Kein Formel-1-Comeback von Bridgestone: "Reifen unsexy"

Bridgestone wird in naher Zukunft nicht in die Formel 1 zurückkehren und wird stattdessen Sponsor der Olympischen Spiele

von Julia Spacek · 28.03.2017 20:57

(Motorsport-Total.com) - Bridgestone wird nicht in die Formel 1 zurückkehren. Das behauptet Robin Shaw, Verantwortlicher des Reifenherstellers in Europa, im Gespräch mit 'City A.M'. "In der nahen Zukunft werden wir den Schritt zurück in die Formel 1 nicht wagen", schildert er. "Wir haben all unsere Zeit und Ressourcen in die Olympischen Spiele gesteckt."

Bridgestone schließt Formel-1-Rückkehr in naher Zukunft aus

Anfang März gab der größte Reifenproduzent der Welt bekannt, bis einschließlich 2024 die Olympischen Sommer- und Winterspiele zu sponsern. Dadurch wolle man erreichen, die allgemeine Vorstellung zu widerlegen, dass "Reifen nicht sehr sexy sind". Die Formel 1 könne nicht helfen, dieses Ziel zu erreichen. Zu oft gab es in jüngster Vergangenheit negative Schlagzeilen über das schwarze Gold von Pirelli.

Abbauende und gar explodierende Reifen dominierten das Renngeschehen und bereiteten den Technikern Kopfzerbrechen. "Es ist nicht möglich, unsere Ansprüche höchster Qualität und das Streben der Formel 1, die Reifen derart an ihre Leistungsgrenze zu bringen, dass sie platzen, miteinander in Einklang zu bringen", erklärt Shaw.

Das japanische Unternehmen engagierte sich bereits zwischen 1997 und 2010 in der Formel 1. Den Rückzug begründete man damit, dass man die Ressourcen stärker auf die Entwicklung innovativer Technologien ausrichten wolle, die den Zielen des Unternehmens dienen. Derzeit ist Bridgestone Reifenlieferant der Super Formula in Japan. Und neuerdings eben auch Sponsor der Olympiade.

"Marketing ist der Schlüssel zum Erfolg", philosophiert Shaw. Es sei eine Herausforderung für Bridgestone, sich von der Masse abzuheben. 2015 investierte der japanische Konkurrent Yokohama rund 230 Millionen Euro als Trikotsponsor des englischen Fußballvereins Chelsea. Bridgestone setzt derzeit alles auf Olympia. "Ich bin ein Formel-1-Fan und ich sehe mir die Rennen gerne an. Aber ich bin froh, dass wir in die Olympischen Spiele investieren und nicht in die Formel 1", erklärt er.