Beinahe-Crash mit Sportwarten: Wieso Liam Lawson jetzt beschuldigt wird

(Motorsport-Total.com) - Mexikos Motorsportverband OMDAI Sport Mexico hat Liam Lawson die Schuld an dessen Beinahe-Zusammenstoß mit Sportwarten beim Grand Prix von Mexiko der Formel 1 gegeben. Grund sei das angebliche Versäumnis des Neuseeländers, unter doppelt geschwenkten gelben Flaggen ausreichend zu Tempo herauszunehmen.

Der Einsatz der Sportwarte diente dazu, Trümmerteile von der Kollision zwischen dem Racing-Bulls-Piloten und Carlos Sainz im Williams in der ersten Runde zu beseitigen. Der Zwischenfall wurde während des Rennens nicht von den Rennkommissaren untersucht, der Automobil-Weltverband FIA befasst sich jedoch seitdem damit.

OMDAI Sport Mexico veröffentlichte am Dienstag ein Statement, das den Zwischenfall analysiert, und untermauerte die eigene Argumentation mit einer detaillierten Beschreibung und visuellen Beweisen, einschließlich zahlreicher Screenshots von Lawsons Onboard-Kamera.

Analyse der Videos und Bilder

OMDAI Sport Mexico argumentierte, Lawson habe unter der doppelt geschwenkten gelben Flagge, die aufgrund der Sportwarte auf der Strecke gezeigt wurde, nicht ausreichend verzögert.

"Bei der Analyse der Sequenz von der Onboard-Kamera des Autos ist ersichtlich, dass Fahrer Liam Lawson bei der Annäherung an Kurve 1 beginnt, für die Ideallinie einzulenken. In diesem Moment ist die Anwesenheit der Sportwarte, die ihre Interventionsmaßnahmen durchführen, um die infolge des vorangegangenen Kontakts zurückgebliebenen Teile einzusammeln, deutlich sichtbar", heißt es in dem Statement.

"Die Nähe des Fahrzeugs zum Arbeitsbereich zeigt, dass die Sportwarte noch im Gefahrenbereich aktiv waren und Reinigungs- und Sicherheitsaufgaben auf der Strecke durchführten."

Lawson reagierte nicht

"Die Bilder zeigen deutlich, dass Fahrer Liam Lawson den Lenkeinschlag seines Autos beim Anfahren von Kurve 1 beibehält, ohne seine Fahrlinie zu ändern, obwohl die Sportwarte die Strecke überquerten, um zu ihrem Posten zurückzukehren."

"Dies geschieht, während das Personal noch in dem Bereich arbeitet, was zeigt, dass der Fahrer seine Linie trotz der offensichtlichen Anwesenheit von Sportwarte auf der Strecke nicht verlassen hat."

Gegenüber den Medien gab Lawson nach dem Rennen am Sonntag zu, einen ziemlichen Schreck bekommen zu haben und bezeichnete den Vorfall als "inakzeptabel".

Lawson sieht Fehler bei den Sportwarten

"Ich konnte ehrlich gesagt nicht glauben, was ich da sah", so der Neuseeländer. "Ich kam zu Kurve 1 und da rannten einfach zwei Typen über die Strecke. Und ich hätte fast einen von ihnen getroffen. Ehrlich, das war so gefährlich."

"Offensichtlich gab es da irgendwo ein Kommunikationsproblem, aber ich habe das noch nie zuvor erlebt, ich kenne das nur aus der Vergangenheit. Das ist ziemlich inakzeptabel."

"Wir können offensichtlich nicht verstehen, wie es Sportwarten erlaubt sein kann, auf einer Strecke, auf der Rennautos fahren, einfach so über die Piste zu rennen. Ich meine, ich habe keine Ahnung warum, aber ich bin sicher, wir werden eine Erklärung bekommen."