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Nico Rosberg und Lewis Hamilton bei einem PR-Termin in Kuala Lumpur. Wie hat sich ihr WM-Duell 2016 entwickelt? Jetzt Rennen für Rennen durchklicken!
Australien: Den Start in Melbourne verhauen die Silberpfeile, doch weil Ferrari bei der roten Flagge für Alonsos Horrorunfall einen strategischen Fehler macht, kann Mercedes einen souveränen Doppelerfolg einfahren. Saisonübergreifend gewinnt Rosberg das vierte Rennen in Serie. WM-Stand nach einem von 21 Rennen: Rosberg 25 - Hamilton 18.
Bahrain: Auch der zweite Saisonlauf in der Wüste geht an den Mann der Stunde. Weil Hamilton in der ersten Kurve von Valtteri Bottas gedreht wird, muss er eine Aufholjagd starten, die ihn zumindest noch auf Rang drei bringt. Rosberg entspannt: "Lassen wir die Kirche mal im Dorf". WM-Stand nach zwei von 21 Rennen: Rosberg 50 - Hamilton 33.
China: Hamiltons Pechsträhne geht richtig los. Nach einem ERS-Problem muss der Brite von ganz hinten starten, fährt sich am Start den Frontflügel an Felipe Nasr ab und muss sich mit Rang sieben begnügend, während Rosberg erneut zum Sieg cruist und sich weiter absetzen kann. WM-Stand nach drei von 21 Rennen: Rosberg 75 - Hamilton 39.
Russland: Unaufhaltsam fährt Rosberg dem Titel entgegen, holt in Sotschi bereits seinen siebten Erfolg in Folge. Hamilton startet nach einem weiteren MGU-H-Defekt nur von Rang zehn, kann sich aber immerhin auf Rang zwei vorschieben. Der Rückstand wächst jedoch weiter. WM-Stand nach vier von 21 Rennen: Rosberg 100 - Hamilton 57.
Spanien: Rosbergs Siegesserie reißt! Ausgerechnet sein eigener Teamkollege nimmt ihn in der vierten Kurve mit ins Kiesbett, nachdem sich Rosberg hart verteidigt und Hamilton ins Gras fährt. Für den Crash müssen sich beide deutliche Worte vom Team anhören. Max Verstappen siegt. WM-Stand nach fünf von 21 Rennen: Rosberg 100 - Hamilton 57.
Monaco: Endlich kann Hamilton in die WM eingreifen und zum ersten Mal Boden auf den Führenden gutmachen. Im Spielerparadies zieht der Brite das große Los und gewinnt dank eines Boxenpatzers bei Red Bull, der Daniel Ricciardo den sicheren Sieg entreißt. Rosberg wird nur Siebter. WM-Stand nach sechs von 21 Rennen: Rosberg 106 - Hamilton 82.
Kanada: Diskussionen gibt es um den Start, bei dem Hamilton Rosberg rausdrängt. "Meine Reifen waren kalt, ich hatte heftiges Untersteuern", wehrt sich der Brite. Das Team winkt die Aktion als hart durch. Rosberg wird am Ende nur Fünfter, während Hamilton erneut siegen kann. WM-Stand nach sieben von 21 Rennen: Rosberg 116 - Hamilton 107.
Europa: Baku ist Rosberg-Land. Gegen den Deutschen hat in Aserbaidschan kein Fahrer eine Chance - schon gar nicht Hamilton. Der Brite setzt das Qualifying mit mehreren Fahrfehlern total in den Sand und müht sich am Sonntag in einem todlangweiligen Rennen zu Rang fünf. WM-Stand nach acht von 21 Rennen: Rosberg 141 - Hamilton 117.
Österreich: Der große Knall kommt in der Schlussrunde. Nachdem Hamiltons Regenpoker nicht aufgeht, will er in der letzten Runde am führenden Rosberg vorbei. Der denkt allerdings gar nicht daran, Hamilton vorbeizulassen - es kommt zur Kollision. Mit kaputtem Flügel schleppt sich Rosberg auf Rang vier ins Ziel, Hamilton siegt.
Rosberg verteidigt seine Aktion mit einem Bremsdefekt, Hamilton wird vom Publikum als Schuldiger ausgemacht und auf dem Podest ausgepfiffen - zu Unrecht. Das Team verwarnt die Piloten und droht mit harten Konsequenzen. WM-Stand nach neun von 21 Rennen: Rosberg 153 - Hamilton 142.
Großbritannien: Das WM-Duell spitzt sich zu. Vor heimischem Publikum gewinnt Hamilton mühelos, während Rosberg in das Visier der Stewards gerät. Ein unerlaubter Funkspruch bringt ihn auf Rang drei hinter Verstappen, und Hamilton auf einen Zähler heran. WM-Stand nach zehn von 21 Rennen: Rosberg 168 - Hamilton 167.
Ungarn: Rosberg holt unter Doppelt-Gelb eine umstrittene Pole, kann diese aber nicht in einen Sieg ummünzen, weil er am Start gegen Hamilton verliert. Weil beide in der Reihenfolge ins Ziel fahren, wandert die WM-Führung nun zum Briten über. WM-Stand nach elf von 21 Rennen: Rosberg 186 - Hamilton 192.
