Marko räumt ein: "Ein Red Bull gegen zwei starke McLaren" machtlos
Max Verstappen machte beim Großen Preis von Abu Dhabi 2025 seine Hausaufgaben und holte den 8. Saisonsieg - ohne starken zweiten Fahrer reichte das jedoch nicht
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat beim Großen Preis von Abu Dhabi 2025 sein Soll erfüllt. Im Saisonfinale holte er seinen achten Sieg, sechs davon sammelte der Niederländer erst nach seinem Heimrennen in Zandvoort. Eine gewaltige Aufholjagd, die nur zwei Punkte hinter dem frischgebackenen Weltmeister Lando Norris endet.
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Wie dringend Red Bull einen zweiten stabilen Fahrer benötigt, zeigte sich erneut im Saisonfinale in Abu Dhabi (2025) Zoom Download
Schon vor dem Finale betonte Verstappen immer wieder, dass er auch ohne erneuten Weltmeistertitel mit dieser Saison zufrieden sein wird. Beim Blick auf das Endtableau wird er sicher dennoch kleine Ecken mit Punkteverlusten finden, die dem viermaligen Weltmeister eventuell einen fünften Titel in Folge ermöglicht hätten.
Dr. Helmut Marko sieht das Saisonproblem vor allem im zweiten Red-Bull-Cockpit sitzen. "Ein Red Bull gegen zwei starke McLaren war letztlich der Ausschlag, dass wir heute auch die WM verloren haben." Zwar hatte Yuki Tsunoda nach Norris? erstem Boxenstopp auf dem Yas Marina Circuit kurz die Gelegenheit, den McLaren-Pilot aufzuhalten, das Vorhaben gelang jedoch nicht.
Tsunoda "über das Ziel hinausgeschossen"
Zwar funkte der Japaner kurz zuvor noch, "Lasst mich mal machen, ich weiß, was zu tun ist", auf der langen Geraden vor Kurve 6 konnte der Red-Bull-Pilot Norris dennoch nichts entgegensetzen. Tsunoda wechselte mehrmals die Spur, drängte den McLaren letztendlich Richtung Wand. Zu viel für die Rennkommissare: eine fünf Sekunden Strafe für Tsunoda folgte. Auch Marko stimmt zu: Der Japaner sei "über das Ziel hinausgeschossen".
Mit diesem Ausgang blieb Red Bull nur noch die Hoffnung, "dass Ferrari und Mercedes da vorne zumindest mitmischen könnten", wie Marko im Interview mit Sky erklärt. Aber die habe " sich leider nicht erfüllt". Als Oscar Piastri im letzten Drittel des Rennens ein zweites Mal stoppte, habe Red Bull durchaus erwägt, Verstappen noch einmal in die Box zu holen.
So hätte Verstappen das Feld wieder näher zusammenbringen können, um Charles Leclerc eventuell doch noch einmal in Position für einen Angriff auf Norris bringen zu können. Doch "dadurch, dass Piastri mit dem harten Reifen gestartet ist, hätte er davon mehr profitiert", erklärt Marko. Zudem musste Red Bull die Möglichkeit eines Safety-Cars im Auge behalten. "Und mit dem Speed, mit dem Leclerc und Russell unterwegs waren, hätte es auch nichts genützt."
Norris laut Marko "würdiger Weltmeister"
Auch dem Österreicher fallen Situationen ein, in denen Red Bull hat Punkte liegen lassen: "Budapest, Red Bull Ring, Da gibt es viele Sachen." Aber auch McLaren habe Fehler gemacht, "wo wir profitiert haben." Im Laufe einer Saison mit 24 Rennen gleichen sich die Patzer dann vermutlich aus.
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Vom Saisonfinale abreisen wird das Red-Bull-Team offensichtlich dennoch zwiegespalten. "Wir sind stolz, 104 Punkte Rückstand auf zwei Punkte zu verkürzen, und enttäuscht, am Ende mit 2 Punkten zu verlieren", so Marko. "Es war nach dieser unglaublichen Aufholjagd so eine Hype-Stimmung im ganzen Team. Das haut einen schon ziemlich zusammen."
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In Norris sieht der 82-Jährige jedoch einen "würdigen Weltmeister". "Ich glaube, der hat eine ähnlich starke Phase im zweiten Halbjahr hingelegt wie wir und hat keine Fehler gemacht. Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, war Montreal", resümiert Marko. Mental habe er sich erholt, da "kann man nichts sagen".


