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Die Formel 1 im Jahr 1976. Der Kampf Mann gegen Mann. Im ständigen Bewusstsein der Gefahr, die hinter jeder Kurve lauern kann. Der Motorsport ist zu dieser Zeit alles andere als sicher. Schwere Unfälle sind beinahe an der Tagesordnung, selbst Todesfälle sind keine Ausnahme. Und doch gibt es sie: PS-Helden, die Sonntag für Sonntag alles daran setzen, ihre Rivalen hinter sich zu lassen. Rennfahrer wie James Hunt oder Niki Lauda, die zu den Besten ihrer Zunft zählen. Rennfahrer, die nur ein Ziel kennen. Und sie tun einfach alles dafür, es zu erreichen. "Rush - Alles für den Sieg", das ist ihre Geschichte. Und diese Geschichte kommt bald in die deutschen Kinos. Sehen Sie hier vorab einige Filmszenen und erfahren Sie mehr über den spektakulären Blockbuster von Hollywood-Regisseur Ron Howard!
James Hunt und Niki Lauda, verkörpert von Chris Hemsworth und Daniel Brühl, sind die zentralen Figuren im dramatischen Formel-1-Film. Schon in der Formel 3 waren sie aneinander geraten, schon früh entstand eine beinharte Rivalität zwischen dem Engländer und dem Österreicher. Ihre Krönung erfährt dieses Wetteifern in der Formel 1, beim spannenden WM-Titelkampf der Saison 1976. Hunt im McLaren und Lauda im Ferrari, Seite an Seite, den Erfolg im Blick.
Und die Gegensätze könnten nicht größer sein: James Hunt als die Coolness in Person, der klassische Playboy der 1970er-Jahre, immer umgeben von hübschen Mädchen, einem Schluck Alkohol niemals abgeneigt. Aber: James Hunt ist auch ein begnadeter Rennfahrer, virtuos am Lenkrad. Niki Lauda hingegen hat für einen solchen Lebenswandel nichts übrig, kann die scheinbare Gleichgültigkeit von Hunt nicht verstehen. Lauda, der Realist, der technisch versierte Rennfahrer, der unermüdlich für den Erfolg arbeitet. Und vielleicht ist da ein bisschen Neid im Blick, als er seinen großen Konkurrenten beobachtet?
Dabei ist es in der Saison 1976 eigentlich James Hunt, der auf Niki Lauda neidisch sein sollte. Immerhin hat Lauda 1975 den Formel-1-WM-Titel gewonnen und fährt für das Formel-1-Traditionsteam schlechthin - Ferrari. Hunt hingegen hätte das Aus seines früheren Rennstalls beinahe die Karriere gekostet, doch bei McLaren gibt man ihm eine neue Chance in der Formel 1. Hunt enttäuscht seinen Arbeitgeber nicht: Er siegt, bereits im vierten Rennen.
Auch Titelverteidiger Niki Lauda zählt 1976 wieder zu den Siegfahrern in der Formel 1. Und so entwickelt sich alsbald ein Duell, das die Fans in ihren Bann zieht. Playboy Hunt gegen Planer Lauda. Und es ist Lauda, dem der bessere Saisonstart gelingt. Der erneute WM-Titelgewinn scheint nur noch eine Formsache zu sein. Doch dann reist die Formel 1 an den Nürburgring und das Schicksal nimmt seinen Lauf...
Im Film werden aber nicht nur absolut brillante Rennszenen gezeigt. Auch die persönliche Geschichte der Hauptfiguren wird erzählt. So zum Beispiel, wie Niki Lauda eigentlich recht zufällig seine spätere Ehefrau Marlene (Alexandra Maria Lara) kennenlernt. Auch sie scheint einen gewissen "Rush" zu spüren, nachdem Lauda mit ihr und einem Straßenwagen durch die Weinberge Norditaliens gebrettert ist...
Auch Schürzenjäger James Hunt kommt unter die Haube: Er heiratet das bekannte Model Suzy Miller (Olivia Wilde). Aber sind damit auch die "wilden Jahre" des Rennfahrers vorbei? Der Zuschauer befürchtet zu Recht: Hunts Lebenswandel könnte sich als Problem erweisen. Und so kommt es, wie es kommen muss - die Ehe scheitert, Hunt und Miller trennen sich. Doch davon lässt sich der britische Playboy auf der Strecke nicht beirren...
Niki Lauda gehen indes viele Gedanken durch den Kopf. Vor dem Start zum Großen Preis von Deutschland versucht er, eine Absage des Rennens zu erwirken. Zu gefährlich ist die Nordschleife seiner Meinung nach, wo doch auch noch heftiger Regen droht. Ausgerechnet James Hunt ist einer der Piloten, die sich für die Austragung des Rennens aussprechen. So findet es statt, auch Lauda nimmt daran teil. Und ausgerechnet er verunglückt schwer, zieht sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Im Krankenhaus kämpft er um sein Leben.
