• 08. November 2014 · 20:41 Uhr

Ferrari: Alonso relativiert Ausraster am Funk

Fernando Alonso will seine Funkflüche in Richtung des Teams nicht überbewerten - Kimi Räikkönen erkennt beim Setup einen Schritt in die richtige Richtung

(Motorsport-Total.com) - Im 18. Qualifying der Saison entschied Fernando Alonso den teaminternen Vergleich bei Ferrari mit Kimi Räikkönen zum 16. Mal für sich. Nach Startplatz acht gibt der Spanier vor, zufrieden sein zu müssen, ärgert sich aber über den knappen Rückstand auf einen Platz in der dritten Startreihe.

Komplett problemlos verlief das Qualifying für Alonso nicht, vor allem nicht im ersten Abschnitt. Als er in Q1 nicht genug Vortrieb hatte, brüllte der Spanier in den Boxenfunk: "Wie könnt ihr mich mit einer nicht aufgeladenen Batterie ins Qualifying schicken? Wie ist das möglich, wie?" Der Fluch wurde vom internationalen TV-Signal live übertragen und ließ Ferrari nicht besonders gut dastehen.

In seiner ersten Reaktion nach dem Qualifying wollte Alonso von Frust gegenüber dem Team nichts wissen und gab lediglich zu Protokoll: "Wir hatten das Auto einfach falsch abgestimmt und mussten auf den ersten Versuch verzichten."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Brasilien


Mit etwas Abstand klärt der Spanier auf: "Normalerweise ist der erste Versuch mit frischen Reifen immer der schnellste. Ich konnte diesen aber nicht wie geplant durchziehen, weil ich ohne aufgeladene Batterie aus der Box geschickt wurde. Sagen wir es mal so, wir waren einfach nicht vorbereitet auf Q1."

"Weil es im Fernsehen zu hören war, wird jetzt natürlich eine große Sache daraus gemacht. Es gibt aber so viele Funksprüche, die nicht im Fernsehen zu hören sind. So etwas ist ganz normal", winkt Alonso ab. Einen Einfluss hatte das Ganze freilich nicht, weil der Ferrari-Pilot auch mit seinem zweiten Versuch locker ins zweite Qualifying-Segment (Q2) einzog.

Wenngleich Alonso auch diesmal der schnellere der beiden Ferrari-Piloten im Qualifying war, so war Teamkollege Räikkönen im bisherigen Verlauf des Wochenendes zumindest näher an ihm dran als an so manch anderem Wochenende. Im zweiten und dritten Freien Training war der Finne sogar schneller als der Spanier. Alonso hat zumindest für seine teaminterne Niederlage am Freitag eine Erklärung parat: "Ich war gestern mit einem Motor unterwegs, der schon sehr viele Kilometer drauf hatte." Prompt ging ihm dieses Triebwerk im zweiten Freien Training spektakulär hoch.

Kleine Fortschritte bei Räikkönen

Derweil berichtet Räikkönen nach seiner Fahrt auf Startplatz zehn von "einem unspektakulären Qualifying, das nicht so ausgegangen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten". Um das lästige Untersteuern des F14 T zu kurieren, probierte man an diesem Wochenende einen anderen Weg. Dieser hatte zwar noch nicht ganz den durchschlagenden Erfolg, dennoch ist der Finne vorsichtig optimistisch.

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Räikkönen kämpft weiter mit Untersteuern, sieht aber Licht am Ende des Tunnels Zoom Download

"Wir haben im Bereich der Hinterachse etwas anderes probiert. Es handelt sich dabei nicht um neue Teile, sondern einfach um ein andere Abstimmung. Eigentlich fühlte sich das Auto damit ganz gut an, aber wenn man sich jetzt anschaut, dass wir trotzdem nur Zehnter sind, stellt man fest, dass wir wohl am Limit angekommen sind", hält der "Iceman" fest, spricht dennoch von "einem Schritt in die richtige Richtung" und verteidigt das Experimentieren bei Ferrari: "Wir müssen einfach etwas probieren. Wenn es nicht funktioniert, dann müssen wir Alternativen finden."

Seine beiden Ausrutscher am Freitag (Dreher in Kurve 6 und Ausritt nach Verbremser in Kurve 12) führt Räikkönen nicht auf das Setup zurück: "Ich bin einmal mit dem Vorderrad auf die weiße Linie gekommen. Dabei habe ich das Auto verloren - ganz klar mein Fehler. Das andere Mal habe ich versucht, im Auto etwas zu verstellen und habe es dabei wohl übertrieben."

Ferrari-Chefingenieur Pat Fry spricht nach der Zeitenjagd des Samstags von einem "sehr engen Qualifying", bei dem sich aber auch diesmal Mercedes und Williams als diejenigen Teams mit den besten Paketen herauskristallisierten. "Kimi und Fernando haben heute keine Fehler gemacht. Ausgehend von unseren Startpositionen werden wir morgen versuchen, das Bestmögliche herauszuholen. Die Wettervorhersage ist noch unsicher, aber hier fällt es ohnehin schwer, eine Vorhersage zu treffen. Weil wir gestern aufgrund der zahlreichen Roten Flaggen kaum Longruns fahren konnten, wird es interessant sein zu sehen, wie die Reifen funktionieren", so Fry.

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