Ex-Red-Bull-Junior enthüllt: So hart ging Helmut Marko mit den Talenten um
Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok erinnert sich an seine Zeit im Förderprogramm von Red Bull und verrät, wie hart Helmut Marko mit den Talenten umgegangen ist
(Motorsport-Total.com) - In mehr als 20 Jahren hat Helmut Marko zahlreiche Talente in das Förderprogramm von Red Bull aufgenommen. Einer davon: Karun Chandhok. Der 41-jährige Inder nahm für HRT und Lotus an insgesamt elf Formel-1-Rennen teil und arbeitet mittlerweile als TV-Experte für Sky Sports F1 in England.
Nach dem überraschenden Aus des Österreichers bei Red Bull blickt Chandhok auf seine damalige Zeit im Nachwuchsprogramm zurück. "Ich war ein Red-Bull-Junior, habe mich aber entschieden zu gehen", erinnert er sich während der Formel-1-Show auf Sky Sports F1. "Zu der Zeit sah ich keinen Weg zu Toro Rosso."
"Also habe ich mich anderweitig orientiert, und ich war einer der wenigen, glaube ich, die im Guten mit Helmut und Christian [Horner] gegangen sind", ergänzt Chandhok, der seinen Förderer bis heute dankbar betrachtet. "Helmut gab mir meinen ersten Formel-1-Test, und ich war eine Zeit lang im Juniorteam - das war hart."
"Ich erinnere mich, wie ich im Flugzeug saß, damals noch in der GP2, heute Formel 2, und versuchte zu erklären, wie mein Wochenende gelaufen ist", schmunzelt der 41-Jährige. "Er sagte dann einfach: 'Nun, das war nicht sehr gut' und legte mitten im Satz auf."
Helmut Marko war hat, aber "hat Ergebnisse geliefert"
Und das war längst nicht die einzige Situation, die Chandhok in besonderer Erinnerung geblieben ist. "Ich erinnere mich an Valencia: Er kam ins Fahrerlager, ging auf mich zu und sagte: '24, du bist jetzt ein alter Mann. Mach dich an die Arbeit.' Und ging einfach weg", berichtet der frühere Formel-1-Pilot.
"Ja, er war hart, aber wissen Sie was? Er hat Ergebnisse geliefert", erinnert der Inder an die zahlreichen Erfolgsgeschichten des Österreichers: Marko leitete die Red-Bull-Talentschmiede von ihrer Gründung an und war entscheidend daran beteiligt, insgesamt 16 Fahrer in die Formel 1 zu bringen, darunter Sebastian Vettel und Max Verstappen.
"Er war mutig, während viele im Fahrerlager eher vorsichtig waren, als er Max Verstappen aus der Formel 3 holte. Nach nur einer Saison in der Formel 3, ohne andere Erfahrungen im Rennauto, machte Max den Sprung von Karts über die Formel 3 in die Formel 1", blickt Chandhok zurück.
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"Das war ein gewaltiger Schritt, den Helmut unterstützte und für den er sich entschied - und er traf diese Entscheidung allein", sagt der heutige Sky-Experte über eine der wohl größten Entscheidungen von Helmut Marko. "Man muss ihm Anerkennung für solche Entscheidungen zollen. Das muss man ihm anerkennen."

