• 05. Mai 2025 · 09:00 Uhr

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Toto Wolff

2026 könnte Mercedes wieder dominieren: Den passenden Superstar für die nächste Ära silberner Dominanz in der F1 scheint Toto Wolff auch schon gefunden zu haben

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leserinnen und Leser,

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"He was a sk8er boi": Toto Wolff zeigte sich in Miami in ungewohnter Rolle Zoom Download

es war ein Wochenende der vielen Erkenntnisse für Toto Wolff, von denen er manche vielleicht gar nicht mehr gebraucht hätte. Zum Beispiel die, dass Autofahren doch ein Stück leichter ist als Skateboardfahren: Dabei lag der Österreicher so lässig in seinem Mercedes, die Füße hoch auf der offenen Autotür abgelegt, als Profi-Skater Tyshawn Jones mit seinem Skateboard über eben diese drüber sprang. Miami-Vibes eben.

Davon angestachelt zeigte Wolff auch gleich seine feinsten Driftkünste, ließ am Wochenende schon mal den weißen Rauch aufsteigen, auf den man in Rom noch ein paar Tage warten muss. Dabei hat der Mercedes-Boss höchstpersönlich ihn doch längst gefunden, den neuen Liebling der Italiener... aber dazu später mehr.

Im Zuge eines Videoclips für Hauptsponsor Adidas jedenfalls, musste Wolff nach den Donuts dann auch selbst noch auf dem Skateboard seinen Mann stehen: Immerhin ging die Aktion diesmal verletzungsfrei über die Bühne - was in der Vergangenheit bei seinen sportlichen Aktivitäten ja nicht immer garantiert war, man denke nur mal an die ein oder andere Radtour in den Bergen oder an der Donau.

Deutlich stilsicherer als beim "Ollie" zeigt sich Wolff bekanntlich auf dem roten Teppich, und den bekam Mercedes an einem geschäftigen Wochenende in Miami gleich mehrfach ausgerollt - beziehungsweise rollte ihn sich selbst aus, wie etwa am Samstagabend bei der Premiere der neuen Netflix-Doku "The Seat" über Wunderkind Andrea Kimi Antonelli.

Dass er genau das ist, stellt der erst 18-jährige Italiener schon einen Tag vorher unter Beweis, rast im Sprint-Qualifying sensationell auf die Pole - und zeigt aller Welt endgültig, warum Wolff ihn Ende letzten Sommers als neuen Stammfahrer auserwählte. So ein Erfolg, am gerade mal sechsten Grand-Prix-Wochenende, "das ist mal eine Ansage", findet auch der stolze Mercedes-Boss.

Antonelli dankt Wolff das Risiko und die Samthandschuhe

Der Start zum Sprint in Miami geht zwar irgendwie in die Hose, das Rennen am Sonntag dann auch ein bisschen - doch für Wolff ist das nicht relevant, wie er seinem Schützling auch schon ganz direkt am Funk mitteilt. Viel wichtiger ist, dass der Youngster sein Potenzial unter Beweis gestellt hat - und weiter fleißig lernt.

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Sprint-Pole und Platz drei im Qualifying: Kimi Antonelli ließ es in Miami krachen Zoom Download

Denn die Fehler, die Antonelli bislang ohnehin kaum gemacht hat, "die werden aber kommen", beweist Wolff Weitblick und das Fingerspitzengefühl, mit dem er seinen Rohdiamanten auch schon nach dessen Knaller-Debüt und dem Einschlag in der Parabolica von Monza letztes Jahr aufbaute.

Ein Unterschied wie Tag und Nacht zur verheizenden Juniorenpolitik aus dem Hause Red Bull - Stichwort Liam Lawson - und Antonelli dankt seinem Boss die Samthandschuhe mit aufsehenerregenden Leistungen: Denn nichts anderes hat der jüngste Pilot im Feld bisher abgeliefert, versetzt so die Experten ins Schwärmen:

Mercedes braucht keinen Verstappen mehr

"Er sieht ein bisschen aus wie der junge Ayrton Senna", kann sich mit Martin Brundle einer den Vergleich nicht verkneifen, der es wissen muss - schließlich war der Brite und heutige Sky-Kommentator doch der alte Formel-3-Rivale der brasilianische Formel-1-Ikone, die am 1. Mai vor 31 Jahren ausgerechnet - zumindest offiziell - in Antonellis Geburtsstadt Bologna aus dem Leben gerissen wurde. Und nicht ohne Grund dessen größtes Idol ist.

