Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Formel 1 und FIA einigen sich auf neues Governance-Concorde-Agreement 2026
Formel 1 und Automobil-Weltverband FIA den zweiten Teil des Concorde-Agreements unterschrieben - Was darin vereinbart wurde und was sich ab der Saison 2026 ändert
(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft der Königsklasse ist für die nächsten fünf Jahre gesichert: Das Formel-1-Management FOM, der Automobil-Weltverband FIA und alle elf Teams haben am Freitag das finale Concorde-Agreement (Erklärt: So funktioniert das Agreement) für den Zeitraum von 2026 bis einschließlich 2030 unterzeichnet.
© Formula One
Stefano Domenicali und Mohammed Ben Sulayem haben das Concorde Governance Agreement unterzeichnet Zoom Download
Das sogenannte Governance-Abkommen, das nun vereinbart wurde und festgelegt, wie der Sport in den nächsten fünf Jahren organisiert und geregelt wird, ist der zweite Teil des Concorde-Abkommens. Es ergänzt die kommerzielle Vereinbarung, die bereits kurz vor dem Großen Preis von Australien im März dieses Jahres geschlossen wurde.
Das Abkommen beschreibt zentrale Regeln für den Betrieb des Sports, zum Beispiel, wie bei Sitzungen der Formel-1-Kommission abgestimmt wird, welche Einschreibegebühren die Teams an die FIA zahlen müssen, welche Aufgaben der Verband übernimmt und wie bestimmte organisatorische Abläufe funktionieren.
"Heute ist ein wichtiger Tag für die Formel 1", sagt Geschäftsführer Stefano Domenicali. "Zum 75-jährigen Bestehen dieses außergewöhnlichen Sports schreiben wir stolz das nächste Kapitel unserer Geschichte. Das Concorde-Agreement stellt sicher, dass die Formel 1 bestens positioniert ist, um weltweit weiter zu wachsen."
Einschreibegebühren für die Formel 1 angepasst
Der Automobil-Weltverband und die Formel 1 gaben die Einigung am Rande der diesjährigen FIA-Generalversammlung in Taschkent (Usbekistan) bekannt. Dort fand neben den diesjährigen FIA-Awards auch die wenig überraschende Wiederwahl von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem statt.
Nach Informationen von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, werden die FIA, die FOM und alle elf Teams künftig mehr Geld zur Verfügung stellen, indem die Struktur der Einschreibegebühren angepasst wird. Die FIA soll dieses zusätzliche Geld nutzen, um ihre Aufgaben im Sport zu stärken.
"Dieses Abkommen ermöglicht es uns, unsere regulatorischen, technologischen und operativen Fähigkeiten weiter zu modernisieren, einschließlich der Unterstützung unserer Rennleiter, Offiziellen und der tausend ehrenamtlichen Helfer, deren Expertise jedes einzelne Rennen trägt", sagt FIA-Präsident Ben Sulayem.
Abstimmungsverfahren der Formel-1-Kommission verändert
Ergänzend dazu wurde wohl auch das Abstimmungsverfahren in der Formel-1-Kommission verändert: Für Entscheidungen wird künftig weniger Zustimmung der Teams benötigt. Dadurch erhalten FIA und FOM mehr Gewicht, wenn es um Regeländerungen geht.
Ab 2026 sinkt die Zahl der für eine einfache Mehrheit nötigen Stimmen von sechs auf vier der insgesamt elf Teams. Für eine sogenannte Supermehrheit werden künftig sechs statt bisher acht Teamstimmen benötigt. Die Beteiligten hoffen, damit handlungsfähiger zu werden und notwendige Änderungen schneller umsetzen zu können.
Auf die aktuellen Forderungen der Fahrer und Teams, die Sportkommissare und andere Dienste der FIA in der Formel 1 professioneller zu gestalten, hat der Dachverband einen Plan zur Verbesserung vorgelegt, inklusive der dafür notwendigen Zusatzkosten. Die FOM unterstützt diesen Vorstoß.
Was ist das Concorde-Agreement der Formel 1?
Der Name "Concorde-Agreement" geht auf den Place de la Concorde in Paris zurück, wo vor über vier Jahrzehnten die erste Vereinbarung unterzeichnet wurde. Damals arbeitete die FIA gemeinsam mit der Formel 1 und den Teams an einer Lösung, die den Sport auf eine einheitliche Basis stellen sollte.
Der ursprüngliche Vertrag von 1981 hatte vor allem die Aufgabe, Konflikte zwischen Teams, FIA und den kommerziellen Rechteinhabern beizulegen. Seitdem wurde das Abkommen mehrfach angepasst, um die wirtschaftlichen und sportlichen Rahmenbedingungen der Formel 1 für einen längeren Zeitraum zu regeln.
Das Concorde-Agreement legt nicht nur fest, wie die Einnahmen in der Formel 1 verteilt werden, sondern bestimmt auch die grundlegenden Strukturen des Sports, etwa welche Teams teilnehmen dürfen. Es schafft somit nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern sorgt auch für Stabilität im Wettbewerb, indem verbindliche Regeln gelten.
Weil die wirtschaftlichen und sportlichen Aspekte eng miteinander verbunden sind, existieren mittlerweile zwei separate Vertragswerke. Das kommerzielle Concorde-Agreement regelt die Verteilung der Einnahmen, während das sogenannte Governance-Agreement die sportlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen festlegt.


