Formel-1-Team Lotus: Nächster Gerichtstermin am Montag

Lotus muss nach der Renault-Übernahme am Montag dem Gericht einen Plan über die Schuldentilgung vorlegen

von Ian Parkes (Haymarket) · 06.12.2015 13:45

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Team Lotus muss am morgigen Montag wieder vor Gericht erscheinen, hofft jedoch, dass es nach der endgültigen Übernahme durch Renault der letzte Termin vor dem Richter sein wird. Nach monatelangen Verhandlungen, in die nicht nur der frühere Lotus-Besitzer Genii Capital, sondern auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone involviert waren, will das Team nun den Rückstau der offenen Zahlungen abarbeiten.

Lotus muss am Montag erneut vor Gericht erscheinen

Dieser hatte sich während der sechsmonatigen Verhandlungen mit Renault aufgebaut, während dessen die laufenden Rechnungen nicht bezahlt wurde. Der größte Gläubiger ist das britische Finanzamt (Her Majesty's Revenue & Customs), das von Lotus für die Monate Juni bis August je 900.000 Pfund an Einkommensteuer und Versicherungsgebühren, also insgesamt 2,7 Millionen britische Pfund (aktuell rund 3,75 Millionen Euro) fordert.

Aufgrund der laufenden Verhandlungen zwischen Lotus und Renault war die Verhandlung vom vorsitzenden Richter Birrs schon zweimal vertagt worden, ehe Ende September einer zehnwöchigen Zahlungspause zugestimmt wurde. Das war eine Reaktion auf die Absichtserklärung von Renault, die damit formell ihr Interesse an einer Übernahme von Lotus bekundet hatte. Durch die Zahlungspause sollten beide Parteien die Möglichkeit erhalten, die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen.

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Diese Frist läuft am Montag ab. Die Anwälte von Lotus und Renault müssen dann über das Ergebnis der Verhandlungen berichten und einen Plan zur Schuldentilgung vorlegen. "Man muss persönlich vor Gericht erscheinen", sagt Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bis Montag jeden bezahlt haben, ist sehr gering. Es geht also vor allem darum, den Richter von den Fortschritten zu überzeugen und ein Schriftstück vorzulegen, das die Einigung besiegelt."

"Er muss dann eine Entscheidung treffen und dabei vor allem die Interessen der Gläubiger berücksichtigen. Und nachdem wir uns gerade über den Verkauf an einen großen Automobilkonzern geeinigt haben, wäre es nicht in deren Interesse, den Betrieb stillzulegen", so Carter. "Hoffentlich ist es nur eine Routineangelegenheit."