• 04. Oktober 2014 · 08:03 Uhr

Wichtige Pole in Suzuka: Rosberg schlägt Hamilton

Nico Rosberg gewinnt das beinharte Mercedes-Duell um die Pole in Japan letztendlich souverän - Fernando Alonso laut Helmut Marko im Regen Geheimfavorit

(Motorsport-Total.com) - Nach den Rückschlägen zuletzt in Monza und Singapur schlägt Nico Rosberg im Qualifying zum Grand Prix von Japan (Formel 1 live im Ticker) zurück: Mit einer beeindruckenden Vorstellung sicherte sich der Mercedes-Pilot die Pole-Position in Suzuka, letztendlich mit 0,197 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton. Die Silberpfeile unterstrichen mit einer dominanten Leistung ihren Anspruch auf einen weiteren Doppelsieg, mit dem sie rein theoretisch schon am Sonntag endgültig Konstrukteurs-Weltmeister werden könnten.

Über weite Strecken lieferten sich die WM-Kontrahenten einen elektrisierenden Zweikampf um die Pole-Position. In Q1 hatte zunächst Hamilton die Nase um 0,060 Sekunden vorne, in Q2 übernahm dann Rosberg mit 0,032 Sekunden Vorsprung das Kommando - und bei der ersten Zwischenzeit der entscheidenden Q3-Runde trennte die Mercedes-Stars nur eine einzige Tausendstelsekunde! Aber mit einem sensationellen Mittelsektor führte Rosberg die Entscheidung herbei.

"Ein toller Tag! Das letzte Rennen ist komplett vergessen", strahlt der Polesetter. "Es war eines der besten Qualifyings überhaupt, und das mit diesem Auto! Es hatte eine super Balance. Ich habe mich echt wohlgefühlt und konnte super attackieren. Die Pole-Position ist ein guter Anfang." Hamilton hingegen steht vor einem Rätsel: "Ich habe alles gegeben, aber aus irgendeinem Grund hat es nicht ganz gereicht. Ich weiß nicht genau, woran es lag."

Trainingsunfall kein Handicap für Hamilton

Am Trainingsunfall am Vormittag jedenfalls nicht, denn der Silberpfeil wurde rechtzeitig vor dem Qualifying fertig. "Meine Jungs haben fantastische Arbeit geleistet, das Auto wieder aufzubauen. Aber Nico war heute einfach extrem schnell", räumt Hamilton ein. "Jetzt freue ich mich auf schwierige Bedingungen morgen." Das tut Rosberg aber auch: "Ich bin sehr optimistisch. Regen könnte uns sogar noch mehr in die Karten spielen."

Erster Verfolger der beiden war in allen drei Segmenten Valtteri Bottas, dessen Williams-Team an diesem Wochenende von aerodynamischen Neuerungen profitiert. Dem Finnen fehlten schon in Q1 sieben Zehntelsekunden, am Ende waren es dann 0,622 Sekunden. Damit steht er unmittelbar vor Teamkollege Felipe Massa, der um vier Zehntelsekunden langsamer war. Aber: Williams bekennt sich offen dazu, auf eine Trockenabstimmung gesetzt zu haben.

Alonso mit einem Regen-Setup unterwegs?

"Als Dritter und Vierter haben wir geschafft, was wir uns vorgenommen hatten", sagt Bottas. "Wir haben im Nassen ein paar Probleme mehr, aber hinter uns ist ja noch etwas Luft. Also sollten wir auch im Regen ein Wörtchen um das Podium mitreden." Aber im Regen hat Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko noch einen ganz anderen auf der Rechnung: "Wenn es wirklich regnet, ist Fernando Alonso einer der Favoriten", glaubt der Österreicher.

