Lichtblick an der Nürburg für McLaren

Durch das gute Ergebnis am Nürburgring konnte das McLaren-Team wertvolle Punkte einfahren - wenngleich auch sogar noch mehr drin gewesen wäre

von Timo Pape · 07.07.2013 18:30

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei punktlosen Rennen in Folge kann McLaren nach dem Großen Preis von Deutschland endlich mal wieder ein positives Fazit ziehen. Jenson Button landete am Ende auf einem starken sechsten Platz, Teamkollege Sergio Perez wurde Achter. "Ich denke, wir hatten ein gutes Wochenende und haben alles aus dem Auto geholt, was wir konnten", zeigt sich Button nach dem Rennen zufrieden.

Jenson Button kam am Nürburgring zu einem starken sechsten Platz

Für den Briten wäre sogar Platz fünf drin gewesen, wären da nicht ein paar kritische Überrundungen kurz vor Rennende gewesen: "Ich habe echt gehofft, noch Fünfter zu werden, aber ich fürchte, die Caterhams haben diese Hoffnung zerstört. Die waren natürlich auch am Kämpfen um ihre Positionen, aber wenn du blaue Flaggen bekommst, dann bekommst du nunmal blaue Flaggen und fährst dann zur Seite", so Button angesäuert. Mit Blick auf die WM sei so etwas sehr schade: "Diese Punkte könnten so wichtig für uns in der Meisterschaft sein", fürchtet der McLaren-Pilot.

Auch sein Teamchef Martin Whitmarsh kritisiert die Hinterbänkler: "Es gibt Teams, die mit zwei Autos um die Plätze 19 und 20 kämpfen, und keiner sagt den Fahrern, wenn da jemand von hinten kommt. Das war ein kritischer Moment, denn wir haben einige Sekunden verloren auf Lewis - und es war nur noch eine Runde. Ansonsten hätten wir den Platz behalten." Mercedes-Pilot Lewis Hamilton konnte so noch an Button vorbeiziehen und wurde seinerseits Fünfter.

Totgeglaubte leben länger

"Wir hatten auch etwas Pech, dass Mark wieder aufs Feld aufschließen durfte, so etwas habe ich noch nie gesehen."Martin Whitmarsh
Auch durch die Safety-Car-Phase, während der sich der eigentlich abgeschlagene Mark Webber zurückrunden durfte, habe das Team im Endeffekt einen Nachteil gehabt: "Wir hatten auch etwas Pech, dass Mark wieder aufs Feld aufschließen durfte, so etwas habe ich noch nie gesehen", behauptet Whitmarsh. Das habe dann bedeutet, dass Webber wieder im Rennen war - mit frischen Reifen. "So hatten wir am Ende da nicht mehr viel entgegenzusetzen." Webber überholte kurz vor Schluss noch Perez und wurde Siebter.

Fotos: McLaren, Großer Preis von Deutschland


Perez erinnert sich nur ungern an das Manöver: "Leider haben wir dann gegen Ende des Rennens ein paar Positionen verloren; noch in der letzten Kurve an Webber." Trotzdem ist der Mexikaner mit dem Rennen zufrieden: "Ich denke, es war auf jeden Fall eine Steigerung zum vergangenen Wochenende in Silverstone. Wir haben zumindest mal ein paar Punkte geholt. Es war so ziemlich das Maximum, das wir hier und heute hätten erreichen können."

Gute Strategie

"Ab dem Zeitpunkt, als das Safety-Car reinkam, war es ein komplett neues Rennen für mich."Sergio Perez
"Die Strategie war gut", lobt Button im Nachhinein. McLaren war als einziges Team der Top 10 eine Zweistoppstrategie gefahren, die für die Fahrer eine echte Herausforderung darstellte: "Ab dem Zeitpunkt, als das Safety-Car reinkam, war es ein komplett neues Rennen für mich. Ich musste von da an bis zum Rennende auf einem Reifensatz bleiben, was ziemlich schwierig zu managen war", denkt Perez zurück. Währenddessen schenkten sich die Teamkollegen auch gegenseitig wieder nichts auf der Strecke, gerieten zweimal aneinander. Nach glimpflichem Ausgang behielt Button die Nase vorn.
"Die Zweistoppstrategie war gut, weil die schnelleren Autos so etwas nicht machen konnten."Martin Whitmarsh
Teamchef Whitmarsh ist stolz auf seine Piloten und die Taktik: "Unsere Fahrer haben einen guten Job gemacht heute. Und die Zweistoppstrategie war gut, weil die schnelleren Autos so etwas nicht machen konnten. So sind dann beide unsere Fahrer innerhalb der Grenzbereiche der Reifen gefahren." Die positiven Erkenntnisse aus Deutschland will McLaren nun ins nächste Rennen mitnehmen: "Ich hoffe, wir können in Ungarn den nächsten Schritt machen", so Perez.