkönen lag nur sechs Tausendstel dahinter.

Der Finne überraschte aber nicht nur damit, wieder auf Augenhöhe mit Vettel zu fahren, sondern auch mit dem besten Topspeed von 336 km/h. Beide Teamkollegen versprachen auch mit ihrer Longrun-Pace, am Sonntag wieder zu einer echten Gefahr für die Silberpfeile werden zu können.

"Freitags ist das immer schwer zu beurteilen", wagt Vettel jedoch noch nicht, zum Angriff zu blasen. "Ich weiß nicht, was sie gemacht haben, aber sie haben sich wohl dafür entschieden, zuerst auf dem Soft-Reifen rauszugehen. Dadurch hatten sie nicht so viel Zeit wie wir", erklärt er die auf den Supersoft-Reifen gefahrenen Zeiten. "Von den wenigen Runden, die wir jetzt erledigen konnten, müssen wir nun die Situation für Sonntag einschätzen. Das ist nicht ideal, aber für jeden das Gleiche."

Falsches Bild im ersten Freien Training

Gemeint ist natürlich die wenige Zeit, die die Teams und Fahrern am Freitag wegen des Regens, der im zweiten Freien Training nach bereits nach 40 Minuten einsetzte, zu einem eingeschränkten Vorbereitungs-Programm zwang.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Kanada


Am Morgen waren die Zeiten daher etwas durcheinander gekommen. Da gelang Vettel lediglich die fünftschnellste Runde mit 1:17.905 Minuten, was 1,693 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Hamilton war. Räikkönen landete gar nur auf Rang 12 mit einer Zeit von 1:18.439 Minuten.

"Es lief eigentlich alles wie geplant", erklärt Vettel. "Wir haben schon am Morgen etwas mit dem Benzin ausprobiert, um uns für das Rennen vorzubereiten. Es war natürlich etwas rutschig, weil die Strecke noch grün war. Man konnte auch sehen, wie sich andere Autos deswegen gedreht haben."

Noch keine Euphorie aufkommen lassen

Und der viermalige Weltmeister betont noch einmal: "Die Rundenzeiten haben heute keine so große Bedeutung. Es ging mehr um das Gefühl fürs Auto. Wir können uns noch immer verbessern und treffen hoffentlich die richtigen Entscheidungen für Samstag."

Auch Ferraris Technischer Direktor James Allison will die Situation realistisch eingeschätzt wissen: "Normalerweise gibt es bei diesen Trainingseinheiten eine Art Rhythmus, in dem alle Teams mehr oder weniger das gleiche Programm absolvieren. Daher bekommt man meist ein Gefühl dafür, wo man steht. Wenn das Wetter die Dinge wie heute aber durcheinander bringt, verändern sich die Programme und das macht es schwer, das einzuschätzen. Wir glauben, dass wir recht gut waren. Aber vielleicht haben sich die anderen ja auch zurückgehalten."

Allzu viel Trubel um die überarbeitete Antriebseinheit und deren möglichen Einfluss auf das Duell mit Mercedes will das Team außerdem gar nicht erst aufkommen lassen. "Ich hoffe natürlich, dass uns alle Updates im Qualifying und Rennen stärker machen werden. Der Motor ist nur ein Teil davon, das Chassis ein anderer - nur weitere Teile, um das Auto schneller zu machen. Wir hoffen, dass der Motor an diesem und den kommenden Wochenenden stark und zuverlässig laufen wird."

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