Titel-Hilfe für Vettel? "Beim besten Willen nicht!"
Wenn es nach einer Stichprobe aus dem Fahrerlager geht, dann hat Vettel den Titel bereits sicher, jedoch wird er nicht zur Meisterschaft hofiert
(Motorsport-Total.com) - Die Ausgangslage vor dem morgigen Großen Preis von Japan ist eindeutig: Gewinnt Sebastian Vettel und sein Widersacher Fernando Alonso kommt nicht über Platz neun hinaus, dann krönt sich der Red-Bull-Pilot zum vierten Mal in Folge mit dem Fahrertitel in der Formel 1. Während Alonso eher auf die Teamwertung schielt und vor allem den heißen Atem von Mercedes spürt, glauben einige befragte Piloten nicht daran, dass Vettel auf dem Weg zu Titel Nummer vier a) Hilfe bekommt und b) Hilfe benötigt.

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Wann auch immer der Champagner fließt, die Konkurrenz spielt keinen Korkenzieher Zoom Download
Ins morgige Rennen auf dem Suzuka International Racing Course (Formel 1 im Live-Ticker) geht Vettel von Startplatz zwei, Alonso musste sich in der heutigen Qualifikation mit Rang acht zufriedengeben. Wer jetzt an einen Selbstläufer glaubt, der hat sich laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner geschnitten. "Fernando ist immer eine Gefahr - und das wird er auch immer sein", warnt der Brite bei ' Sky Sports F1'. "Selbst wenn er als Achter oder Zehnter losfährt, ist er nach der ersten Runde wieder dran. Nicht weniger erwarte ich morgen von ihm."
Alonso selber betont: "Das Ziel ist nicht nur, in die Top 8 zu fahren, um die WM offen zu halten. Denn wenn Vettel hier nicht gewinnt, dann gewinnt er halt bei einem der nächsten Rennen", so der Spanier, der weiß: "Die Anzahl an Möglichkeiten, ihn am Titelgewinn zu hindern, schwinden ja zusehends." Deshalb lautet das korrigierte Ziel: "Wir müssen daher Punkte sammeln für den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung. Und dazu müssen wir vor den Mercedes ankommen, die nur einen Punkt hinter uns zurückliegen."
Für Wolff ist Vettel schon viermaliger Weltmeister
Fotostrecke: Alle WM-Entscheidungen in Suzuka
1987: Nigel Mansell kommt mit zwölf Punkten Rückstand auf Nelson Piquet zum vorletzten Saisonrennen, dem ersten Grand Prix überhaupt auf der japanischen Strecke. Doch Mansell fliegt im Training in den S-Kurven ab, zieht sich Rückenprellungen zu und muss am Sonntag tatenlos dabei zusehen, wie sein gehasster Williams-Teamkollege trotz eines Honda-Motorschadens kampflos Weltmeister wird. Fotostrecke
Vielleicht würde Mercedes-Geschäftsführer Toto Wolff auch deshalb Vettel bereits jetzt schon zum Titel gratulieren. "Meines Erachtens nach hat Sebastian die Weltmeisterschaft schon lange gewonnen", sagt der Österreicher bei 'Sky'. "Ob er die Tüte hier zumacht oder beim nächsten Mal, das ist eigentlich nur Statistik." Der Kampf um den Titel ist dem Mann aus Wien relativ wurscht, wie es in seiner Heimat heißt. "Wir fahren unser Rennen und schauen, dass wir so gut wie möglich abschneiden", so Wolff.
Bleibt Hülkenberg erneut vor Alonso?
Sauber-Pilot Nico Hülkenberg entgegnet der Frage, ob er wie in Südkorea Alonso hinter sich lassen und somit Vettel zum Titel verhelfen könnte, entschieden: "Sebastian braucht keine Hilfe, beim besten Willen nicht!" Morgen startet der Deutsche von Platz sieben, einen Rang vor Alonso. Wenn, wie oftmals hervorgehoben, jeder auf sich und seine Position schaut, könnte Hülkenberg seinem Landsmann doch helfen, indem er einfach seinen Platz vor dem Spanier behauptet - in diesem Fall wäre auch eine unfreiwillige Hilfe eine Unterstützung.