Die Bullen in der Rolle des Jägers

Neue Sitten bei Red Bull: Ausnahmsweise geht das Weltmeisterteam in Melbourne nicht als Favorit an den Start - vielmehr beginnt jetzt die Aufholjagd

von Timo Pape · 08.03.2014 11:24

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2014 war für Red Bull bislang eine einzige Enttäuschung. Kaum ein anderes Team hatte derartige Probleme mit seinem neuen Auto und den innovativen Antriebseinheiten. Sowohl was die Streckenzeit als auch die Pace des RB10 angeht, blieb das Weltmeisterteam hinter allen Erwartungen zurück. So kommt es, dass die Österreicher ausnahmsweise nicht als Favorit nach Melbourne reisen - vielmehr lautet die Frage: Kommt Red Bull ins Ziel?

Sebastian Vettel ist zwar Titelverteidiger aber doch zunächst in der Rolle des Jägers

Sebastian Vettel weiß um die schwierige Situation seines Teams: "Wir sind leider nicht so viele Testkilometer gefahren, wie wir das gern getan hätten, also haben wir in Melbourne eine Menge zu tun. Aber es ist gut, dass es jetzt losgeht. Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen, aber zu den Favoriten auf den Rennsieg zählen wir nicht. Wir müssen nun auf diejenigen aufholen, die bislang mehr gefahren sind als wir, dafür werden wir unser Bestes geben."

Der Albert Park sei immerhin ein guter Standort, um mit der Aufholjagd zu beginnen, meint Vettel - nicht zuletzt wegen der großartigen Atmosphäre. "Es herrschen oftmals unvorhersehbare Wetterbedingungen in Melbourne und am Sonntag starten wir später als gewöhnlich." Mit Blick auf den Kurs freut sich der Champion besonders auf Kurve 12 und den Start in die Jones-Schikane hinein, "wo die Strecke sehr eng ist. Ich liebe es, Formel 1 zu fahren und kann es kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht."

"Ich liebe es, Formel 1 zu fahren und kann es kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht."Sebastian Vettel
Teamkollege Daniel Ricciardo fiebert seinem Red-Bull-Debüt ebenfalls entgegen: "Ich bin sehr, sehr gespannt auf die neue Saison. Es macht immer Spaß, nach Melbourne zu kommen - es ist eine tolle Stadt und ich mag Straßenkurse. Permanente Rennstrecken sind meist sehr flüssig und haben eine Menge Grip, das hast du auf einem Straßenkurs nicht", erklärt der Australier. "Besonders zu Beginn des Wochenendes ist die Strecke noch ziemlich dreckig. Es fühlt sich gut an, wie sie dann mit jeder Session besser wird."
"Dieses Wochenende dürfte direkt eine volle Breitseite für mich bedeuten."Daniel Ricciardo
Davon ab ist Ricciardo sehr stolz, in seiner Heimat Formel 1 fahren zu dürfen: "Es ist großartig, dass Australien einen Grand Prix hat und dass dieser auch noch die Saison eröffnet. Wäre der Auftakt in Malaysia oder Bahrain, könnte ich wohl entspannter in meine Red-Bull-Karriere starten, aber dieses Wochenende dürfte direkt eine volle Breitseite für mich bedeuten! Ich werde es genießen und hoffe, dass ich die positive Energie der Fans in ein gutes Resultat umwandeln kann."