• 10. April 2011 · 13:57 Uhr

Mercedes sieht ein: "Sind nicht schnell genug"

Nach Melbourne kassierte Mercedes in Sepang die nächste schallende Ohrfeige, auch wenn Michael Schumacher immerhin zwei Punkte abstaubte

(Motorsport-Total.com) - Dass Michael Schumacher heute in Sepang als Neunter mit fast eineinhalb Minuten Rückstand (durchschnittlich eineinhalb Sekunden pro Runde) die ersten beiden WM-Pünktchen für Mercedes holte, muss einem siebenfachen Weltmeister (nach Petrow-Crash und spätem Überholmanöver) fast schon als Hohn vorkommen. Denn nach dem Doppelausfall in Australien wurden die Silberpfeile auch beim Grand Prix von Malaysia vorgeführt.

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Michael Schumacher war heute der stärkere der beiden Mercedes-Fahrer Zoom Download

Nico Rosberg dämmerte gestern schon, dass er im Renntrimm zurückfallen würde, und so war der MGP W02 dann auch tatsächlich keine Waffe, vor der man sich fürchten muss. Sogar Mercedes-Kunde Paul di Resta (Force India) ließ Rosberg auf der Gegengerade einmal alt aussehen - und musste dafür noch nicht einmal den Heckflügel aufklappen. Dass Schumacher einmal durch das Kiesbett segelte, spielte in Summe gesehen gar keine große Rolle.

Negativ: MGP W02 ist zu langsam

"Team und Fahrer haben großartige Arbeit geleistet, aber wir sind im Moment nicht schnell genug", versteht Teamchef Ross Brawn die Kritik seiner Fahrer nach dem Rennen. "Ein paar unserer Stints erwiesen sich als ein bisschen zu lang, denn wir blieben draußen, um zu sehen, ob uns das Wetter vielleicht in die Hände spielen würde. Als der Regen dann nicht kam, bezahlten wir für unsere Entscheidung mit dem Verlust von ein, zwei Positionen."

Fällt nicht weiter ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass Rosberg schon am Start vom neunten auf den 13. Platz zurückfiel. "Das war heute nicht mein Rennen", stöhnt der 25-Jährige. "Ich verlor gleich am Start ein paar Positionen, was es schwierig machte, noch in die Punkte zu fahren. Unser Renntempo war nicht gut genug und es war sehr schwierig, richtig zu attackieren. Wir waren einfach nicht auf dem Niveau, auf dem wir eigentlich sein wollten."

"Wenn ich mir meine Qualifying-Runden anschaue, dann können wir wenigstens ein bisschen Mut schöpfen, denn seit Melbourne haben wir einen kleinen Schritt gemacht. Wir müssen hart arbeiten, um weitere Verbesserungen zu schaffen", fordert Rosberg. Das sieht Schumacher genauso: "Wir wissen das genau und sind bereit, hart zu arbeiten, um nach vorne zu kommen. Auf eine Runde sind wir schon recht schnell, aber an der Rennperformance müssen wir unbedingt arbeiten."

"Ich selbst hatte ein geradliniges Rennen, das nur gegen Ende ein bisschen aufregend war. Davor erlebte ich Höhen und Tiefen", zieht der 42-Jährige Bilanz. "Mein Start war ziemlich gut und dann ging es hauptsächlich darum, mit den Reifen zu haushalten. Mehr als zwei Punkte waren heute einfach nicht drin. Klar ist, dass wir an unserem Renntempo noch arbeiten müssen, denn das ist nicht so gut, wie wir uns das eigentlich vorstellen."

Positiv: Boxenstopps, Zuverlässigkeit

Schumacher kam in der 14., 28. und 42. Runde an die Box, Rosberg in der 15., 29. und 40. Beide fuhren am Ende ihren Run mit der härteren Prime-Mischung von Pirelli. "Die Boxenstopps", sagt Teamchef Brawn, "waren gut, die Autos waren bei anspruchsvollen Bedingungen zuverlässig. Wir werden weiterhin hart arbeiten und ich hoffe, dass wir bald ein konkurrenzfähigeres Auto haben werden, damit wir vorne mitkämpfen können."

Immerhin funktionierten heute KERS und DRS einwandfrei, wenn man dem Team Glauben schenken darf. Aber für Sportchef Norbert Haug sind die Punkte nach einem "schwierigen Wochenende" dennoch nur "ein schwacher Trost. Wir wissen, dass wir den Speed deutlich verbessern müssen. Natürlich sind wir nicht zufrieden, aber positiv ist immerhin, dass wir das heute unter sehr schwierigen Bedingungen gemeistert haben."

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Paul di Resta überholte den Werks-Mercedes von Nico Rosberg ohne Mühe Zoom Download

"Michael ist ein gutes Rennen gefahren, hat gleich am Start drei Plätze gewonnen. Wir haben auf Regen spekuliert und die ersten Stints beider Fahrer so lange wie möglich gestreckt. Nicos Chance auf Punkte war praktisch schon in der ersten Kurve dahin", erklärt Haug und legt ein ernüchterndes Geständnis ab: "Wenn du vier Plätze verlierst, dann kannst du die mit unserem derzeitigen Paket nicht mehr aufholen..."

"Aber Nico hat einige sehr entschlossene Überholmanöver gezeigt und seine Rundenzeiten sahen heute besser aus als vor zwei Wochen, wenn man sie mit den schnellsten Autos auf der gleichen Strategie vergleicht", findet der 58-Jährige. "Vor uns liegt jetzt eine Menge Arbeit, aber wir sind voll motiviert, den Job hinzubekommen. Wir freuen uns auf nächstes Wochenende in China. Dort ist unser Ziel, einen weiteren Schritt zu machen."

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