Nico Rosberg sicher: Hamilton würde gerne aufhören, aber ...
Die Debütsaison von Lewis Hamilton bei Ferrari verlief enttäuschend und sorgte für Spekulationen um einen möglichen Rücktritt - Der 40-Jährige reagiert nun deutlich
(Motorsport-Total.com) - Wie geht es für Lewis Hamilton im kommenden Jahr weiter? Nach einer enttäuschenden Debütsaison mit Ferrari, in der Hamilton kein einziges Mal auf dem Podium stand, hielten sich die Gerüchte um ein mögliches Formel-1-Aus des Rekordweltmeisters hartnäckig.
Mit seiner deutlichen Aussage nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi, als der 40-jährige Brite meinte, dass er "nicht an die Zukunft denkt", heizte er die Spekulationen zusätzlich an. Doch nun rudert Hamilton zurück und stellt klar, auch 2026 in der Königsklasse unterwegs zu sein.
"Es ist die Liebe zu dem, was du tust, die Liebe zum Rennsport", sagte der Ferrari-Pilot gegenüber einigen Medien, darunter Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Ich bekomme großartige Unterstützung von den Menschen um mich herum, von meinen Fans."
Und dann wird Hamilton deutlich: "Es geht darum, den Traum immer im Blick zu behalten", sagt er. "Ich habe immer noch einen Traum, den ich in meinem Herzen trage, und auf den arbeite ich hin." Heißt im Klartext: Hamilton hat die Hoffnung auf einen WM-Titel mit Ferrari noch nicht aufgegeben.
Neues Reglement als Chance für Hamilton?
Die bevorstehende Regeländerung, die nächstes Jahr in Kraft tritt, bietet ihm dafür womöglich die beste Gelegenheit, denn Ferrari hat den Fokus früher als die Konkurrenz auf die neue Ära gelegt. Wie das Kräfteverhältnis in der kommenden Saison aussehen wird, weiß derzeit niemand.
Auf die Frage nach seiner Reaktion gegenüber jenen, die seine Zukunft infrage stellen, sagte der siebenmalige Weltmeister nach dem Abu-Dhabi-Grand-Prix: "Ich würde ihnen gar nichts sagen. Keiner von ihnen hat das erreicht, was ich erreicht habe, also sind sie nicht einmal auf meinem Level."
Ein Rücktritt steht für Hamilton aktuell wohl nicht zur Debatte, obwohl er die Saison 2025 mit fast einhundert Punkten Rückstand auf Teamkollege Charles Leclerc beendet. Dafür spricht auch, dass der Rekordweltmeister bei den abschließenden Testfahrten in Abu Dhabi bereits wieder im Cockpit des Ferrari saß.
Rosberg glaubt: Hamilton "würde gerne aufhören"
Ex-Kollege Nico Rosberg sieht die Situation anders. "Er ist in der Zwickmühle, weil ich bin mir sicher, er würde gerne aufhören", glaubt der Weltmeister von 2016. "Ja, weil man hat keine Lust, das noch weiter zu machen. Das ist grausam. Aber er kann nicht, weil das wäre einer totaler Gesichtsverlust."
"Er hat dieses Ferrari-Projekt gerade erst begonnen. Nach nur einer Saison aufzugeben, geht nicht", meint Rosberg im Gespräch mit Sky. "Der hängt da voll fest. Ich glaube, er hat keinen anderen Weg, als es nochmal zu versuchen nächstes Jahr. Aber es könnte natürlich immer schlimmer werden."
Auch Ralf Schumacher sieht nur eine Lösung: "Ich könnte mir nur vorstellen, wenn er offen und ehrlich mit der Situation umgeht und sagt, okay, ich konnte nicht das leisten für Ferrari, was ich mir vorgestellt habe", meint der Sky-Experte. "Ich stehe Ferrari im Weg und möchte den Weg freimachen für ein junges Talent wie Bearman, der den Sitz verdient hat."
Hamilton könnte dann "in irgendeiner Form von außen helfen oder den Botschafter" machen, ergänzt Schumacher. "Es gibt viele Aufgaben für Lewis Hamilton. Ich glaube, da hätte er auch weniger Gesichtsverlust und weniger Risiko, als weiterzumachen."
Was Lewis Hamilton nicht vermissen würde
Etwas Ähnliches hat der frühere Rennfahrer in seiner eigenen Karriere im "kleinen Maßstab" in der DTM erlebt. "Ich habe gesagt, okay, ich nutze euch nichts. Lasst lieber Pascal Wehrlein fahren", erinnert Schumacher an sein DTM-Aus nach der Saison 2012.
"Mir hat es nicht wehgetan, wenn man es selber entscheidet. Und ich glaube, da kann man sehr galant mit aussteigen." Nach derzeitigem Stand hält Hamilton allerdings daran fest, auch 2026 in der Königsklasse zu starten - mit der Hoffnung, endlich sein erstes Ferrari-Podium zu holen.
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Nico Rosberg sicher: Hamilton würde gerne aufhören, aber ...
Sollten die Siege dennoch ausbleiben und Hamilton die Formel 1 am Ende verlassen, gäbe es immerhin einen Aspekt, den er nicht vermissen würde. "Ich kann es kaum erwarten, von all dem wegzukommen. Jede Woche Fotoshootings und all so etwas", grinst er. "Darauf freue ich mich eines Tages: Es nicht mehr machen zu müssen."

