Rocken statt rasten: Riccardos ganz andere Rennvorbereitung

Red-Bull-Pilot Daniel Riccardo spricht über seine Leidenschaft für Musik und warum er in der Nacht vor seinem Heim-Grand-Prix noch ein Konzert besuchte

von Rebecca Friese · 08.04.2018 08:02

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Heim-Grand-Prix in Australien hat Daniel Ricciardo selten Glück. Auch in diesem Jahr musste er durch seine Strafversetzung in der Startaufstellung mit einem Dämpfer starten - ein Umstand, der ihm sogar sein Dauergrinsen vom Gesicht wischte. Aber der Red-Bull-Pilot weiß sich abzureagieren. Statt vor dem Rennen früh zu Bett zu gehen, hat er in Melbourne das Konzert der britischen Folk-Rock-Band Mumford & Sons besucht.

Nicht nur Benzin im Blut: Daniel Ricciardo ist ein echter Musik Fanatiker

"Einige Leute haben gesagt: 'Sollte er nicht schon in Bett sein und sich ausruhen?'", berichtet er im Podcast von Reporterin Natalie Pinkham. "Aber man kann aus so einer Erfahrung auch so viel Positives mitnehmen. Ich persönlich habe an diesem Abend jedenfalls viel mehr Energie getankt in dem ich da war, als wenn ich in meinem Hotelzimmer früh zu Bett gegangen wäre."

Ricciardo ist Musik-Fanatiker. Mit den Mitgliedern von Mumford & Sons hat er sich bereits angefreundet und konnte sie nach dem Konzert sogar noch treffen. Mit der australischen Metalcore-Band Parkway Drive stand er sogar schon einmal selbst auf der Bühne.

"Musik ist einfach wunderschön", schwärmt er. "Und wenn man dann auch noch eine Band live performen sieht, ist das noch einmal eine Erfahrung für sich. Das ist für mich und meinen Lebensstil wichtig: Jemanden live zu erleben, der seine Leidenschaft auf diese Weise ausleben kann. Das ist meine Lieblingsbeschäftigung in meiner Freizeit."

Laut dem 28-Jährige könne Musik "sehr motivierend und sogar spirituell wirken". Da macht die Musikrichtung kaum einen Unterschied. Denn auf seiner Playlist finden sich alles von Hip-Hop bis Oldies.

"Vor allem jetzt, da ich älter bin, viel herumkomme und Erfahrungen sammle - da ist Musik für mich wie ein Fotoalbum", erklärt er. "Man hört ein Lied und es versetzt dich zurück zu einem Ort, an dem du mal warst, oder einen Moment, den du erlebt hast. Ich erinnere mich, wie ich als Kind immer mit meinem Vater herumgefahren bin. Und er hatte im Auto immer ein Album von Bob Dylan laufen. So etwas wie 'Mr. Tambourine Man' gehörte zu meinen Lieblingsliedern. Wenn ich das höre, sehe ich meinen Vater in seinem Arbeits-Truck."

Ob Ricciardo vor dem Bahrain-Grand-Prix am Freitag auch das Konzert von Gitarren-Virtuose Carlos Santana, sich am Samstag den souligen Gig von Benjamin Booker gegeben hat oder für Sonntag einen Besuch bei dem Elektro-Duo 'Disclosure' plant, ist noch unbekannt.