• 11. Oktober 2014 · 17:41 Uhr

Zwischen Freude und Frust: Williams lacht und weint in Sotschi

Für Williams war das Qualifying in Sotschi eine gemischte Vorstellung: Valtteri Bottas verzückt mit Startplatz drei, doch Felipe Massa scheitert mit Problemen früh

(Motorsport-Total.com) - Russische Achterbahnfahrt der Gefühle in Sotschi: Williams erlebte bei der Russland-Premiere eine äußerst wechselhafte Session. Erst gab es Probleme an Felipe Massas Boliden, doch in Q3 zeigte das Team seine wahre Stärke und hievte Valtteri Bottas auf Rang drei. Einem verpatzten letzten Sektor ist es zu verdanken, dass am Ende nicht auch der Sprung in die erste Reihe glückte.

"Ich habe die Reifen in den ersten beiden Sektoren zu hart rangenommen, sodass sie in den letzten Kurven eingebrochen sind, was uns vielleicht die Chance auf die erste Reihe gekostet hat", reflektiert der Finne seine große Chance in Q3. "Mercedes war das ganze Wochenende über im letzten Sektor schnell, von daher denke ich nicht, dass die Pole drin gewesen wäre, aber es wäre schön gewesen, zu sehen, wo mich die Runde hingebracht hätte."

Doch Bottas sieht es positiv: "Der Vorteil ist, dass wir von der saubereren Linie aus starten, was auf einer neuen Strecke hilfreich sein könnte. Der dritte Platz ist ein gutes Resultat, und wir haben eine starke Rennpace, von daher werden wir hoffentlich mit den Mercedes kämpfen und ein weiteres Podium einfahren können."

Davon ist Teamkollege Massa mit Rang 18 weit entfernt: "Ich bin sehr enttäuscht, da das Auto auf dieser Strecke sehr konkurrenzfähig aussah und wir zumindest auf die zweite Reihe hätten schielen können, doch das Problem in Q1 hat uns ans Ende des Feldes gespült", seufzt er. "Ich hatte im Qualifying keine Power, und wir haben verschiedene Dinge probiert, um sie auf der Strecke zu lösen - aber ich konnte nichts tun."

"Das Problem bestand, seit ich aus der Garage gefahren war. Sie müssen die Benzinpumpe wechseln, aber heute konnte ich nichts tun. Wenn sie es wechseln, dann sollte es für morgen kein Problem darstellen. P18 ist weit weg von ideal, aber ich weiß, dass ich ein Auto unter mir habe, das überholen kann. Wir sollten morgen eine Chance auf Punkte und Schadensbegrenzung haben", so der Brasilianer.

Rob Smedley, Leiter der Fahrzeugperformance, ergänzt: "Aus Performancesicht bin ich extrem glücklich mit dem Auto an diesem Wochenende. Valtteri hat einen großartigen Job gemacht, Platz zwei wäre möglich gewesen, wenn er alle Sektoren zusammenbekommen hätte. Ich denke, Lewis' Zeit war ein wenig zu weit weg. Ich würde sagen, dass es aber knapp mit Nico geworden wäre. Er hat absolut das Richtige getan."

Anders war die Gemütslage auf der anderen Seite der Garage: "Unsere Zuverlässigkeit war in dieser Saison bislang sehr gut, und darauf können wir stolz sein, doch leider hatten wir an Felipes Auto in Q1 ein Problem. Er hat getan, was er konnte, aber wir konnten nichts tun. Wir hätten es nicht einfach mit einer Umprogrammierung hinbekommen, es war eine physische Änderung am Auto nötig. Und mit acht Minuten auf der Uhr wären wir nie wieder rausgekommen. Denn es dauert zwei Stunden."

"Wir haben alles ausgetauscht - von einem Ende des Benzinsystems bis zum anderen. Wenn man keine definitive Antwort hat, dann muss man einfach alles tauschen. Wir hatten schon ähnliche Probleme, aber noch nie das gleiche", so Smedley weiter, der sich aber keine Sorgen für morgen macht: "Wir haben ein großartiges Auto und sind zuversichtlich, dass wir beide im Rennen vor die Teams bekommen, gegen die wir in der Weltmeisterschaft kämpfen."

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