Lotus "mit DRS nirgendwo"

Romain Grosjean und Pastor Maldonado schieben nach dem Monza-Freitag viel Frust: Die Highspeeed-Piste liegt dem E22 nicht, im Qualifying-Trimm noch weniger

(Motorsport-Total.com) - Frust pur im Lotus-Lager nach dem ersten Trainingstag auf der Hochgeschwindigkeitspiste im Königlichen Park von Monza: Pastor Maldonado (19.) und Romain Grosjean (21.) finden sich im Gesamtergebnis der beiden Freien Freitagstrainings mit 2,5 und 2,9 Sekunden Rückstand auf die Spitze im Hinterfeld wieder. Der Franzose musste sich sogar Max Chilton im Marussia geschlagen geben.

Der Heckflügel des E22 ist in der Monza-Version extrem klein - DRS wirkt kaum

"Wir wussten, dass wir in Monza vor einer schwierigen Aufgabe stehen würden und genau so ist es gekommen", zieht Grosjean ernüchtert Bilanz. Der Ausblick des Franzosen auf das weitere Wochenende fällt nicht viel positiver aus: "Wir hatten ein paar kleinere Probleme. Diese können wir aussortieren, aber das wird uns nicht wesentlich schneller machen. Wir werden wie immer alles geben, um uns auf das Qualifying vorzubereiten und werden versuchen, das bestmögliche Ergebnis einzufahren."

Maldonado, der auf seiner schnellsten Runde "aufgrund eines Fahrfehlers in der Parabolica drei Zehntelsekunden verlor", berichtet, dass "die Balance des Autos nicht allzu schlecht" ist. Allerdings gibt es eine nicht unwesentliche Einschränkung: "Zumindest verglichen mit unseren bisherigen Erfahrungen ist das so. Im Vergleich mit den anderen Teams sehen wir trotzdem nicht besonders gut aus."

"Unser Heckflügel ist extrem klein, dadurch hat das DRS bei uns noch weniger Auswirkungen als bei den anderen Teams. Folglich sind wir im Qualifying-Trimm deutlich langsamer. Weil wir mit so wenig Abtrieb fahren, sind wir auch in den Kurven nicht sonderlich schnell", bemerkt Maldonado und kann seine Enttäuschung dabei nicht verbergen.

"Im Renntrimm sahen wir etwas konstanter aus, zumindest dann, wenn wir DRS nicht betätigten", meint der Venezolaner, gibt aber zu bedenken: "Mit DRS aber sind wir sehr langsam, um nicht zu sagen nirgendwo." Auf dem Weg zu "einem hoffentlich guten Rennen" dürften die Lotus-Piloten viel Arbeit vor sich haben. Aufgrund der Qualifying-Schwäche des E22 wäre am Samstag schon ein Einzug ins Q2 ein Erfolg.

Auf die Frage nach dem Lotus-Plan für die Zeitenjagd am Samstag entgegnet Maldonado vielsagend: "Es gibt keinen Plan. Mehr als auf die Strecke zu gehen und versuchen, eine gute Runde hinzulegen können wir nicht tun." Ein größerer Heckflügel würde "vielleicht im Qualifying etwas bringen, aber nicht im Rennen", wie der Venezolaner anmerkt, denn: "Fakt ist, dass das Auto nicht funktioniert."

Auch Charles Pic, der im ersten Freien Training am Vormittag im Auto von Grosjean saß, geht davon aus, dass Lotus "vor einem "äußerst schwierigen Wochenende steht, denn die Charakteristik der Strecke passt nicht zum Auto".