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Russlands Wladimir Putin und Bernie Ecclestone verstehen sich prächtig. Das war schon hinter den Kulissen des ersten Russland-Grand-Prix 2014 so...
2014: Die Formel 1 kommt erstmals nach Russland, und viele, die Vorbehalte hatten, müssen zugeben: So hatten sie sich Sotschi nicht vorgestellt. Der New Yorker Rockstar Lenny Kravitz rockt den Medals Plaza im Olympischen Park, ...
... die "Skyline" rund um die Strecke erstrahlt auch nachts so prunkvoll, dass die Idee, in Sotschi ab 2015 ein Nachtrennen auszutragen, alles andere als abwegig erscheint, ...
... und die olympischen Sportstätten sowie das Schwarze Meer im Hintergrund stellen eine optisch traumhafte Kulisse für die Rennstrecke dar. Dass von Mittwoch bis Donnerstag durchgehend Kaiserwetter herrscht, trägt zur gelungenen Premiere bei.
Überraschend auch: Nicht weniger als 20.000 Fans kommen schon am Donnerstag, um sich Autogramme zu holen und am Pitwalk teilzunehmen. Selbst Fernando Alonso staunt nicht schlecht. Und: Es sind überwiegend Russen, nur zehn Prozent internationale Besucher.
So hatten wir uns Russland schon eher vorgestellt: Hübsche Mädels, ...
... Kampfjets...
... und Scharfschützen. Schließlich wird niemand Geringerer als Wladimir Putin als prominenter Gast erwartet. Der russische Präsident zahlt für seine "Eintrittskarte" in die Formel 1 nicht weniger als 40 Millionen US-Dollar pro Jahr an Bernie Ecclestone und die Teams.
Kontroverse Gästeliste: Präsident Putin bringt Hamad bin Isa Al Chalifa in die VIP-Loge mit, den König von Bahrain. Beide Länder stehen im Westen wegen ihrer liberalen Auffassung der Menschenrechte hoch im Kurs. Und die Formel-1-Bosse Bernie Ecclestone und Jean Todt haben offensichtlich kein Problem damit, sich mit den beiden zu zeigen.
Viele beschleicht bei diesem Anblick ein mumliges Gefühl: Während die Marussia-Mechaniker eifrig am Auto von Max Chilton schrauben, steht jenes von Jules Bianchi mutterseelenallein in der Box. Einige befürchten, das sieht nach Abschied aus.
Schwieriger Gang: FIA-Präsident Jean Todt und sein Rennleiter Charlie Whiting auf dem Weg zu einer Pressekonferenz. Über eine Stunde lang müssen sie mehr als 200 Journalisten erklären (und mit Videoaufnahmen zeigen), wie es zum tragischen Unfall in Suzuka kommen konnte und was die Konsequenzen sein werden.
Die 21 verbliebenen Formel-1-Fahrer drücken vor dem Start des Rennens ihre Sympathie zu Jules Bianchi und dessen Familie aus. Mit dem dafür gewählten Begriff "Schweigeminute" haben aber so manche ein Problem.
Ansonsten ist Sotschi ein Wochenende wie jedes andere. Akribie am Mittwoch beim Aufzeichnen der genauen Boxenstopp-Position.
Marcus Ericsson bereitet sich mit einigen Übungen auf die ersten Trainings vor.
Stars in der Manage: Bevor sie die Showbühne betreten und bei der Fahrerparade den Fans präsentiert werden, nutzen Lewis Hamilton & Co. die Gelegenheit, um noch ein paar Minuten miteinander zu plaudern. Das gibt's in der modernen Formel 1 ohnehin nur noch selten.
Beste Laune zwischen Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel, und das ist auch gut so. Denn wenn nicht noch eine Transferbombe platzt, werden die beiden Freunde 2015 bei Ferrari Teamkollegen.
Wir haben Grund zu feiern: Erstmals in der Geschichte der Formel 1 ist Mercedes Konstrukteurs-Weltmeister! Zugegebenermaßen auch, weil dieser Titel 1954/55, zur Blütezeit der Silberpfeile mit Juan Manuel Fangio, noch nicht vergeben wurde.
Zwei der wichtigsten Personen hinter dem Erfolg: Lewis Hamilton, in Sotschi zum vierten Mal hintereinander Sieger, und Andy Cowell, der Mastermind, der für den derzeit besten Antrieb in der Königsklasse verantwortlich ist.
Übrigens: Auf den Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft fehlen nach Sotschi nur noch acht Punkte. Und selbst Red-Bull-Teamchef Christian Horner dämmert: "Ich bin ja Optimist, aber dass Daniel jetzt alle Rennen gewinnt und die Mercedes nicht mehr punkten, das glaube nicht einmal ich."
Happy Birthday! Emilia Pikkarainen, finnische Olympia-Schwimmerin, wird 22 - und Freund Valtteri Bottas gratuliert mit einem Podestplatz. Die beiden sind in ihrer Heimat so etwas wie Victoria und David Beckham in England.
In schweren Zeiten rücken die Menschen zusammen: Anstatt einzeln von Sotschi nach Monte Carlo zu fliegen, teilen sich einige Fahrer einen Jet - und trinken dabei nicht nur Mineralwasser, wie man auf diesem Facebook-Foto erkennen kann!
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat in der Vergangenheit schon mehrfach seine Bewunderung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert, und tut das vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi (Formel 1 2016 live im Ticker) erneut. Putin wird heute Nachmittag wie schon in den vergangenen beiden Jahren auf dem Olympiagelände von 2014 erwartet, um die Siegerehrung vorzunehmen.
Von der russischen Nachrichtenagentur 'TASS' gefragt, ob Putin mit einem anderen Politiker vergleichbar sei, antwortet Ecclestone: "Im Moment mit niemandem. Wenn wir allerdings von unseren Zeiten sprechen, dann gibt es in England schon einen, Winston Churchill zum Beispiel." Und Ecclestone betont: "Putin wird als großer Staatsmann in die Geschichte eingehen."
Allerdings räumt der 85-Jährige ein, dass er das politische Weltgeschehen nur so intensiv verfolgt, "wie ich muss", und er "total zufrieden" darüber sei, selbst nie eine politische Karriere angestrebt zu haben. Zumal Ecclestone, der in der Vergangenheit mit Aussagen über sein Verständnis von Demokratie und die historische Rolle von Adolf Hitler für Kontroversen gesorgt hat, sich in diktatorischen Systemen offenbar wesentlich wohler fühlt als in demokratischen.
Unabhängig von seinen Weltanschauungen wäre nachhaltiger Erfolg der Formel 1 in Russland für den Grand-Prix-Sport wirtschaftlich sehr hilfreich. Daher wünscht sich Ecclestone einen russischen Weltmeister: "Das wäre toll", sagt er. "Daniil Kwjat macht einen super Job. Dieses Jahr wird es nicht klappen, aber irgendwann in der Zukunft, warum nicht?"