• 29. September 2014 · 13:32 Uhr

Mercedes in Japan: Gretchenfrage Zuverlässigkeit

Lewis Hamilton will Suzuka endlich auf seine Erfolgsliste setzen und Nico Rosberg die Fleißarbeit seiner Jungs in ein Spitzenresultat ummünzen

(Motorsport-Total.com) - Obwohl in Singapur insbesondere im Qualifying der Abstand zur Konkurrenz so klein war wie fast nie in dieser Saison, steht bei Mercedes vor dem Japan-Grand-Prix am kommenden Wochenende nicht die tempomäßige Vorherrschaft zur Debatte - sondern die Frage, ob der Silberpfeil alle Rennkilometer durchhält. "Uns haben die Probleme verdeutlicht, dass wir unsere Zuverlässigkeit verbessern müssen", unterstreicht Motorsportchef Toto Wolff mit Blick auf das Drama um Nico Rosberg.

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Nico Rosberg und Lewis Hamilton: Machen sie den Japan-Sieg unter sich aus? Zoom Download

Beim Wiesbadener wirkt es nach, dass er vor der Aufwärmrunde stehenblieb und sein kränkelndes Auto kurz darauf vorwärts in die Garage fahren musste: "Ich habe am Sonntag in Singapur gesagt, dass es für mich der härtestete Moment in diesem Jahr gewesen ist und rückblickend trifft das auch zu", erklärt Rosberg und ärgert sich über die verlorenen WM-Punkte: "Es ist schwer zu schlucken, wenn man bereits vor dem Rennstart grundsätzlich um die Chance auf ein Topergebnis gebracht wird."

Trotzdem macht er seinen Jungs keinen Vorwurf: "Die Schuld liegt nicht in den Anstrengungen des Teams begründet. Ich habe der Fabrik einen Besuch abgestattet und gesehen, wie hart jeder Einzelne arbeitet. Ich vertraue meinen Kollegen, dass sie die Zuverlässigkeit verbessern können, und weiß, dass sie es hinbekommen werden", so Rosberg weiter. Auch Lewis Hamilton, großer Profiteur der Situation und strahlender Rennsieger in Singapur, lässt das Zittern die Technik nicht kalt.

Hamilton will sich bei Legenden einreihen

Schließlich wurde der Brite selbst bereits Opfer der Defekthexe, wünscht sich aber ein Titelduell, das auf der Strecke entschieden wird: "Ich weiß, dass das Team dies zur Priorität erklärt hat. In der Fahrer-Weltmeisterschaft hat es die Dinge nivelliert. Ich hoffe, dass wir von jetzt bis zur Zielflagge in Abu Dhabi einen problemfreien Kampf erleben werden." Der soll vorzugsweise schon in Japan beginnen, doch die Traditionsbahn in Suzuka war bisher kein gutes Pflaster für Hamilton und seine Ambitionen.

Nachdem er gleich in seinem Debütjahr 2007 den Japan-Grand-Prix - damals in Fuji - gewann, stand er anschließend nur noch einmal auf dem Podium. Seit 2010 gab es nicht mal mehr einen Pokal zu ernten. Seiner Zuneigung tut das keinen Abbruch: "Mit Suzuka steht ein Rennen im Kalender an, das jeder Fahrer liebt. Zweifelsfrei ist es eine der großartigsten Strecken der Welt. In der Vergangenheit erlebten wir dort prägende Momente wie die unvergesslichen Duelle zwischen Ayrton Senna und Alain Prost", erinnert Hamilton daran, dass die Bahn seit 1987 Teil der WM ist: "Seitdem haben alle Großen des Sports dort gewonnen. Ich werde alles geben, um meinen Namen dieser Liste hinzuzufügen."

Doppelt so harte Arbeit

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Lowe fand den Fehler in einer Komponente, die sechs Jahre brav war Zoom Download

Rosberg stimmt zu und denkt an die begeisterten Japaner auf den Tribünen: "Es ist definitiv eine der besten Rennstrecken. Die Fans sind einfach unglaublich. Sie sind verrückt nach der Formel 1." Die schrillen Outfits sind auch Technikchef Paddy Lowe nicht entgangen: "Die Fans gehören zu den besten auf dieser Welt. Wir sind schon gespannt, welche interessanten Kostüme sie dieses Jahr angefertigt haben." Vor dem Vergnügen stand für den Briten harte Arbeit, genauer gesagt die Fehlersuche am Rosberg-Auto.

"Die Ursache liegt in einem Teil, das seit seiner Einführung vor sechs Jahren fehlerfrei funktioniert hat. Dieser Umstand zeigt wiederum, welche Herausforderung die Zuverlässigkeit eines modernen Formel 1-Autos darstellt", kommentiert Lowe seine Fließarbeit und beteuert: "Ohne Frage ist es ein Bereich, in dem wir zukünftig eine bessere Leistung zeigen müssen. Die Zuverlässigkeit ist ein Gebiet, auf dem wir künftig nochmal doppelt so hart arbeiten werden." Wolff sieht Mercedes stärker als je zuvor und fordert, die Saison in der intensivsten Phase "stilgerecht zu beenden".

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