Laurent Mekies: So will er Max Verstappen von Red Bull überzeugen!
Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies spricht über seine ersten Gespräche mit Max Verstappen und was entscheidend für dessen Zukunft sein wird
(Motorsport-Total.com) - Die Spekulationen um Max Verstappens Zukunft reißen nicht ab - doch bei Red Bull gibt man sich demonstrativ ruhig. Teamchef Laurent Mekies sieht in der sportlichen Performance den entscheidenden Schlüssel. Die Botschaft: Ein schnelles Auto wird alle Zweifel beseitigen, denn: "Red Bull ist Max gegenüber voll committed."

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Laurent Mekies will Max Verstappen von einem Red-Bull-Verbleib überzeugen Zoom Download
Seit Laurent Mekies offiziell die sportliche Leitung bei Red Bull übernommen hat, begleitet ihn eine zentrale Frage: Wie hält man den erfolgreichsten Fahrer der Gegenwart im Team - insbesondere in einer Phase, in der intern wie extern vieles in Bewegung ist?
"Die Wahrheit ist: Red Bull ist Max gegenüber voll committed", so Mekies bei F1TV. "Und wie zeigt man diese Verpflichtung am besten? Indem man ihm das bestmögliche Auto gibt." Alles andere - politische Querelen, Personalrochaden, Ausstiegsklauseln - werde bedeutungslos, wenn die sportliche Grundlage stimmt: "Der Fokus liegt komplett darauf, das nächste Level an Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Wenn wir das schaffen, wird die Entscheidung für Max einfach."
Verstappen steht offiziell bis Ende 2028 unter Vertrag. Doch der Wirbel um Christian Horners Aus, die internen Machtkämpfe bei Red Bull sowie die Aussagen von Mercedes-Teamchef Toto Wolff sorgen für Unruhe. Wolff hatte Gespräche mit Verstappen öffentlich gemacht - und damit Verstappens eigenes Zögern betont. Ein klares Bekenntnis zu Red Bull blieb vom Weltmeister zuletzt bewusst aus.
"Er ist zentral für das Projekt"
Mekies weiß, was auf dem Spiel steht - und wie wertvoll Verstappens Rolle für das gesamte Team ist. "Max ist zentral für unser Projekt. Wir brauchen seine Magie auf der Strecke", sagt er. Verstappen sei tief im Team verwurzelt, habe "norme Einflussmöglichkeiten" und sei "ein integraler Bestandteil der Entwicklung".
Dennoch sei es wichtig, Verstappen nicht nur technisch, sondern auch persönlich einzubinden. "Es ist erst der Anfang - erst zwei Wochen sind vergangen", so Mekies nach seinem Amtsantritt als Teamchef bei Red Bull. "Aber wir hatten gute Gespräche. Ich freue mich darauf, die Beziehung zu vertiefen."
Marko: "Es gibt überhaupt keinen Grund zu zweifeln"
Auch Red Bull-Berater Helmut Marko hält die aktuelle Diskussion für übertrieben. Bei Sky sagt er: "Wir haben einen Vertrag, der vollinhaltlich seine Gültigkeit hat. Und keine der Varianten an Ausstiegsklauseln, die ich lese oder höre, hat etwas mit der Wirklichkeit zu tun."
Dass Verstappen sich nicht klar bekenne, sehe er gelassen: "Er hätte sagen können: 'Ich bleibe' - ja. Aber was hättet ihr Journalisten dann gefragt? Das wäre ja fad geworden", so Marko mit einem Schmunzeln. "Solange sich auf der Strecke nichts tut, braucht ihr etwas zu schreiben."
Wolff: Fahrer wollen das schnellste Auto, nicht das meiste Geld
Mercedes-Teamchef Toto Wolff brachte zuletzt selbst Bewegung in die Debatte, als er bestätigte, Gespräche mit Verstappen geführt zu haben. "Ich muss als Teamchef schauen, was Max in den nächsten Jahren vorhat - nicht nur nächstes Jahr", sagt er. Einen Wechsel hält er zwar für "weit hergeholt", aber nicht ausgeschlossen: "Fahrer suchen immer das schnellste Auto. Nicht das meiste Geld."
Auf die Frage, ob ein Duo Russell-Verstappen realistisch sei, meint Wolff: "Das wäre Prost-Senna. Aber ich denke, die größte Wahrscheinlichkeit ist, dass es nächstes Jahr George und Kimi [Antonelli] sein werden."
Max hat schnell eine gute Beziehung zu Laurent gefunden
Verstappen selbst hatte zuletzt erklärt, über die Personalien und Zukunftspläne informiert worden zu sein. Auch Marko bestätigt das: "Er ist am Ende ein Mitarbeiter, ein Fahrer - aber er hat schnell eine gute Beziehung zu Laurent gefunden."
Die Chemie zwischen Fahrer und neuem Teamchef scheint also zu stimmen. Und für Mekies ist klar: Vertrauen ist gut - Performance ist besser. "Wenn wir Max und Yuki ein konkurrenzfähiges Auto geben, dann bleiben sie auch", so seine klare Linie.
Neben Verstappen hat Mekies nämlich auch ein Auge auf Tsunoda geworfen. Der Japaner war zuletzt aus dem Racing-Bulls-Team ins A-Team aufgestiegen, kämpft aber mit schwankender Form. "Yuki ist schnell - keine Frage", so Mekies. "Speed verschwindet nicht einfach. Die Umstände waren schwierig, aber das Team arbeitet hart daran, die Punkte zu verbinden. Ich bin überzeugt, dass er bald sein wahres Potenzial zeigen wird."