Aston Martin: 2025er-Auto wird zum Testträger für 2026er-Technologien
Aston Martin kämpft 2025 mit Rückschlägen, Teamchef Andy Cowell erklärt die Gründe - Trotz schwacher Form richtet sich der Fokus schon klar auf 2026
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2025 verläuft für Aston Martin enttäuschend. Fernando Alonso und Lance Stroll kämpfen mit einem wenig konkurrenzfähigen AMR25, der insbesondere am letzten Wochenende in Miami schwach abschnitt.
Teamchef Andy Cowell räumt nach dem Grand Prix offen ein, dass das Ergebnis "ein Spiegelbild der momentanen Performance" sei - und mit dieser sei man ganz klar "nicht zufrieden". Es gebe viele offene Baustellen, an denen man derzeit arbeite.
Auf die Frage, warum sich Aston Martin gerade auf dieser Strecke besonders schwertat, betont Cowell, dass es sich um ein sehr typisches Layout handele, mit schnellen und langsamen Passagen - also keine Strecke, die per se schlecht zum Auto passe. Vielmehr habe das Team derzeit "kein herausragendes Problem", sondern mehrere kleinere Schwächen. Einige davon habe man bereits verbessern können, andere nicht.
Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der bisher mangelhaften Korrelation zwischen Simulation und realen Streckendaten. Cowell erklärt: "Wir analysieren, wie sich die Autos verhalten haben, und füttern damit unsere neuen Werkzeuge. Der Driver-in-the-Loop-Simulator hat uns die ganze Woche über unterstützt."
"Wir werden ihn nach dem Rennen mit den Daten erneut laufen lassen - ebenso wie einige andere Simulationswerkzeuge, wie zum Beispiel Lapsim, also rein rechnergestützte Tools. Diese werden durch das Lernen aus solchen Events weiterentwickelt."
Das Ziel sei, die Genauigkeit der Vorhersagen zu verbessern und dadurch gezielter am Auto arbeiten zu können. In Bezug auf kurzfristige Upgrades betont Cowell jedoch, dass das Team nicht aggressiv versuche, den aktuellen Herausforderer weiterzuentwickeln.
Keine klassische Upgrade-Strategie - Fokus auf 2026-Technologien
Vielmehr wolle man gezielt Technologien einbauen, die für 2026 relevant sind. "Einige Technologien, die wir für 2026 geplant haben, werden wir im AMR25 unter Rennbedingungen testen. Denn nur wenn etwas im Rennen funktioniert hat, wissen wir, dass es bereit für den Einsatz ist", so der Teamchef.
Der AMR25 dient also zunehmend als rollendes Testlabor. "Das wird man auch in der zweiten Saisonhälfte sehen", sagt Cowell und kündigt Entwicklungen im Bereich Aerodynamik und Fahrzeugdynamik an. Diese sollen dabei helfen, die Tools zu kalibrieren. Cowell spricht hier davon, dass Aston Martin als "relativ junges Team" jetzt mit Werkzeugen arbeite, die bei den Topteams bereits seit Jahrzehnten etabliert seien.
Dass für diese Saison keinerlei Updates mehr eingeplant sind, heißt das aber nicht. Man prüft derzeit, ob man "einige Teile für Imola" mitbringen wird. "Wir haben noch etwas Zeit, um zu entscheiden, ob das der richtige Schritt ist."
Für Monaco plane man spezifische Komponenten. "Aber wahrscheinlich hat die jeder, weil Monaco speziell ist", weiß Cowell. Darüber hinaus seien aufgrund der neuen Vorgaben zur Steifigkeit der Frontflügel auch Änderungen in Barcelona angedacht.