Lotus im Austin-Rodeo: Alte Nase siegt über neue Nase

Den direkten Vergleich mit seinem Nachfolger konnte die Doppelzinkennase heute für sich entscheiden, doch die neue Variante hat ihren Zweck erfüllt

von Norman Fischer · 01.11.2014 01:25

(Motorsport-Total.com) - Bei Lotus stand heute im Freien Training von Austin alles im Zeichen der gelungenen Nasenoperation. Dem E22 wurde vorrübergehend sein Doppelzinken entfernt und durch eine herkömmliche Nase für 2015 ersetzt. Während Romain Grosjean mit dem neuen Modell spazierenfahren durfte, musste Teamkollege Pastor Maldonado als Vergleich herhalten. Am Ende entschied die alte Nase das Duell um neun Zehntel für sich, doch das war nur Nebensache.

Romain Grosjean führte im ersten Training die neue Nase spazieren

"Wir wussten, dass es am E22 ein wenig Performance verlieren würde, aber wir wollten sehen, ob es so reagiert, wie wir uns das vorgestellt haben", erklärt Grosjean im Nachhinein. Sein Fazit: "Es war ziemlich interessant. In einigen Kurven war es konstanter, in anderen hingegen ein wenig schwieriger. Die Verwirbelung und die technischen Sachen haben auf jeden Fall funktioniert. Die aufgetretenen Probleme waren von uns erwartet worden."

Ursprünglich sollte der Franzose nur einen Run mit dem neuen Modell fahren, entschied sich dann aber noch für einen zweiten. Jetzt wird die Nase wieder in die Kiste gepackt und das restliche Wochenende mit der ursprünglichen Variante angegangen. Warum? "Wir haben es nicht behalten, weil es nicht für das Auto gedacht war", sagt Grosjean. Im kommenden Jahr soll die tiefgezogene Nase Standard am neuen Boliden sein, mit dem sich Grosjean einiges ausrechnet.

Zumindest soll der Nachfolger viel besser als der E22 werden, der als einer der größten Flops in die Teamgeschichte eingehen wird. Auch heute in Austin hat sich der Lotus wieder als störrischer Bock erwiesen. Grosjean und Teamkollege Pastor Maldonado fanden sich nicht nur einmal neben der Strecke wieder. "Es war ein bisschen Rodeo manchmal", erklärt es Grosjean und Maldonado fügt hinzu: "Das Auto war im Grenzbereich etwas schwierig, wie Romain und ich feststellen mussten, aber wir erwarten für morgen ein Verbesserung."

Nur noch Austin, Sao Paulo und Abu Dhabi müssen die Piloten mit dem E22 überstehen, dann ist die Horrorsaison für Grosjean und Maldonado vorbei. "Ich bin nicht traurig. Noch drei Rennen mit diesem Auto, dann schmeißen wir es in die Tonne", lacht Grosjean. "Es ist kein Auto, das ich mir ins Wohnzimmer stellen werde."