• 24. Oktober 2013 · 09:36 Uhr

Steuerstreit in Indien eskaliert: Droht eine Absage?

Der Oberste Gerichtshof in Indien soll heute darüber entscheiden, ob der Grand Prix von Indien kurzfristig noch abgesagt wird

(Motorsport-Total.com) - Im eskalierenden Steuerstreit um den Grand Prix von Indien droht Sebastian Vettel der Ausfall seiner angepeilten WM-Party. Indiens Oberster Gerichtshof will am Freitag über einen eingebrachten Antrag entscheiden, ob das Rennen wie geplant am Sonntag (10:10 Uhr live im Ticker!) stattfinden wird. Die privaten Organisatoren des 16. von 19 Saisonrennen auf dem Buddh International Circuit vor den Toren Neu-Delhis sollen dem indischen Fiskus Steuern in Millionenhöhe schulden.

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Der Steuerstreit eskaliert: Die Formel 1 hat in Indien keinen leichten Stand... Zoom Download

Red-Bull-Pilot Vettel würde in Indien ein fünfter Platz reichen, um seinen vierten WM-Titel in Serie zu gewinnen. Experten gehen allerdings nicht davon aus, dass das Rennen tatsächlich abgesagt wird.

In Indien tritt nicht wie in anderen Ländern der Staat als Veranstalter des Rennens auf. Deshalb kann der Fiskus auch nicht selbst - wie oft üblich - über Steuerentlastungen entscheiden. Bereits vor zwei Jahren belegte das Gericht den Veranstalter Jaypee Sports International (JPSI) damit, 25 Prozent der Ticketeinnahmen einzufrieren, bis der Steuerstreit entschieden ist. Offenbar haben die Organisatoren die fälligen Abgaben noch nicht bezahlt. "Wir werden uns die Petition morgen anhören", sagt der Gerichtspräsident.

In Indien gilt die Formel 1 als Unterhaltung und nicht als Sport, deshalb können die Veranstalter nicht auf Steuerentlastungen hoffen. Auf verkaufte Tickets wie auch alle anderen Einnahmen erhebt der Staat eine Art Vergnügungssteuer.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es in Indien rund um das Rennen immer wieder Steuerstreitigkeiten. Auch die Teams sollten vermehrt zur Kasse gebeten werden und nicht nur auf ihre - wenn überhaupt dürftigen - Gewinne, sondern auf ihre Umsätze Steuern zahlen. Bisher konnte Promoter Bernie Ecclestone die Durchsetzung der Forderungen des Staates aber immer wieder verhindern.


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Allerdings gilt es als sicher, dass Indien wegen dieser Streitigkeiten aus dem inoffiziellen Rennkalender für die nächste Saison geflogen ist. Ecclestone sprach von "politischen Gründen".

JPSI baute die Strecke, auf der die Formel 1 seit 2011 zu Gast ist, für rund 450 Millionen US-Dollar. Jedes Jahr kassiert Ecclestone zudem zwischen 40 und 45 Millionen Dollar als Antrittsgage, hinzu kommen 1,6 Millionen als Lizenzgebühr an den Staat, um das Rennen veranstalten zu dürfen.

Nicht nur deshalb gilt der Grand Prix als Verlustgeschäft. Nach rund 100.000 Zuschauern 2011 wollten vergangenes Jahr nur noch rund 65.000 Fans Vettel, Fernando Alonso und Co. sehen. In diesem Jahr wird mit nur noch etwa 30.000 Zuschauern gerechnet.

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