Doch es ist kaum zu glauben: Niki Lauda, der noch im Hospital die letzte Ölung erhalten hat, kehrt schon drei Rennen später, beim Großen Preis von Italien in Monza, zurück ins Cockpit. Mit schweren Verbrennungen im Gesicht, gezeichnet von seinem verhängnisvollen Unfall. Zurückgetrieben haben ihn auch die Erfolge von James Hunt, der sich zu einem ernsthaften WM-Anwärter gemausert hat. Mit einem vierten Platz meldet sich Lauda aber zurück im Titelrennen.
Daniel Brühl, hier im Gespräch mit Regisseur Ron Howard, in absoluter Höchstform: In seiner Rolle als Niki Lauda erlebt er die Gefahren der Formel 1 der 1970er-Jahre am eigenen Leib. Und er verkörpert einen von der Realität und der Vernunft geleiteten Rennfahrer, der dem Tod um Haaresbreite von der Schippe springt. Nur, um sich anschließend erneut der Gefahr des Motorsports auszusetzen.
Chris Hemsworth, ebenfalls im Gespräch mit Regisseur Ron Howard, gibt James Hunt, als wäre es ein Overall, den er sich überstreift, wie es ein Rennfahrer tut. Mit all den Eigenheiten Hunts - den vielen Frauen, dem Alkohol und der Gelassenheit eines Lebemanns aus den 1970er-Jahren, der seine große Chance wittert und alles dafür tut, am Ende der Beste zu sein.
Und so treffen die beiden Kontrahenten im letzten Saisonrennen 1976 noch einmal aufeinander. James Hunt gegen Niki Lauda. Im strömenden Regen von Fuji, wo die Entscheidung in der Weltmeisterschaft fallen muss. Lauda, der den Regen fürchtet und die Gefahr scheut. Hunt, der dem Risiko eiskalt entgegenblickt, aber unbedingt punkten muss. Es ist ein respektvolles Duell auf Augenhöhe. "Rush - Alles für den Sieg" auf der Zielgeraden. Doch dieses Finale hat es noch einmal in sich! Überzeugen Sie sich selbst davon. Ab 3. Oktober 2013 in den deutschen Kinos.
(Motorsport-Total.com) - Der Hollywood-Film "Rush" war im Herbst 2013 einer der großen Schlager an den Kinokassen. Die Verfilmung der Rivalität zwischen Niki Lauda und James Hunt, mit dem legendären WM-Duell 1976 (Laudas Feuerunfall auf dem Nürburgring, Abbruch-Drama beim Finale in Fuji) als zentrales Thema, kam nicht nur beim breiten Publikum gut an, sondern überzeugte auch viele Formel-1-Fans. Das war bei Motorsport-Verfilmungen in der Vergangenheit nicht immer so.
Aber ohne die richtigen Berater hätte auch "Rush" den einen oder anderen peinlichen Fehler beinhaltet. So wie zum Beispiel der Sylvester-Stallone-Film "Driven", der ursprünglich als Formel-1-Streifen gedacht war und letztendlich im ChampCar-Umfeld spielte, wegen seiner unrealistischen Actionszenen von vielen Fans belächelt wurde. Lauda himself war einer derjenigen, die "Rush" davor bewahrten.
"Ich wurde von Peter Morgan, der das Drehbuch geschrieben hat, kontaktiert", erinnert sich der Österreicher im Interview mit 'Sky'. "Er wollte sich in Wien mit mir treffen. Mach ich natürlich gern. Ich saß mit ihm ein paar Mal zusammen, und er hat immer wieder so komische Fragen gestellt. Aber er hat mir nie gezeigt, was er daraus macht."
"Irgendwann habe ich einmal gesagt: 'Zeig mal, was du da aufschreibst mit deinem Computer!' Dann sagt er, zum Beispiel: 'Ich ziehe meine Handschuhe an und dann setze ich meinen Sturzhelm auf.' Da sage ich: 'Falsch. Zuerst setze ich den Sturzhelm auf, mache ihn zu, und dann die Handschuhe.' Ist ja logisch. 'Aha, gut, muss ich gleich ausbessern.'"
"Dann hat er geschrieben: 'Ich springe in den Ferrari, drehe den Zündschlüssel um, starte den Motor und fahre weg.' Da sage ich: 'Wie blöd bist du? Da gibt's keinen Schlüssel, sondern da kann man nur einen Knopf drücken.' Dann begann eine intensive, auch von ihm geförderte Zusammenarbeit, gewisse Dinge mit mir abzusprechen, um die Fakten zu bekommen", so Lauda.
Am meisten Freude hatte der Mercedes-Boss in Zusammenhang mit "Rush" mit dem deutschen Schauspieler Daniel Brühl, der für seine Lauda-Darstellung sogar eine Golden-Globe-Nominierung einheimste. "Als er nominiert wurde, mich zu spielen, kam er nach Wien, um mich kennenzulernen", erinnert sich Lauda.
"Dann habe ich ihn gefragt: 'Was ist das Schwierigste, was Sie da jetzt machen müssen?' Da sagt er: 'Das Schwierigste ist, dass Sie am Leben sind. Die Leute kennen Sie. Sie zu spielen, ist für mich eine Riesenherausforderung.' Er war in Wien, hat Österreichisch gelernt, was für einen Deutschen auch nicht so einfach ist. Die größte Freude für mich war, wie Daniel gespielt hat."