• 21. September 2014 · 18:07 Uhr

Williams: Massa fährt "wie eine Großmutter" zu Platz fünf

Williams-Pilot Felipe Massa verteidigt in Singapur WM-Platz drei gegen Ferrari - Dagegen geht Valtteri Bottas leer aus und hinterfragt die Zweistopp-Strategie

(Motorsport-Total.com) - Williams verteidigte beim Grand Prix von Singapur WM-Platz drei gegen Ferrari. Felipe Massa steuerte mit dem fünften Platz zehn wichtige WM-Punkte bei. In der Hackordnung spielte Williams beim Nachtrennen hinter Mercedes, Red Bull und Ferrari die vierte Geige. Massa und Valtteri Bottas drehten über weite Strecken gemeinsam ihre Runden, bis der Finne in der Schlussphase noch einigen Boden einbüßte und auf Platz elf zurückfiel. Bottas absolvierte die letzte Runde in langsamer Fahrt, denn seine Reifen waren am Ende.

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Bei Felipe Massa ging die Strategie auf und der Brasilianer wurde Fünfter Zoom Download

Der britische Rennstall hatte durch die Safety-Car-Phase bei Rennhalbzeit die Strategie auf zwei Stopps umgestellt, allerdings wurden beide Fahrer auf die gleiche Strategie gepolt. "Der letzte Stint war etwas zu lang", sieht Bottas diese Entscheidung bei 'Sky Sports F1' kritisch. "Ich hatte auch ein Problem mit der Lenkung, weshalb mir das Lenkrad kein Gefühl vermittelte. Deshalb war es schwierig, die Reifen am Leben zu halten. Es war kein einfaches Rennen."

Vor allem im letzten Umlauf rutschte Bottas stark und konnte die Linie kaum halten. Für seine Gegner war er einfach zu überholen. "Es waren eine oder zwei Runden zu viel, die Reifen waren am Ende. Es war sehr schwierig und schade. Ich konnte in den letzten Runden nichts machen und leider haben wir keine WM-Punkte gesammelt." Hätte es der 25-Jährige mit einer anderen Strategie in die Top 10 geschafft? "Ja, vielleicht. Aber man weiß nie, ob noch ein Safety-Car kommt", meint Bottas.

Bottas hinterfragt die Strategie

"Wir dachten, dass es ein Dreistopp-Rennen wird, aber wir mussten auf zwei Stopps ändern, weil das unsere Gegner auch gemacht haben. Wir hätten es vielleicht besser machen können. Es war ein hartes Rennen." Obwohl Massa die gleiche Strategie verfolgte, ging beim Brasilianer die Taktik auf. Warum? "Valtteri war in Zweikämpfe verwickelt und deshalb ist es sich bei ihm mit den Reifen wahrscheinlich nicht ausgegangen", glaubt Massa den Grund dafür zu kennen. "Es ist schade, denn dadurch haben wir einige Punkte verloren."

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Bei Valtteri Bottas ließen die Reifen in den letzten beiden Runden stark nach Zoom Download

Während Bottas nach Rang elf nicht zufrieden war, strahlte Massa über seinen fünften Platz. "Es war ein gutes Rennen. Ein besseres Ergebnis wäre auf dieser Strecke aber schwierig zu schaffen gewesen. Ferrari, Red Bull und Mercedes waren hier schneller", gibt der Brasilianer seine Einschätzung ab. "Das Team hat sich dann dazu entschieden, während der Safety-Car-Phase keinen Boxenstopp zu machen. Ich war mir nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war."

"Somit musste ich mit diesem Reifensatz das Rennen zu Ende fahren. Das war ein Witz, denn es war unmöglich, das Rennen mit diesen Reifen zu Ende zu fahren. Von da weg bin ich bis zur letzten Runde wie eine Großmutter gefahren", lacht Massa über die langsamen Rundenzeiten. Es war aber die richtige Taktik. "Es klappte und ich konnte den fünften Platz ins Ziel bringen. Darüber bin ich sehr glücklich."

Massa: Zusätzlicher Stopp hätte nichts geändert

Hätte Massa mit einer anderen Strategie weiter vorne landen können? "Selbst wenn wir die Reifen gewechselt hätten, wäre ich Fünfter geworden, aber näher hinter Fernando. Es hätte sich also nichts geändert." Für die Fahrerwertung hatte das Ergebnis eine große Auswirkung. Bottas wurde von Fernando Alonso (Ferrari) und Sebastian Vettel (Red Bull) überholt und fiel auf den sechsten Rang zurück. Massa ist weiterhin WM-Neunter.


Fotos: Williams, Großer Preis von Singapur


Während Massa das Maximum herausgeholt hat, hätte Bottas ein besseres Ergebnis erzielen können. Deshalb ist Teamchefin Claire Williams mit dem Singapur-Resultat nicht restlos zufrieden. "Es war für uns ein schwieriges Rennen, das wussten wir im Vorfeld. Als das Safety-Car auf die Strecke kam, mussten wir unsere Strategie anpassen. Felipe hat es fantastisch gemacht und die Reifen über die Distanz gebracht. Er ist mehr als 20 Runden mit diesem Reifensatz gefahren", betont die Tochter von Sir Frank Williams bei 'Sky Sports F1'. "Valtteri hat das auch versucht, aber bei ihm ist es nicht ganz aufgegangen. Wichtig ist, dass wir in der Konstrukteurs-WM weiterhin vor Ferrari auf dem dritten Platz liegen."

Claire Williams mit Ergebnis einigermaßen zufrieden

Der fünfte Platz war in Singapur das Maximum, denn am Freitag war der britische Traditionsrennstall noch weit hinten zu finden. "Wir wussten, dass dieses Wochenende für uns schwierig sein würde. Pat (Symonds, Technikdirektor; Anm. d. Red.) ist mit der Arbeit unseres Teams aber sehr zufrieden, denn am Freitag hatten wir im Training großen Rückstand. Dann haben wir den Umschwung geschafft", lobt Williams ihre Mannschaft. "Für uns als Team geht es darum, dass wir lernen, wenn es im Training nicht optimal läuft."

"Wir haben hier viel gelernt und die Probleme rasch gelöst. Aus dieser Sicht war es ein positives Wochenende." Obwohl Bottas nach Montreal erst zum zweiten Mal in dieser Saison leer ausging, findet Williams lobende Worte: "Wir sind mit beiden Fahrern sehr zufrieden, sonst hätten wir in Monza die Vertragsverlängerung nicht bekanntgegeben."

"Felipe hatte in dieser Saison sehr viel Pech. Deshalb haben wir uns sehr über seinen Podestplatz gefreut. Er hat auch heute einen super Job gezeigt. Auch körperlich hatte er keine Probleme, weil er viel Erfahrung hat. Valtteri konnte in der letzten Runde nichts mehr machen, denn die Reifen hatten keinen Grip mehr. Trotzdem sind wir auch mit seiner Leistung sehr zufrieden."

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