Deutschland: Ausgerechnet sein Heimrennen in Hockenheim verliert Rosberg bereits am Start, als auch beide Red Bull an ihm vorbeiziehen. Im harten Duell mit Verstappen setzt es dann auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe. Hamilton gewinnt den vierten Juli-Grand-Prix. WM-Stand nach zwölf von 21 Rennen: Rosberg 198 - Hamilton 217.
Belgien: Hamilton entscheidet, seine Motorenstrafen in Spa abzusitzen. Er startet von hinten und gibt Rosberg so die Möglichkeit, das Wochenende zu dominieren. Der Deutsche gewinnt. Hamilton betreibt als Dritter noch Schadensbegrenzung. WM-Stand nach 13 von 21 Rennen: Rosberg 223 - Hamilton 232.
Italien: Hamilton dominiert Trainings und Qualifying in Monza. Doch schon am Start fällt er zurück und lässt die Ferrari an ihm vorbeiziehen. Die Lokalhelden kann er sich wieder schnappen. Rosberg kann mit einem weiteren Sieg aber wieder Boden in der Fahrerwertung gutmachen. WM-Stand nach 14 von 21 Rennen: Rosberg 223 - Hamilton 232.
Singapur: Mercedes kann zwar die Probleme aus dem vergangenen Jahr vergessen machen, Hamilton erwischt dennoch kein rundes Wochenende - er wird nur Dritter. Drei Siege in Folge bescheren Rosberg wieder eine knappe Führung in der WM und die zweite Wende im teaminternen Duell. WM-Stand nach 15 von 21 Rennen: Rosberg 273 - Hamilton 265.
(Motorsport-Total.com) - Der WM-Kampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton gewinnt nicht nur sportlich, sondern auch psychologisch an Intensität. Jüngste Episode im Psycho-Duell zwischen den beiden Mercedes-Teamkollegen ist das Gerücht, dass Hamilton angeblich Deutsch lernen möchte, um sich teamintern besser verständigen zu können, insbesondere mit den einflussreichen Oberbossen Niki Lauda, Toto Wolff und Dieter Zetsche.
In der 'Bild'-Zeitung macht sich Rosberg darüber lustig: "Na, da wünsche ich ihm viel Glück! Er wollte auch schon Italienisch und Spanisch lernen und das hat, soweit ich weiß, nicht so gut geklappt." Zumal es vermutlich wenig an der Kommunikation ändern würde, schließlich sprechen alle erwähnten Entscheidungsträger hervorragend Englisch - und die von Paddy Lowe angeführte Technikabteilung in Brackley sowieso.
Kurios: Von der Behauptung, wonach Hamilton diese Woche bei einem PR-Termin in Kuala Lumpur gesagt haben soll, er wolle Deutsch lernen, will der dreimalige Weltmeister inzwischen nichts mehr wissen. Er lerne zwar neuerdings Französisch, "weil ich in Monaco lebe", aber für Deutsch habe er "keine Pläne. Es wird schon schwierig genug, eine weitere Sprache zu lernen."
Tags zuvor klang das noch ganz anders: "Ich habe mir kürzlich eine Gitarre gekauft und versuche jetzt, das wieder anzufangen. Ich lerne auch Französisch und vielleicht fange ich auch mit Deutsch an, damit ich mit meinen Teamchefs sprechen kann", hatte Hamilton laut der 'New Straits Times' gesagt.
Dass der Psycho-Krieg zwischen den beiden dann und wann aufgebauscht wird, ist keine Überraschung. Dass die Rivalität aber auch ohne Zutun der Medien immer wieder für Zündstoff gut ist, steht ebenso außer Zweifel. Das sei nicht erst seit 2014 so, seit die beiden im Formel-1-Silberpfeil um den WM-Titel kämpfen, sondern schon seit gemeinsamen Jugendjahren im gleichen Go-Kart-Team, sagt Rosberg.
"Damals war es genau wie heute", lacht der Deutsche am Rande eines PR-Termins in Kuala Lumpur. "Wir waren so ehrgeizig! Wenn wir gemeinsam Abendessen waren, ging es darum, wer am meisten Pizza essen konnte. Der Wettkampf war damals schon der gleiche, aber es war leichter, trotzdem Freunde zu sein, weil weniger Medien, Sponsoren, weniger Interesse drumherum war. Es waren nur wir und ein paar Mechaniker. Heute geht es um so viel mehr."
"Aber zwischen uns existiert immer noch ein gewisser gegenseitiger Respekt, und der bleibt auch", stellt der WM-Leader fest. "Ich respektiere Lewis und Lewis respektiert mich, auch wenn es zwischen uns manchmal hitzige Momente gibt, in denen wir uns dann gegenseitig ins Auto fahren. Es kann manchmal schon sehr, sehr intensiv sein, aber das ist okay. Wir lassen das hinter uns, fahren weiter unsere Rennen - und am Ende möge der Bessere gewinnen!"