Mercedes: Hoffentlich kein Barcelona-Trauma wie 2013

Mercedes-Teamchef Toto Wolff will nicht ausschließen, dass sich die Kräfteverhältnisse in Barcelona an der Spitze am Sonntag noch einmal verschieben

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg auf Pole in Barcelona, Lewis Hamilton auf Rang zwei, dahinter Sebastian Vettel: Mercedes-Teamchef Toto Wolff kommt dieses Bild bekannt vor. Kein Wunder, denn 2013 sah die Startaufstellung beim Europaauftakt genau so aus wie zwei Jahre später. Beim Österreicher löst das allerdings eher Schweißausbrüche aus, denn damals landete Rosberg im Rennen trotz Pole-Position nur auf Rang sechs, Hamilton wurde als Zwölfter sogar überrundet.

Ein bekanntes Bild: Rosberg, Hamilton und Vettel starteten auch 2013 von ganz vorne

"Wir haben in Malaysia gesehen, wie schnell es gehen kann, dass du auf dem falschen Fuß erwischt wirst", sagt Wolff und verrät: "Mir sitzt immer noch das Trauma von Barcelona 2013 hier im Nacken, als wir am Samstag richtig gut ausgehen haben und Erster und Zweiter waren und dann im Rennen gnadenlos zurückgefallen sind. Das haben wir bedacht. Ich denke, dass wir beim Setup die richtigen Entscheidungen getroffen haben, um dem entgegen zu wirken."

"Wenn sich morgen alles ändert, wenn sich die Streckenbedingungen ändern, dann könnte es schon so sein, dass wir vielleicht Überraschungen haben. Aber unter normalen Umständen sollten wir uns so aufgestellt haben, dass wir dieses Szenario mitbedacht haben", gibt sich Wolff optimistisch, erklärt allerdings im Hinblick auf einen möglichen erneuten Silberpfeil-Einbruch am Sonntag: "Ich werde mich hüten zu sagen, dass es nicht passieren kann."

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Das Rennen 2013 wurde für Mercedes damals gleich in doppelter Hinsicht teuer: Weil man nach dem Desaster gemeinsam mit Pirelli einen nicht ganz legalen Reifentest absolvierte, wurde das Team zu allem Überfluss auch noch vom Automobil-Weltverband (FIA) offiziell verwarnt und darüber hinaus vom nächsten Young-Driver-Test ausgeschlossen. Mittlerweile ist die "Reifentestaffäre" aber längst Geschichte.

Dass Rosberg Hamilton erstmals in diesem Jahr im Qualifying bezwingen konnte, löst bei Wolff derweil keine besonderen Gefühle aus. "Ich bin immer neutral und ich freue mich für beide, wenn es gut funktioniert", erklärt der 43-Jährige und ergänzt: "Wenn es notwendig ist, den einen zu beglückwünschen und den anderen wieder aufzubauen, dann versuche ich das auch - Wobei die beiden das nicht nötig haben, sie können sich selbst wieder aufbauen."

"Insofern ist das für mich nicht so ein außergewöhnliches Ergebnis, dass Nico auf der Pole steht", sagt Wolff und erinnert daran, dass der Deutsche 2014 die meisten Pole-Positions aller Piloten holte. In einer Hinsicht wird sich das Rennen am Sonntag mit ziemlicher Sicherheit von dem vor zwei Jahren abheben: Der Sieger hieß damals Fernando Alonso. Ein Szenario, das momentan extrem unrealistisch erscheint.