Mit der ersten Sprint-Pole schon so früh in seiner jungen Karriere, wandelt Antonelli aber auch auf den Spuren von Oscar Piastri, dem das ebenfalls in seinem ersten F1-Jahr mit McLaren gelang - und wo der Australier aktuell gerade rumfährt, ist nach dem dritten Sieg in Serie am Sonntag ja hinlänglich bekannt. Geht Wolffs Risiko also auf, nicht für teuer Geld einen Max Verstappen zu verpflichten, sondern sich lieber seinen eigenen Wunderknaben zu züchten?

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Wer braucht da noch einen Max Verstappen, dürfte sich Mercedes denken Zoom Download

Mit Antonelli, das dürfte seit diesem Wochenende klar sein, hat er einen tollen Fang gemacht - oder, wie Wolff es selbst ausdrückt: "Jetzt werden wir belohnt für unseren Mut." Den Mut, den erfolgreichsten Fahrer der Formel-1-Geschichte durch ein damals noch minderjähriges Supertalent zu ersetzen. Und damit für die Zukunft seines Rennstalls, auch vom Timing her, wohl alles richtig gemacht zu haben, schaut man sich nicht nur Antonellis, sondern vor allem auch mal Lewis Hamiltons aktuelle Formkurve an...

Dabei zählt das Hier und Jetzt im Silberpfeil-Universum weit weniger als das, was 2026 kommen soll - auch das wird an Wolffs demonstrierter Gelassenheit dieser Tage ganz klar: Antonelli soll lernen, die Strecken kennenlernen, all die nötigen Fehler jetzt machen, um nächstes Jahr bereit zu sein. Das Team und (noch) Nummer-1-Pilot George Russell - nicht falsch verstehen, auch der Brite hat dieses Jahr nochmal einen Sprung gemacht und empfiehlt sich vor allem durch seine Konstanz ebenfalls für höhere Aufgaben - können aktuell schon mal super üben im Kampf mit den Großen.

Horners Jammern ein gutes Zeichen für Mercedes

Denn, auch das ist seit Miami klar: Für den Titel wird es 2025 wohl kaum reichen, der dürfte nach einem McLaren-Doppelsieg mit über 30 Sekunden Vorsprung wohl nur über das Papaya-Team gehen. Doch immerhin präsentieren sich die Silberpfeile diese Saison bislang schon mal als zweite Kraft - und auch sonst wird Wolff es verschmerzen können, fährt damit immerhin ein Mercedes-Motor an der Spitze. Genau der ist schließlich auch der entscheidende Faktor für 2026.

Die Spatzen pfeifen es im Fahrerlager längst von den Dächern, dass Mercedes für die neue Reglementsperiode kommendes Jahr die stärkste Antriebseinheit hat. Bester Beleg: Die große Panikmache in Bezug auf den Elektro-Anteil der Motoren, die am Wochenende ausgerechnet Red-Bull-Teamchef Christian Horner losgetreten hat. Rennen und selbst Quali-Runden voller Lift and Coast hat der Brite - unter Bezugnahme auf die FIA - als Horrorszenario skizziert.

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Dem Motor sei Dank: Steht Mercedes 2026 wieder regelmäßig auf Platz eins? Zoom Download

Und damit gleich mal den Eindruck erweckt, dass diese Probleme zwar durchaus für die Motoren von Red Bull und einiger Konkurrenten zutreffen könnten, aber eben nicht für alle - und schon gar nicht für Mercedes. Als "Witz" hatte Wolff unlängst den verzweifelten Schrei nach Änderungen bezeichnet, die Horner aufgrund der qualitativen Mehrheit, die er dafür unter den Vertretern der F1, der FIA und den Teams benötigt, wohl ohnehin nicht bekommen wird.

"Change your fucking car", kommt wohl nicht wenigen Formel-1-Fans in diesem Zusammenhang in den Sinn, der legendäre Spruch Horners zu Wolff, als es 2022 um das Hoppeln der Boliden ging, das den damals noch schnell Red Bull weit weniger betraf als den Mercedes. Nun - mit Blick auf die jüngste Diskussion und 2026 dürfte Wolffs Antwort recht klar sein: "Change your fucking engine!"

Rache ist bekanntlich süß. Noch einen Ticken süßer wurde sie am Sonntag vermutlich, als die FIA auch noch das nächste von Wolffs Intimfeind Horner vorgebrachte Anliegen abwies: Red Bulls Protest gegen George Russell. Zu schnell sei der Drittplatzierte unter gelber Flagge gefahren, behauptete Red Bull. Nope, sagten die Regelhüter. Ja, Toto Wolff dürfte schon mal schlechter geschlafen haben als in jener Nacht nach dem Miami-Grand-Prix...

Euer Frederik Hackbarth

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