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Sebastian Vettel im Qualifying in Suzuka: Der Helm ist jetzt schon rot... Zoom Download

Der scheidende Ferrari-Pilot sicherte sich mit 1,234 Sekunden Rückstand den fünften Startplatz, Seite an Seite mit Daniel Ricciardo (Red Bull/+1,569) - und hat, falls es wie erwartet stark regnen sollte, ein sehr gutes Setup. Red Bull war heute in den Möglichkeiten limitiert, zitterte sich auf P14/15 durch Q1 und auf P7/10 durch Q2. "Die Zeit von Ricciardo war das Optimum", räumt Marko ein. "Der Regen kann etwas helfen, aber für ganz vorne reicht es auch im Regen nicht."

Vorjahressieger Sebastian Vettel, wegen seines Wechsels zu Ferrari immer und überall von Kamerateams verfolgt, leistete sich in seiner abschließenden Q3-Attacke einen kleinen Fahrfehler. "Das hat ihn ungefähr zwei Zehntel gekostet", analysiert Experte Marc Surer. An die Zeit von Ricciardo wäre er aber so oder so nicht herangekommen, sodass er im Qualifying-Stallduell gegen seinen australischen Teamkollegen nun schon mit 6:9 im Hintertreffen ist.

Vettel: "Nicht ganz nach meinem Geschmack"

"Es war nicht ganz nach meinem Geschmack", gibt der (noch) amtierende Weltmeister zu. "Ich kam nicht so zurecht, wie ich wollte, immer ist etwas Zeit liegen geblieben. Es waren ein paar Ecken und Kanten drin. Dass man das Auto so richtig für Regen abstimmt, das gibt es gar nicht mehr. Die Qualifying-Position ist morgen nicht mehr so wichtig, wenn es wirklich Regen gibt. Am liebsten wäre es mir, wenn es so viel Wasser gibt, dass wir gerade noch fahren können."

In der vierten Reihe stehen beim Heimrennen des künftigen Motorenpartners Honda die beiden McLaren-Piloten; Zehnter wurde Kimi Räikkönen (Ferrari/+2,042), der in Q3 nur noch einen frischen Reifensatz zur Verfügung hatte. Enttäuschend: Toro Rosso brachte nach starken Trainingsleistungen kein Auto in die Top 10 - Jean-Eric Vergne scheiterte als Elfter um zwei Zehntelsekunden gegen Vettel am Cut. Daniil Kwjat, unglücklich über langsam fahrende Gegner, wurde 13.

Späte Q1-Attacke von Sauber erfolgreich

Nico Hülkenberg kassierte im Qualifying-Stallduell bei Force India das 10:5 und wurde 14. "Ich habe es vermasselt, ganz einfach", räumt er ein. "In der letzten Kurve habe ich mich leider verbremst und zwei Zehntelsekunden verloren. Sonst wäre Platz elf das Maximum gewesen." Adrian Sutil (15.) brauchte am Ende des ersten und zweiten Segments jeweils einen Kraftakt, um a) überhaupt in Q2 zu kommen und b) vor Teamkollege Esteban Gutierrez zu bleiben.

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Nico Hülkenberg war im Qualifying erneut langsamer als sein Teamkollege Zoom Download

Bereits in Q1 musste das Lotus-Team die Segel streichen, weil sich das Sauber-Duo in letzter Sekunde noch an Pastor Maldonado (17.) und Romain Grosjean (18.) vorbeischieben konnte. Maldonado startet wegen seiner Plus-Zehn-Strafe (Motorwechsel) ohnehin von ganz hinten - also noch hinter Caterham und Marussia. Im "kleinen" Qualifying der Nachzügler holte sich diesmal Marcus Ericsson vor Jules Bianchi und Lokalmatador Kamui Kobayashi die "Bestzeit".

Das Rennen wird am Sonntag übrigens planmäßig um 15:00 Uhr (8:00 Uhr in Deutschland) gestartet. Zwar ist starker Regen sehr wahrscheinlich, aber der Kern des Taifuns Phanfone "sollte uns nicht mit maximaler Wucht treffen, sondern in einiger Entfernung vorbeiziehen", wie Steffen Dietz von Wetterdienstleister UbiMet prognostiziert. Der Taifun stelle eine "Gefahr für Leib und Leben" dar, aber: "Erst deutlich nach dem Rennen."

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